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Xaver-Hafner-Brücke um Radweg ergänzt – ohne statische Überlastung

(30.6.2025) Die Xaver-Hafner-Brücke bei Straubing zeigt, wie sich Bestandsbrücken durch gezielte Maßnahmen an veränderte Verkehrsanforderungen anpassen lassen, ohne die Tragstruktur zu überlasten. Mithilfe einer neuen Gesimskappe aus Liapor-Leichtbeton konnte auf der bestehenden Straßenbrücke aus den 1980er-Jahren ein 2,50 m breiter kombinierter Geh- und Radweg realisiert werden. Bauherr war das Landratsamt Straubing-Bogen.

Die Xaver-Hafner-Brücke bei Straubing verfügt nun dank der Verbreiterung einseitig über einen neuen, kombinierten Geh- und Radweg. (Bild: Herbert Stolz) 

Herausforderung – Nachrüstung ohne strukturelle Überlastung

Die 1985 errichtete Hohlkastenbrücke über die Donau war ursprünglich für motorisierten Verkehr ausgelegt. Im Zuge des fortschreitenden Ausbaus des Radwegenetzes erwies sich die Nachrüstung um einen Radweg auch hier als notwendig. Eine Erweiterung nach außen war bei der 640 m langen Brücke statisch nicht möglich, da diese in Querrichtung gespannt ist.

Lösung – Ergänzung und Umverteilung

Zwischen 2022 und 2023 wurde die bestehende Fahrbahn um 50 cm verschmälert und zur Brückenmitte hin verschoben. Parallel dazu wurde der bestehende Gesimskopf verbreitert – von ursprünglich 35 cm auf 50 cm. In Kombination ergab sich dadurch ausreichend Platz für einen 2,50 m breiten Geh- und Radweg.

Einsatz von Liapor Leichtbeton

Zum Einsatz kamen ca. 500 m³ Liapor-Leichtbeton (Typ LC30/33 D1.6), welcher rund 35% weniger Eigengewicht aufweist als herkömmlicher Beton und das Tragwerk nicht zusätzlich belastet. Dies ermöglichen die im Material enthaltenen Blähtonkugeln. Der eingesetzte Leichtbeton weist trotz geringer Dichte eine Druckfestigkeit bis 33 N/mm² auf und ist zudem frost- und tausalzbeständig sowie korrosionsresistent.

Kappenerweiterung im Hängegerüst

Die neue Gesimskappe wurde in einem Kappengerüst in Form einer entsprechenden Konsole montiert, welches an die Kragarme des Überbaus angehängt wurde. In die Schalung konnte dann Liapor-Leichtbeton mit Schichtdicken zwischen 16 und 25 cm eingebracht und mit einer Rüttelbohle verdichtet werden. Abschließend erfolgte die Oberflächenbearbeitung per Besenstrich, um eine rutschhemmende Struktur zu erzielen.

Der Liapor-Leichtbeton wurde mittels Oberflächen-Rüttelbohle abgezogen und per Besenstrich finalisiert. (Foto: Fritsche und Partner mbB) 

Die Herstellung und Lieferung des Leichtbetons übernahm Heidelberg Materials, Werk Burglengenfeld. Für die Ausführung zeichnete die Geiger Bauwerksanierung GmbH & Co. KG aus Warngau verantwortlich.

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