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Markise, Jalousie, Klimaanlage - kühlende Lösungen für heiße Tage

(24.7.2003) Sonnenschein wärmt Haut und Gemüt, sorgt für gute Laune, braune Haut - und Schweißperlen. Besonders im Sommer sucht der Mensch nicht nur unter freiem Himmel Schutz vor direkter Sonnenstrahlung. Auch zu Hause bedarf es geeigneter Vorrichtungen, um für ein angenehmes Raumklima zu sorgen, das Ausbleichen von Teppichen und Bildern zu verhindern oder auch nachts geruhsamen Schlaf zu finden. Neben den persönlichen Befindlichkeiten verlangt die Energieeinsparverordnung (EnEV) für Neubauten mit mehr als 30 Prozent Fensterfläche einen Nachweis des sommerlichen Sonnenschutzes. Wie viel und welcher Sonnenschutz sinnvoll ist, hängt zudem auch von der Lage der Räume ab.

Draußen wirkt's besten!

Grundsätzlich wirkt ein Sonnenschutz am besten, der die Wärme erst gar nicht ins Haus läßt. Auch Sonnenschutzglas oder ein hoher Dachüberstand können die direkte Einstrahlung wirksam reduzieren. Wer einen Neubau plant, sollte deshalb unbedingt über entsprechende Maßnahmen nachdenken. Innen-Lösungen schützen schlechter, lassen sich allerdings nachträglich leichter einbauen.

Jalousie und Rollladen als wirkungsvolle Außen-Beschattung

Hinterlüftete Jalousien und Stoffe mit einer Transparenz von weniger als 20 Prozent versprechen die beste Wirkung. Wetterfeste Außenjalousien bestehen zumeist aus Aluminium-Lamellen. Ihre Stellung lässt sich individuell so verändern, dass bei Bedarf zwar der direkte Sonneneinfall unterbrochen wird, aber durch Reflexionen trotzdem viel Licht ins Zimmer gelangt. Außenjalousien können von Hand oder elektronisch bewegt werden: Übernimmt ein Gebäudebus-System die Steuerung (z.B. "EIB" oder "LON"), so es den Lamellenwinkel je nach Tages- und Jahreszeit automatisch optimal einstellen. Auch ein geschlossener Klappladen oder Rollladen schützt gut vor Hitze, die Helligkeit läßt sich allerdings nur begrenzt regulieren. Zusatznutzen mancher Rollladen-Modelle: Ein Insektenschutzrollo hält Fliegen und Mücken auch dann außen vor, wenn der Rollladen selbst hochgezogen ist. Nachteil aller Außenlösungen: Sie sind Wind und Regen ausgesetzt, müssen also entsprechend sicher befestigt und robust sein.

Vorbaurollladen, Sonnenschutz, Sunscreen. Rollladen
Meldung: Vorbaurollladen mit integriertem Sunscreen

Als Sonderlösungen verstehen sich Jalousien oder Rollos im Scheibenzwischenraum von Mehrfach-Isolierglas. Sie werden elektrisch betrieben, sind vollständig geschützt, bleiben sauber, brauchen weder Wartung noch zusätzlichen Raum vor oder hinter der Scheibe und sind ähnlich wirkungsvoll wie die Außenbeschattung - allerdings fallen immer wieder mal Fälle auf, in denen Fenster in den Zwischenräumen beschlagen.

Markisen: Effektiv und variabel

Markisen verhindern das Aufheizen von Räumen ebenso gut wie Außenjalousien oder Rollladen - allerdings nur unter der Voraussetzung, die die betreffende Fensterscheibe nicht direkt von der Sonne beschienen wird.. Markisen gibt es in vielen verschiedenen Varianten:

  • Gelenkarm-Markisen spenden auch auf großen Terrassen Schatten und können ihre Arme beim Einfahren platzsparend zusammenlegen.
  • Die Senkrecht-Markise wird wie ein Rollo direkt vorm Fenster in Führungsschienen montiert.
  • Bei der Fallarm-Markise führen Ausstellarme die Stoffbahn von oben schräg nach außen.
  • Die Markisolette hat sowohl Führungsschienen als auch Ausstellarme und verbindet senkrechten mit schrägem Sonnenschutz.

Windböen, Wolkenbrüche oder auch nur ein leichter Sommerregen sind die natürlichen Feinde von Markisen. Moderne Fasern machen sie aber recht wetterbeständig und lassen sie einiges aushalten; außerdem sind aktuelle Materialien dünner und elastischer als frühere Gewebe, so dass sich beim Aufwickeln weniger Falten bilden. Gute Pflege erhöht zudem die Lebensdauer; darum sollten Flecken sofort ausgebürstet und/oder mit Feinwaschmittel ausgewaschen werden.

Klassisch wird die Markise von Hand mit einer Kurbel geöffnet bzw. geschlossen. Komfortabler ist eine elektronische Steuerung kombiniert mit einem Rohrmotor - und zwar vor allem dann, wenn eine Markise bei drohenden Wetterkapriolen rechtzeitig eingefahren wird. Umgekehrt wird die Markise selbsttätig ausgefahren, sobald die Temperatur und/oder Helligkeit im Zimmer über eingestellte Grenzwerte steigt.

Sonnenschutz von innen: Rollos, Faltstore, Lamellen

Innen angebrachter Sonnenschutz läßt sich dank einer manigfaltigen Material-, Muster- und Farbpalette optimal dem Stil der Einrichtung anpassen. Weiße Oberflächen oder solche mit einer reflektierenden Schicht und geringer Transparenz erzielen allerdings die beste Wirkung. Dunkle Farben und hoch transparente Stoffe sind dagegen als Sonnenschutz weniger geeignet.

Ob man sich nun für Rollos, Faltstore oder Lamellen entscheidet: Alle innen liegenden Sonnenschutzvorrichtungen haben den Vorzug, dass sie nicht dem Wetter ausgesetzt sind. Das reduziert den Pflegeaufwand und erhöht die Lebensdauer.

  • Lamellenvorhänge reihen viele schmale, miteinander verbundene Vertikalbahnen aneinander. Die in einer Oberschiene gleitenden Lamellen lassen sich im geschlossenen Zustand einzeln drehen, bis man nach draußen schauen kann. Ist dieser Vorhang geöffnet, "parkt" er platzsparend an einer Fensterseite.
  • Das klassische Rollo sitzt aufgerollt über dem Fenster und wird bei zu viel Sonne einfach heruntergezogen.
  • Weitere Alternativen sind Faltstores aus Kunstfaser-Plissees, deren gefältelte Bahnen beim Öffnen wie eine Ziehharmonika auseinander gezogen werden, sowie Innenjalousien, die in verschiedenen Materialien - von Aluminium bis Birkenholz - angeboten werden.

Klimaanlage: angenehme Temperaturen gegen Bares

Was in den USA selbstverständlich ist, wird hierzulande eher als Stromfresser beargwöhnt - gemeint sind Klimaanlagen. Allerdings kommen Eigenheimbesitzer in der Regel ohne eine große Anlage mit Klimazentrale im Keller aus:

  • Bei mobilen oder auch festinstallierten Splitgeräte wird das Kälteaggregat mit Verflüssiger draußen, etwa auf dem Balkon, aufgestellt oder an der Fassade befestigt, während das Klimagerät mit Verdampfer und Ventilator im Zimmer platziert wird. Vorteilhaft ist, dass der laute Kompressor außen vor bleibt. Möglicherweise als nachteilig kann sich erweisen, dass beide Komponenten mit einem Schlauch verbunden sind: muß dieser beispielsweise durch ein gekipptes Fenster geführt werden, kommt zugleich wieder Warmluft hinein.
  • Mobile Kompaktgeräte, die beide Funktionen in einem Gehäuse bündeln, arbeiten lauter, dafür bleibt das Fenster geschlossen.

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