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Hallo, Wohnraumanbieter! Gefragt ist wenig Aufwand beim Wohneigentums-Wechsel.

(6.8.2003) Trotz wachsender Mobilität ist die Nachfrage nach Wohneigentum ungebrochen - allerdings muss es kostengünstig zu erwerben und leicht wieder zu veräußern sein. Dieses ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) zum Thema: "Wohnmobilität – wie wohnen wir in Zukunft?". Demnach wünschen sich nach wie vor viele Menschen eigene "vier Wände", werden jedoch durch zu hohen finanziellen und administrativen Aufwand bei Erwerb und Verkauf abgeschreckt. "Die Anbieter von Wohnraum müssen umdenken. Gefragt sind innovative, flexible Eigentumsformen", forderte Dr. Uwe Krink (LBS) bei einem Experten-Gespräch der LBS-Zukunftswerkstatt in Berlin mit Baufachleuten aus Verwaltung, Forschung und Wohnungsbaugesellschaften.

In der von der LBS-Zukunftswerkstatt in Auftrag gegebenen Studie werden die Folgen der modernen Mobilitätsanforderungen für die Eigentumsbildung untersucht. Der Wunsch nach Wohneigentum ist demnach ungebrochen, allerdings unter wesentlich veränderten Rahmenbedingungen: Administrativer und finanzieller Aufwand bei Erwerb und Veräußerung müssen minimal sein. Die Berliner Expertenrunde sprach in diesem Zusammenhang von niedrigen "Transaktionskosten".

Steigende Nachfrage, wachsende Mobilität

Die Studie belegt: Der Wunsch nach Wohneigentum ist ungebrochen, der Wohnflächenverbrauch wird in den kommenden Jahren sogar erheblich steigen. Das hat mehrere Ursachen: Der Anteil älterer Menschen nimmt kontinuierlich zu. Diese geben in den meisten Fällen ihre Wohnung nicht auf, auch wenn die Kinder längst aus dem Haus sind. Gleichzeitig wächst die Zahl der Haushalte im Alter von 35 bis 55 Jahren, die hauptsächlich Wohneigentum bilden, bis 2010 um zwölf Prozent. Bis zum gleichen Jahr erwartet das IZT Schenkungen und Erbschaften in Höhe von 2,25 Billionen Euro, die ebenfalls die Nachfrage nach Wohneigentum beleben werden.

Parallel nimmt die Mobilität zu: Das IZT stuft insgesamt 61,8 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens als "bedingt mobil" ein. Dr. Roland Nolte (IZT) betonte in Berlin: "Bewegung wird zum Wert an sich und zum Dauerzustand." Insbesondere Familienhaushalte im mittleren bis höheren Alter mit gesichertem Einkommen streben nach Wohneigentum und haben klare Vorstellungen von den eigenen vier Wänden. Andererseits sind diese Haushalte bereit, für den nächsten Karriereschritt bzw. bessere Erwerbsmöglichkeiten den Wohnort zu wechseln. Um dazu jederzeit in der Lage zu sein, verzichten diese Menschen oftmals darauf, Wohneigentum zu bilden, da ihnen der administrative und finanzielle Aufwand bei Erwerb und Veräußerung als unverhältnismäßig hoch erscheint.

Die Fachleute in Berlin waren sich einig: Politik, Anbieter und Hausfinanzierer müssen gemeinsam differenzierte Lösungen für stark reduzierte Transaktionskosten entwickeln, um diese Nachfrage zu befriedigen.

Übrigens: Beteiligt waren am dem Gespräch u.a.:

  • Regionalplaner Prof. Klaus Brake (LBS-Zukunftswerkstatt),
  • Dr. Brunhild Spannhake (Bundesforschungsministerium),
  • Dr. Uwe Krink (LBS),
  • Prof. Rolf Kreibich (IZT),
  • Dr. Joachim Hugo (Bundesbauministerium),
  • Prof. Hermann Adam (LBS).

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