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Gas gebend zur Baustelle

(5.8.2004) Kostendruck allenthalben - das gilt bekanntermaßen ganz besonders für die Baubranche. Zugleich stellt sich in vielen Facetten die Frage nach Alternativen zu auch alltäglichen Geflogenheiten. Häufig wird dabei das Einsparungspotential beim eigenen Fuhrpark übersehen: angefangen beim Baustellenfahrzeug eines Architekturbüros über die "rollenden Werkstätten" der Handwerker bis zu den Servicemobilen von Monteuren.

Statt ständig steigender Benzinpreise: Autogas?!

Ausschlaggebend für die meisten Fuhrparkverantwortlichen, die auf Autogas (nicht zu verwechseln mit Erdgas) umrüsten, sind die geringen Kraftstoffkosten. Wegen der reduzierten Mineralölsteuer kostet aktuell ein Liter Autogas nur etwa halb so viel wie der Liter Normalbenzin. Wenn man bei einem Verbrauch von 10 Litern Benzin auf 100 km einen Literpreis von 1,10 Euro und eine jährliche Fahrleistung von 15.000 km zugrunde legt, rechnet sich die Investition von 2.000 Euro für den Einbau einer Autogas-Anlage bereits nach kurzer Zeit.

Autogas ist nichts anderes als Flüssiggas, auch als Propan oder Butan bekannt. Im europäischen Ausland wird Autogas meist unter der Abkürzung LPG (Liquified Petroleum Gas) angeboten. Insbesondere in Italien und Polen sowie in den Niederlanden, aber auch in vielen anderen Nachbarstaaten hat sich dieser besonders umweltfreundliche Kraftstoff seit Jahrzehnten in der Praxis bewährt.

Ständig steigende Kraftstoffpreise sorgen auch in Deutschland für eine wachsende Zahl gasbetriebener Fahrzeuge. Das Tankstellennetz wird entsprechend weiter ausgebaut. Aktuell sind es über 500 Stationen im ganzen Bundesgebiet. Immer mehr Autohersteller bieten deshalb ihre neuen Modelle auch mit Autogas-Betrieb an. Und jedes Modell, das heute mit Benzin oder Super betrieben wird, kann nachgerüstet werden, um dann wahlweise mit Mineralöl oder Flüssiggas fahren zu können.

... und Erdgas?

Fahrzeuge, die in Deutschland mit Erdgas betrieben werden, bewegen sich auf einer Insel: Jenseits der Landesgrenzen wird Erdgas nur noch in einigen Teilen Norditaliens in dieser Form genutzt.

Im direkten Vergleich zu Erdgas hat Autogas die Nase vorn. Die Kosten für eine Umrüstung sind niedriger, die Reichweite ist größer und der Tank kleiner und leichter als bei den Erdgasfahrzeugen. Hinzu kommt die starke Verbreitung von Autogas im Ausland, wo europaweit mehr als 10.000 Tankstellen zur Verfügung stehen.

Ein besonderer Pluspunkt ist der geringe Platz, den ein Autogas-Tank benötigt. Meist kann er in der Mulde für das Reserverad untergebracht werden, so dass kein Stauraum verschenkt wird. Vorteilhaft ist auch der niedrige Druck von nur 10 bar, bei dem sich das Gas bereits verflüssigt. Zudem schont Flüssiggas die Umwelt, da beim Gasbetrieb weder Partikel noch Schwefel entstehen und es auch beim Tanken - ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftstoffen - zu keinen Emissionen kommt.

siehe auch:

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