Fachmesse EMO 2025 in Hannover gestartet
(22.9.2025) Mit mehr als 1.600 Ausstellern aus 45 Ländern startet am 22. September 2025 die diesjährige EMO Hannover, die Weltleitmesse der Produktionstechnologie. Zum Auftakt informierten EMO-Generalkommissar Carl Martin Welcker und KI-Experte Prof. Christian Brecher von der RWTH Aachen die internationalen Medien über die Perspektiven der Industrie und die Highlights der EMO 2025. Partnerland ist Kanada – unter dem Titel Alliance Country Canada@EMO2025 präsentieren sich kanadische Hersteller in Halle 12.
„Place to be” für Community der Metallbearbeitung
Ein wichtiger Auftrag der EMO ist es, die Akteure der Branche weltweit zusammenzubringen und Orientierung zu bieten. „Wir fördern den fachlichen Austausch mit Expertinnen und Experten sowie eine Entdeckungstour für frische Ideen, wechselnde Perspektiven und vielversprechende Geschäftsfelder.” Carl Martin Welcker nannte beispielhaft das EMO Economic Forum am Dienstag, 23. September 2025 von 14 bis 16 Uhr im Congress Centrum. Vertreter der Abnehmerindustrien, Automobil, Maschinenbau und Luftfahrt wollen über wirtschaftliche und technologische Herausforderungen diskutieren und ihre Strategien und Best-Practice-Beispiele präsentieren.
Automatisierung und künstliche Intelligenz
Als Fokusthemen auf der EMO Hannover 2025 sieht der Veranstalter VDW vor allem die Megatrends Automatisierung, Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Der gegenwärtige Hype um KI dürfe indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass für die meisten Besucher andere, vor allem einfachere Problemlösungen im Fokus stehen.
Im Mittelpunkt des Interesses dürften nach Einschätzung des EMO-Generalkommissars vor allem Automatisierungslösungen stehen, die Effizienz und Qualität im Fertigungsprozess erhöhen. Sie gelten als Haupttreiber für Innovationen. Die Aussteller bieten ein großes Spektrum an Lösungen, das von einfachen Plattenwechslern und Handlingsystemen bis hin zu Robotereinsatz und autonomen Fabriken reicht.
Aufbau von KI-Know-how gefordert
Besonderer Stellenwert – Künstliche Intelligenz. Welche Bedeutung KI für die Produktionstechnik hat, und in Zukunft haben könnte, umriss Prof. Christian Brecher, Inhaber des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen am WZL der RWTH Aachen und Sprecher der Initiative ProKI. Er sieht generative KI und Chatbots wie ChatGPT lediglich als sichtbaren Durchbruch für die breite Öffentlichkeit. Der Fokus von Investoren und Forschung hingegen werde sich auf industrienahe Anwendungsfälle richten. Eine große Wirkung könnten von Agentensystemen, die Aufgaben in der Produktion autonom ausführen, Entscheidungen treffen und Fertigungsprozesse optimieren können, ausgehen. Gerade Europa biete gute Voraussetzungen für KI-Entwicklungen und habe die Chance, Weltmarktführer für industrielle KI zu werden. „Bei uns liegen industrielle Daten in einer Breite und Tiefe vor wie in keiner anderen Region”, so der Wissenschaftler.
Entwicklungen, „die Mut machen”, sieht Christian Brecher in Deutschland unter anderem in der Hightech-Agenda des Bundesforschungsministeriums, die KI und KI-Robotik als Leitthemen deklariert. Es brauche jetzt nur den Mut, groß angelegte KI-Initiativen zu starten. Bei der EMO Hannover 2025 bieten z.B. die AI + Digitalization Area und der AI Hub@EMO2025 einen Einstieg in das Thema. In Halle 6 werden Anwendungsszenarien und protypische Lösungen für KI in der Metallbearbeitung gezeigt.
Rahmenprogramm
Themen zur Zukunft der Fertigungstechnik werden messetäglich in Halle 12 gezeigt. In der Reihe P.O.P.-Talk wird unter anderem der Publizist und Podcaster Sascha Lob am 26. September 2025 zur KI im produzierenden Gewerbe – Wachstumsmotor oder Existenzbedrohung sprechen. Neben technischen Themen geht es unter anderem um die zentralen Herausforderungen des Industriestandorts Deutschland, wenn etwa die Managerin und Verlegerin Julia Jäkel als Mitinitiatorin der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat” am Mittwoch, 24. September, spricht und darüber anschließend mit EMO-Generalkommissar Carl Martin Welcker diskutiert.
Eine Rekordanmeldung von Schülern habe die Sonderschau Bildung zu verzeichnen, die in Halle 7 von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau gemeinsam mit 16 Partnerunternehmen organisiert werde. Restlos ausgebucht sei auch die EMO Startup Area in Halle 6, in der Newcomer der Branche ihre Innovationen ins Schaufenster stellen. Höhepunkt sei die EMO-Startup-Night mit einem Speed-Dating am 23. September.
Die wichtigsten Themen zur richtigen Zeit bieten auch die verschiedenen Gemeinschaftsstände, etwa der globalen Initiative umati, bei der es um die Vorteile der standardisierten Vernetzung von Maschinen geht. Die Additive Manufacturing Area richte sich an Besucherinnen und Besucher, die sich für den 3D-Druck begeistern. Das Fokusthema Nachhaltigkeit werde unter anderem auf dem Gemeinschaftsstand Sustainability Area in Halle 14 präsentiert. Hier geht es beispielsweise um praktische und einfach umzusetzende Beispiele über die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltiger Produktion.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- EMO 2025, Industriemesse in Hannover
- Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW)
- Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
ausgewählte weitere Meldungen:
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siehe zudem:
- Baumaschinen, Gerüste auf Baulinks
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