Energieverbrauch steigt moderat
(5.1.2014; Es gibt inzwischen einen neuen Text mit aktuelleren Zahlen!) Der Energieverbrauch in Deutschland liegt 2013 voraussichtlich um etwa 2,6% über dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) 14.005 Petajoule (PJ) oder 477,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) Energie verbraucht.
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1990 - 2013
in Petajoule (PJ)
Den stärksten Einfluss auf die Entwicklung hatte die kühle Witterung im ersten Halbjahr. Unter Berücksichtigung des Temperatureffekts wäre der Energieverbrauch nur um etwa 1% gestiegen. Von der schwachen Konjunkturentwicklung gingen kaum verbrauchssteigernde Effekte aus. Mineralöl und Steinkohle profitierten zudem von niedrigen Weltmarktpreisen.
Beim Mineralölverbrauch mit 4.637 PJ (158 Mio. t SKE) lag der Anstieg mit circa 2% unter der durchschnittlichen Steigerungsrate über alle Energieträger. Zuwächse gab es beim leichten Heizöl (+6%), bei Dieselkraftstoff (+2%) sowie Rohbenzin (+3%) und Flüssiggas (+7%). Der Absatz an Ottokraftstoff stagnierte. Rückgänge gab es beim schweren Heizöl (-7%). Der Anteil des Mineralöls am gesamten Energieverbrauch betrug 33,0% (Vorjahr 33,2%).
Die kalte Witterung in der ersten Jahreshälfte ließ den Erdgaseinsatz zur Wärmeerzeugung deutlich ansteigen. Der milde Witterungsverlauf in der zweiten Jahreshälfte sowie der rückläufige Erdgaseinsatz in Kraftwerken dämpften den Zuwachs. Insgesamt erhöhte sich der inländische Erdgasverbrauch im abgelaufenen Jahr um knapp 7% auf 3.152 PJ (107,5 Mio. t SKE). Der Anteil des Erdgases am gesamten Energieverbrauch stieg auf 22,5% (Vorjahr 21,6%).
Energiemix 2013 - Struktur des
Primärenergieverbrauchs in Deutschland (Anteile in Prozent,
Vorjahr in Klammern) gesamt 14.005 PJ oder 477,7 Mio. t SKE
Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich 2013 um rund 4% auf 1.779 PJ (60,7 Mio. t SKE). Diese Entwicklung ist vor allem auf einen um knapp 7% höheren Einsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung zurückzuführen. Die Stahlindustrie verringerte dagegen ihre Nachfrage nach Koks und Kohle um knapp 2%. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Energieverbrauch stieg 2013 leicht auf 12,7% (Vorjahr 12,5%).
Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich um gut 1% auf 1.625 PJ (55,4 Mio. t SKE). Die im Vorjahr erfolgte Inbetriebnahme neuer Kraftwerke und die Abschaltung alter Anlagen führten zu einem insgesamt höheren durchschnittlichen Wirkungsgrad bei der Braunkohlenstromerzeugung. Die Effizienzsteigerung sorgte bei verringertem Brennstoffeinsatz für eine Erhöhung der Stromerzeugung aus Braunkohle um ca. 1%. 2013 betrug der Anteil der Braunkohle am gesamten Energieverbrauch 11,6% (Vorjahr 12,1%).
Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz infolge einer geringeren Verfügbarkeit um 2,5%. Der Anteil am Energiemix fiel auf 7,6%.
Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich 2013 insgesamt um knapp 6%. Die Erneuerbaren steigerten damit ihren Anteil am Gesamtverbrauch leicht auf 11,8% (Vorjahr 11,5%). Die Windkraft verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 2%. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es ein Minus von 2,5%. Die Photovoltaik legte um knapp 7% zu. Die Nutzung der Biomasse stieg kräftig um rund 11%.
Bei den sonstigen Energieträgern, vor allem Siedlungs- und Industrieabfällen, gab es ein Minus von knapp 5%. Der Stromaustauschsaldo schloss nach ersten Schätzungen mit einem deutlich angestiegenen Ausfuhrüberschuss ab.
Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen
Der witterungsbedingte Zuwachs beim Verbrauch von Wärmeenergien sowie der erhöhte Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken werden voraussichtlich zu einer Steigerung des CO₂-Ausstoßes in Deutschland führen. Bereinigt um den Temperatureinfluss nimmt der CO₂-Ausstoß nur leicht zu.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Fossile Energien im ersten Halbjahr 2014 rückläufig und erneuerbare verdrängen Kohle (3.8.2014)
- 6% mehr abgesetzte Wärmeerzeuger reichen nicht, um die Energiewende zu meistern (2.2.2014)
- 70 Prozent der Haushaltsenergie werden verheizt (26.1.2014)
- Umfrage: 84% der Bundesbürger schätzen Strompreise falsch ein (12.1.2014)
- 2013 war für Heizöl das zweitteuerste Jahr (10.1.2014)
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ausgewählte weitere Meldungen:
- Nachlassende Konjunktur dämpft Energienachfrage; Erneuerbare wachsen weiter (21.12.2012)
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- Gebäude-Allianz: „Gebäude sind der vernachlässigte Teil der Energiewende“ (14.7.2013)
siehe zudem:
- Heizung, Heizungstechnik, regenerative Energie und Heizölpreise auf Baulinks
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