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Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt zeigt digital entworfene Bauwerke aus aller Welt

(10.5.2001) Seit wann werden Bauwerke digital erstellt und realisiert? Wo liegen die Unterschiede zum Reißbrett? Wie verändert sich die Herangehensweise an einen Entwurf durch die neuen Medien? Diesen Fragen können Besucher der Ausstellung "digital real - blobmeister, erste gebaute projekte" im Deutschen Architektur Museum (DAM) auf den Grund gehen. Vom 30. Mai bis zum 5. August 2001 zeigt das DAM in Frankfurt elf Bauwerke, die mit neuesten digitalen Mitteln entworfen und realisiert wurden. Neben plastischen Modellen stehen vor allem die Entwicklung der Entwürfe - dokumentiert anhand digitaler Prints, Computeranimationen und Videoinstallationen der Bauwerke im Mittelpunkt.

Hauptsponsor der Ausstellung ist Autodesk, dessen Produkte Autodesk Architectural Desktop 3, AutoCAD 2000i, 3D Studio Viz und Autodesk Mechanical Desktop nicht unmaßgeblich an der Entwicklung digitaler Architektur beteiligt waren und beteiligt sind.

"the making of..."

Projekte von Franken und ABB Architekten/Frankfurt am Main, Zaha M. Hadid/London oder Frank O. Gehry gehören zu den ersten gebauten Beispielen für experimentelle Projekte der "Blobmeister". Als "Blobmeister" wurden all jene Architekten verspottet, deren digitale Entwürfe als virtuell, realitätsfremd und unbaubar galten. Heute steht Blobmeister wertfrei für die Vertreter digitaler Architektur. Die Cyberkünstler werden in der Frankfurter Ausstellung nicht als realitätsfremde Träumer dargestellt. Sie verwenden digitale Medien nicht nur zur Kosten- und Zeitersparnis, sondern setzen sie gezielt zur Entwurfsgenerierung ein. Sie erheben CAD über seine Funktion als herkömmliches Arbeitsmittel und binden die Programme in einen kreativen Prozess ein. Blobmeister versuchen, die Möglichkeiten des digitalen Entwerfens auszuloten, sie verwenden den Computer, um neue Bauformen auszuprobieren. In ihren Bauten zeigt sich dennoch die Macht des Pragmatischen bei der Fertigstellung eines Baus.

Für Peter Cachola Schmal, Kurator des Museums und renommierter Architekturkritiker, zeigt das Engagement von Autodesk, dass die Neuausrichtung des DAM notwendig und richtig ist. Künftig will das Museum, laut Schmal, den Entstehungsprozess von Architektur in den Vordergrund stellen. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei das bislang wenig beachtete Entwerfen per Computer erhalten. Umso erfreulicher ist es, so der Kurator weiter, dass sich gleich für das Erste Ausstellungsprojekt ein großer Name aus dem CAD-Umfeld für ein Sponsoring begeistert hat.

Bereits im letzten Jahr hat der Softwarehersteller Autodesk verschiedene Ausstellungen gefördert, unter anderem den "Architektursommer 2000" des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner in Hamburg oder Zaha Hadids Ausstellung "Urban Architecture" in Berlin. Für das Science Center Wolfsburg, einem Schwerpunkt der damaligen Ausstellung, erfolgte vor einigen Wochen der erste Spatenstich. "Wir wollen mit unserem Sponsoring mutige Architekten unterstützen, die sich von Traditionen lösen und die digitale Welt als Teil unserer Realität begreifen.", erklärt Jörg Winzenhöller, Sales Development Director AEC bei Autodesk. "Wir liefern mit unserer Software die Grundlage und das Werkzeug für Visionen und sind immer wieder erstaunt und erfreut darüber, was daraus entsteht."

Ausstellungseröffnung

Am 29. Mai 2001 wird die Ausstellung "digital real - blobmeister, erste gebaute Projekte" in Frankfurt eröffnet. Dem zweisprachigen Katalog ist eine CD-ROM mit 3D-Animationen beigelegt. Die Architekturwebsite www.a-matter.com lädt ab diesem Tag zum weiteren Stöbern ein. Weitere Informationen gibt es unter www.DAM-online.de. Die Exponate zeigen elf fertiggestellte Bauten anerkannter Digitaler Architekten aus Europa, USA und Japan:

  • EEA Associated Architects, Erick van Egeraat Rotterdam: "Der Wal" ING Bank, Budapest 1994;
  • Osterhuisassocates, Kas Oosterhuis.nl, Rotterdam: Müllsortieranlage, Zenderen 1996;
  • Kolatan/ MacDonald Studio, Sulan Kolatan & William J.MacDonald, New York NY: O/K Apartment New York NY 1996;
  • Asymptote Architecture, Hani Rashid & Lise Anne Couture, New York NY: Trading Floor Stock Exchange, New York NY 1999;
  • Frank O.Gehry & Associates, Inc., Santa Monica CA; Beucker Maschlanka + Partner Architekten, Thomas Beucker, Düsseldorf: Der Neue Zollhof, Düsseldorf, 1999;
  • Michael McInturf Architects, Cincinnatti OH; LynnFORM,Greg Lynn, Venice CA; Garofalo Architects, Doug Garofalo, Chicago IL: Korean Presbyterian Church, Queens New York NY 1999;
  • Jakob + MacFarlane, Dominique Jakob & Brendan MacFarlane, Paris: Restaurant Le Georges Centre Pompidou, Paris 1999;
  • Zaha M. Hadid Studio, London: Mind Zone Millenium Dome, Greenwich London 1999;
  • objectile SARL, Bernard Cache, Paris: Semper Pavillon, Orleans 2000;
  • Makoto Sei Watanabe architect's office, Tokyo: Idabashi Subway Station Tokyo Shibuya, Dez.2000;
  • Bernhard Franken & ABB Architekten, Frankfurt: BMW dynaform IAA, Frankfurt 2001

siehe auch:


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