co2online Heizspiegel 2025: Heizen mit Gas deutlich teurer
(23.9.2025) Die Heizkosten in Deutschland steigen dieses Jahr spürbar an. Dabei sind insbesondere Haushalte mit Gasheizung betroffen. Das geht aus dem aktuellen Heizspiegel für Deutschland 2025 der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online hervor. Die Auswertung basiert auf über 90.000 Gebäudedaten. Während Gas- und Pelletpreise merklich zulegen, bleiben Wärmepumpen vergleichsweise die günstigste Heizoption.
Heizen insgesamt wieder teurer
Im Jahr 2024 waren die Heizkosten in vielen Haushalten noch rückläufig: Besonders Wärmepumpen mit -19 % und Holzpellets mit -20 % profitierten von sinkenden Energiepreisen. Auch Gasheizungen wurden günstiger -16 %, Fernwärme (+1 %) und Heizöl (-1 %) veränderten sich kaum.
Allerdings stiegen 2025 die Heizkosten erneut an:
- Gas +15 %
- Holzpellets +20 %
- Wärmepumpen +5 %
- Heizöl +3 %
- Fernwärme +2 %
Heizen mit Wärmepumpen ist seit 2022 günstiger als mit Erdgas und Heizöl. Fossile Energien sind nach wie vor teurer als vor der Energiekrise.
Hohes Sparpotential
Der Heizspiegel zeigt: 90 % der Haushalte in Deutschland könnten ihre Kosten im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr senken. Bundesweit ergeben sich daraus geschätzte 22 Mrd. Euro Einsparungen pro Jahr. Allein durch die richtige Einstellung der Raumtemperatur und der Heizkurve, das korrekte Stoßlüften bei heruntergedrehter Heizung und einen reduzierten Warmwasserverbrauch ließen sich kurzfristig bis zu 10 % Energie sparen.
Technische Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich, der Austausch der Pumpe oder die Dämmung von Heizungsrohren seien kostengünstige Maßnahmen mit hohem Nutzen. Allerdings lassen sich die höchsten Einsparungen nur durch umfangreichere Investitionen erzielen, z.B. durch den Austausch von Fenstern, die Dämmung der Gebäudehülle oder den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.
Prognose: fossile Heizungen als Kostenfalle
In den kommenden 20 Jahren könnten die Heizkosten für Gas und Öl etwa dreimal so hoch ausfallen. Darauf deuten Prognosen auf Basis des Heizspiegels und der Berechnungen des Ariadne-Projekts hin. Demnach verursacht ein unsaniertes Einfamilienhaus mit Gasheizung über einen Zeitraum von 20 Jahren Heizkosten in Höhe von rund 120.000 Euro. Durch eine energetische Modernisierung und den Wechsel zu einer Wärmepumpe können die Kosten im gleichen Zeitraum auf etwa 16.000 Euro sinken. Hauptursächlich seien unter anderem ein steigender CO₂-Preis, höhere Netzentgelte und strukturelle Marktveränderungen. Die Preise für Fernwärme und Holzpellets könnten sich in diesem Zeitraum etwa verdoppeln. Wärmepumpen werden voraussichtlich das kostengünstigste Heizsystem bleiben.
Melanie Weber-Moritz, Präsidentin des Deutschen Mieterbundes: „Der Heizspiegel zeigt klar: Fossile Heizungen werden zur Kostenfalle, während Wärmepumpen langfristig entlasten. ... Der Heizspiegel bietet eine gute Orientierung für die Einordnung der Heizkosten und hilft Energie einzusparen. Hohe Energiekosten gibt es aber vor allem in alten, energetisch schlechten Gebäuden.”
Verbrauch und Kosten prüfen
Unter Baulinks.de/energiesparen können Verbraucher ihren Heizenergieverbrauch und ihre Heizkosten prüfen und individuelle Spartipps von co2online erhalten.
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siehe zudem:
- Wärmepumpen im alternative Energien- und im Wärmetechnik-Magazin bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Wärmepumpen und Heizungen bei Baubuch / Amazon.de