Ersatzneubau Ostbayernring: Cemex-Betone sollen Strommasten tragen
(8.5.2025) Übertragungsnetzbetreiber TenneT erweitert die Kapazität der Höchstspannungsleitung Ostbayernring. Cemex Deutschland soll Transportbeton für die Fundamente von rund 100 Strommasten in verschiedenen Abschnitten liefern.
Logistische Herausforderungen
Die Baustellen liegen oft tief im Wald oder auf freiem Feld – weitab jeder Ortschaft und ohne feste Adressen. Damit die Transportbetonmischer und Betonpumpen von Cemex ihre Ziele dennoch punktgenau erreichen, sind präzise Geokoordinaten und moderne GPS-Navigation unerlässlich. Über provisorische Baustraßen gelangen die Teams zuverlässig zu den täglich wechselnden Einbauorten. Seit Anfang 2025 liefert Cemex im Rahmen dieses logistisch anspruchsvollen Projekts Beton für 34 neue Freileitungsmasten nördlich des Umspannwerks Etzenricht in der Oberpfalz – im Auftrag der Albin Schmitt Tiefbau GmbH aus Viereth.
Die Arbeiten gehören zum finalen Bauabschnitt des Ersatzneubaus Ostbayernring. Im Planungsabschnitt B-Süd, zwischen der Grenze der Regierungsbezirke Oberfranken und Oberpfalz sowie dem Umspannwerk Etzenricht, plant der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, die ausgebaute Höchstspannungsleitung im Jahr 2026 in Betrieb zu nehmen. Die neue Trasse verläuft parallel zur bestehenden Leitung, deren Maste und Fundamente den statischen Anforderungen der modernen Systeme nicht mehr genügen. Nach Inbetriebnahme der neuen Verbindung wird die alte Leitung daher zurückgebaut.
Bis Ende Mai wird das Tiefbauunternehmen voraussichtlich 7.000 m³ Beton der Druckfestigkeitsklasse C25/30 für die Fundamentplatten und Fundamentköpfe abrufen. Je nach Tragfähigkeit des Untergrunds fließen zwischen 100 m³ und 400 m³ in die bis zu 1 m dicken Platten.
Die Bauarbeiten entlang der Trasse verlaufen nicht linear, sondern springen abschnittsweise vor und zurück – unter anderem, weil Rodungsarbeiten zum Schutz der Vogelwelt nur außerhalb der Brutzeiten stattfinden durften. Dadurch wird an vielen Stellen zeitlich versetzt betoniert, was den Einsatz stationärer Krane logistisch aufwendig und wirtschaftlich unattraktiv macht. Stattdessen kommen die mobilen Autobetonpumpen der Cemex-Betonförderung zum Einsatz. Die Fachkräfte nutzen Pumpen mit Mastlängen zwischen M24 und M42 – Reichweiten, die erforderlich sind, da in jedes Fundament bereits ein rund 10 m hoher Freileitungsmastfuß einbetoniert wird. Um diesen Mastfuß muss der Betonverteilermast herumreichen und darin eingefädelt werden können, um alle Bereiche des Fundaments zu erreichen. Obschon die Betonpumpen einen Sicherheitsabstand zu den bestehenden Stromleitungen einhalten, werden sie zusätzlich über Kabel an Erdungsstäben geerdet.
Höchste Ansprüche
Generell stellt der Bauherr TenneT höchste Ansprüche an Sicherheitssysteme und sicheres Verhalten, an die Qualität der Ausführung und der Baustoffe, an die Einhaltung der Zufahrtsrouten und den Naturschutz. „Bei der Transportbetonqualität gelten hier Maßstäbe, die noch über die Norm hinausgehen”, erklärt Daniel Mohr, Koordinator Produktion und Vertrieb Transportbeton und Pumpe Ostbayern der Cemex Deutschland AG. „Das Projekt ist straff organisiert, es gibt anspruchsvolle und exakte Vorgaben. Das fordert von allen Beteiligten einen großen Einsatz, aber deshalb läuft das Projekt auch sehr reibungslos.”
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siehe zudem:
- Betonbau, alternative Energien bei BAULINKS.de
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