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Tore mit Isolierverglasung verbessern die Energiebilanz von u.a. Feuerwachen

(10.2.2010) Wenn es brennt, sind sie der erste kritische Punkt beim Einsatz der Feuerwehr: die Tore der Feuerwache. Als Hauptkriterium galt hier lange, dass sie sich schnell und zuverlässig für die Löschfahrzeuge öffnen lassen müssen. Optik oder Effizienz waren nebensächlich. Inzwischen bietet die Tortechnik aber neben umfassenden Sicherheitsvorkehrungen auch energiesparende Komponenten an. Mit Hilfe der Förderung aus dem Konjunkturpaket II rüstete beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr im hessischen Gladenbach jetzt drei Gerätehäuser mit modernen Toren von Bothe-Hild nach. Ziel war, die Wärme besser in der Halle zu halten.

Rund 30 Jahre taten die Falttore, die beim Neubau der Feuerwehrhalle in Gladenbach eingesetzt wurden, ihren Dienst. In den letzten Jahren machten allerdings mangelnde Ersatzteile und marode Dichtungen der Feuerwehr den Dienst zunehmend schwer. Wind und selbst Mäuse konnten ungehindert in die Halle. Besonders problematisch: Ein Teil des Löschwassers wird mit den Fahrzeugen dort gelagert und muss eine Temperatur von mindestens acht Grad haben, um einsatzfähig zu sein - auch im Winter. An eine effiziente Heizung war allerdings durch die undichten Tore nicht zu denken. Zumal bei einer Einsatzfahrt die Halle nicht selten offen blieb, weil die Zeit fehlte, die Tore von Hand zuzuschieben. Die Wärme verflog sofort und die Räume waren auch vor unerlaubtem Eindringen nicht mehr geschützt.

Konjunkturpaket II und Dreifach-Acrylverglasung

Als das Konjunkturpaket II auf den Weg gebracht wurde, entschied sich die Gemeinde Gladenbach deshalb, unter anderem Unterstützung für eine energie- und sicherheitstechnische Sanierung der Feuerwache zu beantragen. Von den letztlich bewilligten Mitteln wurden jetzt für insgesamt 80.000 Euro acht Tore mit je vier Metern lichte Höhe in Gladenbach selbst, sowie je drei weitere an zwei Gerätehäusern von Ortsteilwehren durch neue Modelle des Torbauspezialisten Bothe-Hild ersetzt.

"Die technischen Anforderungen für die neuen Tore waren in der DIN 14092-2, in der GUV-I 8554 und anderen Vorschriften geregelt", erklärt der Stadtbrandinspektor Reiner Horak. "Daneben legten wir bei der Auswahl besonderen Wert auf Zuverlässigkeit, Stabilität und Langlebigkeit - immerhin sind die Tore mitentscheidend für das Ausrücken eines Fahrzeugs." Eine weitere Auflage war, dass jedes Tor innerhalb eines Tages komplett ausgetauscht werden musste, so dass abends die Wache wieder vollständig geschlossen war.

Die alten Schiebetore wurden durch Sektionaltore ersetzt, die sich über Gleitschienen nach oben hin öffnen. Gesteuert werden sie per Funkfernsteuerung, ein leistungsstarker Elektromotor übernimmt das Öffnen und Schließen, und dies deutlich schneller als es mit reiner Muskelkraft zu schaffen war. Eine grüne Ampel zeigt, entsprechend der DIN-Norm, wann die Durchfahrtshöhe erreicht ist. "Dadurch sollten das Handling und die Sicherheit für die Kameradinnen und Kameraden erleichtert und verbessert werden", so Horak. Zudem kann das Tor jetzt beim Ausrücken sofort wieder geschlossen werden, was das Inventar der Gerätehallen schützt und zugleich die Heizkosten der Wehr deutlich senkt.

Die Beheizung der Halle war generell ein wichtiger Punkt in der Planung des Umbaus, wie der Stadtbrandinspektor berichtet: "Wir legten bei der Neubeschaffung großen Wert auf eine möglichst hohe Energieeinsparung." Entscheidend dafür ist die neue Kunststoffverglasung. Um viel Licht in die Wache zu lassen und auch die Optik des Gerätehauses zu verschönern, sind die Tore in Gladenbach zu 80 Prozent verglast. Im Gegensatz zu früher bedeutet dies aber keinen immensen Wärmeverlust mehr: Die dreifache Schichtung der von Bothe-Hild entwickelten Energy-Verglasung erreicht einen U-Wert von 1,9 W/m²K. Im Vergleich dazu hat herkömmliches einschichtiges Acrylglas einen U-Wert von 5,3 Watt pro Quadratmeter. So lassen sich mit der Isolierverglasung auch große, lichtdurchlässige Flächen realisieren, während bislang aus Energiespargründen oft nur schmale Lichtbänder oder Bullaugen in Feuerwehrtore eingebaut wurden:

Die Oberfläche des Kunststoffs ist kratzfest und schmutzunempfindlich und entspricht so den mitunter rauen Anwendungsbedingungen. Gleiches gilt für die feuerrote Farbe der Aluprofile. Die Rahmen-Sprossen-Konstruktion sowie die jeweils unterste Sektion der Tore, die mit einem Alupaneel gefüllt ist, wurden pulverbeschichtet, wodurch die Farbe selbst unter langjähriger UV-Einstrahlung und Witterungseinflüssen nicht verblassen sollte.

Sicherheit von Mensch und Maschine

Um auch während eines Stromausfalls ausrücken zu können, ist im Rahmen der DIN 14092-2 vorgeschrieben, dass alle Tore bei Bedarf von Hand zu öffnen sein müssen. Eine eingebaute Federbruchsicherung sorgt in Gladenbach dafür, dass die Tore beim Versagen einer Feder auch im Handbetrieb nicht einfach herabfallen können. Damit beim automatischen Schließen der Tore die Sicherheit der Feuerwehrleute garantiert ist, wurden Reflexionslichtschranken und optische Unterkontaktschienen eingebaut. Diese erkennen, ob sich ein Hindernis im Weg des sich schließenden Tores befindet.

Weitere Informationen über Tore mit Isolierverglasung können per E-Mail an Bothe-Hild angefordert werden.

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