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Steigende Nachfrage nach Hausautomation: zweistelliges Wachstum ab 2006

(1.4.2003) Immer mehr Hausbesitzer sind zu Investitionen in intelligente Automationssysteme bereit. Entsprechend groß ist laut einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan das Wachstumspotenzial in einem Markt, der bisher noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht. Während 2002 mit Hausautomationsausrüstung und -Software europaweit lediglich 172 Millionen US-Dollar (2003) erwirtschaftet wurden, ist bis 2009 mit einem Anstieg auf 399 Millionen US-Dollar zu rechnen.


"Die Umrüstung von Wohnraum in eine technische Komfort- und Sicherheitszone stößt zunehmend auf Interesse," so John Raspin, Research Manager bei Frost & Sullivan. "Selbst wenn wir davon ausgehen, dass sich im Prognosezeitraum nur ein kleiner Anteil der Hausbesitzer für Automationssysteme entscheidet, wird der Markt erheblich profitieren." Auftrieb erhält die Branche zum einen durch wachsende Komfortansprüche, zum anderen durch technische Fortschritte in der Hausautomation, die unter anderem Optionen wie Fernsteuerung und automatische Regulierung von Heizung, Beleuchtung und Multimedia-Geräten, IT-Produkten sowie Sicherheitssysteme umfasst. Zwar verfügen viele Geräte bereits über einfache Kontrollfunktionen, ein Automationssystem bietet jedoch die Möglichkeit der Vernetzung und damit der Integration sämtlicher Komponenten. Auf diese Weise lassen sich Betrieb und Leistung aller angeschlossenen Geräte auch aus räumlicher Entfernung steuern und überwachen. Die innovativen Systeme sind außerdem mit interner und externer Kommunikationsfunktion ausgestattet und sind in der Lage, neue Befehle zu erkennen und umzusetzen.

Offene Standards lassen auf sich warten

Die Rasanz des technischen Fortschritts ist denn auch das Hauptmerkmal des Europamarkts für Hausautomation. Doch birgt die ständige Erweiterung des Angebotsspektrums nicht nur Vorteile, da manche potenzielle Nutzer eher zurückhaltend reagieren, weil sie weitere Neuerungen abwarten wollen. Ein bedeutender Trend ist beispielsweise der Schritt in Richtung offener Systeme, wobei es noch viele Jahre dauern wird, bis die Idee eines einzigen, international einheitlichen Systems für das Haus-Networking komplett umgesetzt ist.

Standardpakete könnten Nachfrage ankurbeln

Während Hausautomation bisher als Luxusprodukt galt und damit Kunden mit höherem Einkommen vorbehalten war, ist momentan ein Rückgang des Durchschnittspreises pro Anlage zu beobachten. Gleichzeitig sind jedoch die Kosten für Installation und Einrichtung von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort abhängig und damit variabel, was manche Kunden wiederum abschreckt. "Um hier Transparenz zu schaffen, müssen die Anbieter Standardpakete entwickeln," rät Frost & Sullivan. "Dann wird die weitere Entwicklung der Nachfrage maßgeblich davon abhängen, wie günstig diese Pakete sind."

In den letzten Jahren rekrutierte sich ein Großteil der Kunden aus Besitzern frisch renovierter Häuser oder Neubauten, die mit der Installation von Automationssystemen zum einen Kaufanreize schaffen und zum anderen ihre Gewinnmargen steigern wollten. "Wer den bisherigen Zielmarkt um Besitzer von kleineren Eigentumseinheiten erweitern und den Bedarf an Nachrüstung steigern möchte, kommt nicht umhin, neue Wege zu beschreiten," so Raspin. "Dazu mag es notwendig sein, bei individuellen Projekten zunächst geringere Margen in Kauf zu nehmen. Wenn dann die Anzahl der Aufträge zunimmt, werden auch die Gewinne steigen."

Marketing soll Produktvorteile kommunizieren

Wie sich der Markt weiter entwickelt, hängt zudem davon ab, wie gut die Kunden über generelle Vorteile und technische Merkmale der Hausautomation informiert werden. Entsprechend weist die Studie auf die Bedeutung eines extensiven Marketing hin. Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang laut Analyse die Kooperation mehrer Systemanbieter. Auch sollten Vertrieb und technischer Support über lokale Anbieter organisiert werden.

Kompatibilität von Netzwerken und Betriebspraktiken ist ein weiterer Faktor, den es im Zuge der Marktexpansion zu beachten gilt. Entsprechende Lösungen für eine einfachere Installation und eine größere Nutzerfreundlichkeit werden zwar bereits angestrebt, doch wird die praktische Umsetzung sicherlich noch Zeit brauchen.

Honeywell, Siemens und die Schneider-Gruppe sind gegenwärtig die größten Akteure im Europamarkt für Hausautomation. Gemeinsam erwirtschaften sie einen Umsatzanteil von 38 Prozent (2002). Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Karten neu gemischt werden, wenn die Preise fallen und weitere Zielmärkte erschlossen werden.

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