Staubkontrolle am Bau
(17.5.2009) Die Sanierung macht den größten Anteil am gesamten Bauvolumen in Deutschland aus. Privateigentümer sanieren vom Keller bis zum Dachboden - bauen neue Bäder oder Küchen, oder verschönern Wohnzimmer und sonstige Wohnräume. Wohnbaugesellschaften bringen ihre Bestände auf den neuesten Stand.
Anders als im Neubau wohnen in allen diesen Baustellen weiterhin Menschen, seien es die Mieter oder die Eigentümer selber. Die beteiligten Handwerksfirmen müssen also unter anderem darüber nachdenken, wie sie die Belästigung der Be- bzw. Anwohner mit Staub auf ein Mindestmaß reduzieren können. Ferner gilt es, die Mitarbeiter der Handwerksfirmen vor übermäßiger Staubeinwirkung während der Arbeiten zu schützen. Diese Forderung ergibt sich schon allein aus den Richtlinien des Arbeitsschutzes der Berufsgenossenschaften. Moderne Handwerksfirmen sind hier mit entsprechenden Möglichkeiten zur Staubkontrolle ausgestattet.
Das Thema Staubkontrolle am Bau ist in Deutschland nicht neu, ebenso wenig wie die dafür geeigneten Methoden. Bekanntermaßen hat insbesondere die Asbestsanierung bis Ende der achtziger Jahre dazu beigetragen, und seit einigen Jahren ist die Schimmelpilzsanierung in den Vordergrund gerückt. In beiden Bereichen gelten besondere Vorschriften, und es ist ein besonderes Know-How notwendig, um vorschriftsgemäß arbeiten zu können. Daher sind in diesem Bereich lediglich Firmen tätig, deren Mitarbeiter für besondere Situationen in besonderer Weise ausgebildet sind. Die Kontrolle normalen Baustaubs geht allerdings jedes Handwerk an, da Auftraggeber und Bewohner Staubbelastungen bei Sanierungsarbeiten heute nicht mehr akzeptieren - vollkommen unabhängig von der gesundheitsgefährdenden Beseitigung von Schimmel oder von Asbest.
Staub entsteht in der Hauptsache zu Beginn des Sanierungsprozesses, wenn Leitungen entfernt, Putz beseitigt oder Fußböden hochgenommen werden, also beim Abbrechen, Flexen, Stemmen und Schleifen. Im weiteren Verlauf entsteht Staub bei der Arbeit von Ausbaugewerken, also beim Trockenbau, in der Hauptsache beim Schleifen und Bohren. In jedem Fall ist das Handwerk gut beraten, den Mieter oder im Objekt wohnenden Eigentümer vor den Arbeiten darauf hinzuweisen, dass Staub entstehen, aber durch geeignete Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduziert wird.
Vor Beginn der Arbeiten werden die Zugänge zur Bausteller sichergestellt, Bodenbeläge geschützt und die Baustelle wird mit entsprechenden Systemen gegen Staub abgeschottet. Die Art der Abschottung hängt von der Größe der zu sanierenden Räume ab sowie davon, ob ganze Räume oder nur Teilbereiche saniert werden.
Bei der Sanierung ganzer Räume ...
... bis zu 50m² Größe wird der Raum mit einer bzw. ja nach Anzahl der Türen mehreren Staubschutztüren gegen das übrige Gebäude versiegelt. Im zweiten Schritt wird der Raum mittels im oder besser außerhalb des Raums stehenden Filterventilatoren in eine Unterdruckzone verwandelt, dass heißt der Filterventilator arbeitet im Fortluftverfahren. Die Anzahl der einzusetzenden Filterventilatoren richtet sich nach dem Raumvolumen und den geplanten Arbeiten. Es sollte mindestens ein 5-facher Luftwechsel eingehalten werden. Bei einem 50 m² großen Raum sollte also ein Filterventilator mit mindestens 625 m³/h verwendet werden. Der Sanierer sollte möglichst stufenlos regulierbare Filterventilatoren einsetzen, um die Luftleistung des Gerätes vor Ort auf die jeweilige Situation einstellen zu können. Steht der Filterventilator außerhalb des Raums - was wie gesagt angestrebt werden sollte - ist laut Heylo darauf zu achten, dass die Ansaugöffnung maximal 6 m vom entferntesten Punkt des Raums entfernt ist, so dass sich noch eine ausreichende Staubabsaugung ergibt. Sollte diese Entfernung aufgrund eines ungünstigen Raumgrundrisses größer sein, sollten im Raum selber zur Unterstützung noch Filterventilatoren aufgestellt werden, die im Umluftverfahren arbeiten. Die Schlauchführung vom Raum durch die Staubschutztür nach draußen sollte so ausgebildet sein, dass durch den Durchlass kein Staub dringt; dazu sind bevorzugt Staubschutztüren zu nutzen, die bereits eine Vorrichtung für einen Durchlass besitzen.
Bei der Sanierung von Teilbereichen in Räumen ...
... kann auf Staubschutztüren verzichtet werden. In diesen Fällen sollten die Teilbereiche durch entsprechende Wand-Systeme abgeschottet werden, wobei wiederum genau wie bei der Sanierung von Gesamträumen durch den Einsatz von Filterventilatoren eine Unterdruckzone erzeugt werden sollte.
Sobald die Arbeiten zur Staubabschottung abgeschlossen sind, kann die eigentliche Sanierungsarbeit beginnen. Während der Arbeiten, die Staub generieren, sollten die Filterventilatoren laufen - sie geben somit dem Staub eine Richtung, und halten die Luft im Arbeitsbereich sauber. Die Standzeit der Filter richtet sich dabei nach dem Staubanfall. Hochwertige Filterventilatoren schalten unter Anzeigen eines Signals ab, sobald die Filter voll sind. Dann sollten die Arbeiten unterbrochen werden, die Filter ausgebaut, durch Ausklopfen gereinigt, und wieder eingesetzt werden. Das gesamte Staubschutz-System sollte solange installiert sein und arbeiten, bis die letzten staubbelasteten Arbeiten abgeschlossen sind. Das bedingt, dass das vom ersten Gewerk installierte System von nachfolgenden Gewerken genutzt wird.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten hat zunächst das
erste Gewerk das von ihm installierte Staubschutz-System abzubauen. Filterventilatoren
sind staubsicher zu verschließen und aus dem Gebäude zu transportieren.
Staubschutztüren und
Der letzte Eindruck auf der Baustelle prägt das Gesamtbild, und das letzte Gewerk auf der Baustelle hat die Chance, dieses Gesamtbild positiv erscheinen zu lassen.
Zurück in der Werkstatt, sollten alle Staubschutz-Systeme gereinigt und für den nächsten Einsatz vorbereitet werden.
Weitere Informationen zur Staubkontrolle am Bau können per E-Mail an HEYLO angefordert werden.
siehe auch für weitere Informationen:
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- 152 Seiten zu Staub auf Baustellen (18.11.2018)
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- Leitfaden zur Sanierung bei Schimmelpilzbefall (15.9.2005)
siehe zudem:
- Baustelleneinrichtung, Werkzeuge, Sanierung und Container auf Baulinks