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Holcim realisiert erste Modulbrücke aus vorgespanntem Carbonbeton

(3.7.2025) In Oldenburg, Niedersachsen wurde erstmals in Deutschland eine Modulbrücke vom Typ OPTIMA in CPC-Bauweise (Carbon Prestressed Concrete) realisiert. Die neue Geh- und Radwegbrücke kommt vollständig ohne Stahlbewehrung aus und basiert auf einem vorgespannten Carbonbeton-Tragwerk. Als Pilotprojekt im Rahmen der Baustoffwende zeigt sie das Potenzial dieser Technologie für eine ressourcenschonende und langlebige Erneuerung der Infrastruktur.

Foto: Sascha Stüber 

Carbon Prestressed Concrete / vorgespannter Carbonbeton

Die CPC-Technologie steht für ressourcensparendes und CO₂-reduziertes Bauen mit Beton. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um eine 9,60 m lange, 2,74 m breite, rund 7 Tonnen schwere und nur 7 cm dicke Geh- und Radwegbrücke, die über den Bahndammgraben in Drielake führt.

„Innovative und nachhaltige Lösungen wie CPC sind entscheidend für eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Zukunft der Baubranche. Ihnen kommt damit eine Schlüsselrolle zu, die notwendige zügige Sanierung der Infrastruktur in Deutschland im Einklang mit umfassendem Klimaschutz zu gestalten. Das Projekt der Stadt Oldenburg und Holcim Deutschland zeigt eindrucksvoll, wie die öffentliche Hand und die Bauwirtschaft diesen Weg gemeinsam beschreiten”, sagt Thorsten Hahn, CEO von Holcim Deutschland. 

v.l.n.r.: Stefan Gramberg (Leiter Holcim Fertigteile), Karl-Dieter Goldsweer (Vertriebsleiter Holcim Fertigteile), Christoph Tiesler, (Geschäftsführer Joachim Tiesler Hoch- und Tiefbau), Steffen Grohnert (Brückenexperte im Team Ingenieurbau, Stadt Oldenburg), Jan Bernath (Leiter des Fachdienstes Tiefbau, Stadt Oldenburg)
Foto: Sascha Stüber
 

Neue Betonbauweise

Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht: „Wir freuen uns, dass diese besondere Brücke bei uns in Oldenburg steht. Die leichtere Bauweise fügt sich gut in die ökologischen und nachhaltigen Ziele ein, die sich die Stadt Oldenburg mit dem Klimaschutzkonzept 2035 gesetzt hat. Durch den deutlich geringeren Materialeinsatz gehen wir Schritt für Schritt in diese Richtung weiter.”

Eigenschaften der CPC-Technologie

  • Geringer Materialeinsatz: Die im Vergleich zu herkömmlichen Stahlbetonplatten drei- bis viermal dünneren CPC-Platten ermöglichen Materialeinsparungen von bis zu 80%.
  • Hohe Nutzungsdauer: CPC ist extrem zugfest, widerstandsfähig, rostet nicht und ist für den Einsatz in Mehrgenerationenbrücken mit einer Lebensdauer von 100 Jahren geeignet.
  • Niedrigerer CO₂-Fußabdruck: Weil CPC-Platten wiederverwendbar und außerdem vollständig recycelbar sind, weisen sie als Baumaterial einen erheblich reduzierten CO₂-Fußabdruck von bis zu 75% gegenüber herkömmlichen Stahlbetonplatten auf.
  • Weniger Gewicht: CPC bedeutet gewichtsoptimierte Konstruktionen. Die neue Geh- und Radwegbrücke in Oldenburg-Drielake wiegt nur 260 kg/m² und ist dennoch hoch belastbar.

Die Brücke wurde im rund 60 km entfernten Betonfertigteilwerk in Essen (Oldenburg) produziert. Dadurch konnte der Projektzeitraum deutlich reduziert werden. Aus einer etwa 60 m² großen CPC-Platte konnten die passgenauen Formstücke mit einer CNC-gesteuerten Maschine geschnitten und bereits im Werk fertig montiert. So lagen in Oldenburg zwischen Produktion und Montage der Brücke lediglich sechs Wochen.

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