(20.3.2013; ISH 2013-Bericht) Zöllner des Hauptzollamts Darmstadt haben an den ersten drei Tagen der ISH 52 Artikel sichergestellt, die unter dem Verdacht der Produktfälschung stehen. „Wir haben 719 Stände kontrolliert und wurden an 42 fündig“, so Kirsten Jung, Sprecherin des Hauptzollamts Darmstadt. Sichergestellt wurden in erster Linie Fälschungen hochwertiger Armaturen, Duschköpfe, Pumpen und WC-Brillen; sie stammen zu 90 Prozent aus China. Zudem wurden 348 Kataloge und 1.862 Datenträger sichergestellt, in denen mutmaßliche Fälschungen abgebildet sind.
Insgesamt waren 30 Zöllner und Vertreter von 17 Schutzrechtsinhabern in mehreren Gruppen drei Tage lang in den Messehallen unterwegs. Der vom VDMA Fachverband Armaturen initiierte Zollkontrollrundgang wurde schwerpunktmäßig in Halle 4.2. durchgeführt. Vertreten waren unter anderem die Firmen Dornbracht, Hansa, Hansgrohe, Grohe, Oventrop, Ideal Standard, SAM, Schell, Vaillant und Villeroy & Boch.
„Der Zollkontrollrundgang erlaubt uns, effektiv gegen Produktfälscher vorzugehen und dabei öffentlich ein Zeichen zu setzen“, so Kristin Scheibel, Sprecherin des VDMA. Die Händler der mutmaßlichen Fälschungen mussten für zu erwartende Strafen und Gerichtskosten zwischen 500 und 3.000 Euro Sicherheitsleistung erbringen. Dies ergab insgesamt einen Betrag von 40.500 Euro. Nach Abschluss der eingeleiteten Strafverfahren werden die sichergestellten Artikel vernichtet.
2011 hatten die Zöllner übrigens 877 Stände kontrolliert, wurden an 64 Ständen fündig und haben im Ergebnis 224 Fälschungen aus dem Verkehr gezogen.
Unterstützung bekam der Zoll auch von der Messe Frankfurt. Seit Anfang 2006 kämpft die Behörde mit der Messe Frankfurt im Rahmen der Initiative "Messe Frankfurt against Copying" intensiv gegen Produkt- und Markenpiraterie. Experten beraten an einem Infostand Aussteller über Marken- und Design-Registrierung sowie über die Durchsetzung ihrer Schutzrechte.
Mit der Kampagne „Choose the Original – Choose the Success" unterstützt der VDMA seine Mitgliedsunternehmen im Kampf gegen Plagiatoren. „Die deutschen Hersteller leben von ihrer hohen Kreativität, ihrem Qualitätsanspruch und ihrem innovativen Drang. Ihre Produkte sind weltweite Spitze und daher stark von Produktnachahmungen betroffen. Doch die Fälschungen haben mit den Originalen nichts zu tun und richten enormen Schaden an. Es ist im ureigenen Interesse der Käufer in die originale Technologie zu investieren. Daher bezieht der VDMA eine klare Position gegen Produktpiraterie", kommentierte Kristin Scheibel.
Der Sanitärarmaturenindustrie entsteht pro Jahr ein geschätzter Umsatzverlust von ca. 70 Mio. Euro durch die Verletzung von Geschmacksmuster- und Markenrechten. Auf bestimmten Auslandsmärkten, wie z.B. China fällt der Verlust sogar noch deutlich höher aus.
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