Mit der Hand denken: Zeichnen als Grundlage der Architekturdarstellung
(26.11.2012) Nichts geht über eine schöne Handzeichnung: Sie ist der allererste Ausdruck einer Idee für einen architektonischen Entwurf. Aber ein Bauherr will keine flüchtig hingeworfene Skizze, sondern möglichst ein genaues Abbild der Wirklichkeit, die noch gar nicht existiert. Da kommt CAD zur Hilfe, das bis ins kleinste Detail berechnen kann, wie das Gewünschte einmal aussehen soll. Hat somit die Handzeichnung und mit ihr der Bleistift in der Architektur ausgedient? Gehört nun der Maus die Zukunft?
Im Band „Architekturzeichnungen“, den die Berliner Architektin Natascha Meuser herausgegeben hat, diskutieren die Autoren das Zeichnen mit der Hand, auch und gerade als eine wichtige Grundlage für das digitale Entwerfen. Es zeigt sich, dass Architektur und Zeichenkunst untrennbar - und gute Zeichner meist auch gute Architekten sind.
Dieses Handbuch vermittelt nicht nur Grundkenntnisse der Zeichen- und Darstellungslehre, sondern würdigt die Architekturzeichnung als praktisches Handwerk und künstlerische Ausdrucksform des Architekten. Imposante Architekturzeichnungen aus historischen Sammlungen ergänzen die Handzeichnungen von zeitgenössischen Architekten (u.a. von Zaha Hadid, Zvi Hecker, Wolf Prix und Sergei Tchoban). Zugleich bietet dieser Titel Grundlagen für die professionelle Darstellungsform von der Entwurfsskizze über die Planzeichenverordnung bis zum Bauplan sowie Anleitungen für das perspektivische und das technische Zeichnen.
Nach der Lektüre des Buches wird klar, dass das Zeichnen auch ein Begreifen ist: Um eine Idee – auch die eigene - zu erfassen, muss man zum Stift greifen und zeichnen – auch wenn am Ende des Entwurfsprozesses ein computergeneriertes Rendering steht. Es ist wie ein Denken mit der Hand. Wenn man die Freihandzeichnung beherrscht, ist diese ein wichtiges Mittel in der Kommunikation mit dem Auftraggeber und der ureigenste Ausdruck, die unverkennbare Handschrift des Architekten.
Wie alle Titel in der Reihe Handbuch und Planungshilfe dient das Buch nicht nur zur Anregung und Inspiration, sondern auch als Arbeitshilfe im Alltag. In dieser Kombination wendet es sich ebenso an Studenten und Berufsanfänger wie an praktizierende Architekten – aber auch an Menschen, die sich für künstlerischen Ausdruck interessieren.
Die bibliographischen Angaben zum Buch:
- Architekturzeichnungen Handbuch und Planungshilfe (bei Amazon erhältlich)
- Herausgeber: Natascha Meuser
- mit Beiträgen von Peter Cheret, Klaus Jan Philipp, Augusto Romano Burelli, Fabio Schillaci und Hans-Dieter Naegelke
- 225 × 280 mm, 320 Seiten, über 400 Abbildungen
- Hardcover mit Gummiband
- ISBN 978-3-86922-132-8 (deutsch),
- ISBN 978-3-86922-188-5 (englisch)
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Architektur und Modellbau: Standardwerk mit Schwerpunkt auf Material und Technik (3.2.2019)
- Archi-Skizze - das etwas andere Zeichenbuch aus dem Callwey-Verlag (22.3.2015)
- Kontrovers: „Die Architektur der Theorie: Fünf Positionen zum Bauen und Denken“ (7.10.2014)
- Marketing für Architekten: „Architekten zwischen Konzept und Strategie“ neu bei DETAIL (23.6.2013)
- Neue Produkte designt von Artefakt auf der ISH 2013 (21.3.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neu bei DETAIL: „Signaletik - Orientierung im Raum“ (26.11.2012)
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- Buchbesprechung: „Architekturfotografie - Handbuch und Planungshilfe“ (1.7.2012)
- DAM Architectural Book Award 2010 sucht das beste Architekturbuch (14.6.2010)
- Buchvorstellung: Architekturfotografie (16.11.2008)
- Von Baustellenfotos zur Projektdatenbank (17.6.2007)
- Gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse (12.5.2007)
siehe zudem:
- Architektur und Baulinks
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