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Liapor: Sanierung der Kabelstraßen-Brücke in Wuppertal

(5.6.2025) Im Rahmen der Sanierung der denkmalgeschützten Kabelstraßen-Brücke in Wuppertal wurde zur Entlastung des Tragwerks Liapor-Leichtbeton für die neuen Fahrbahn- und Gehwegplatten eingesetzt. Durch die Verwendung dieses Materials konnte gegenüber herkömmlichem Normalbeton eine Gewichtseinsparung von etwa 100 Tonnen erzielt werden.

Vor der Betonage wurden rund 15 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut sowie zahlreiche Stahlprofile erneuert. Der danach verwendete Liapor-Leichtbeton soll die Auflast um rund 100 Tonnen reduzieren. (Bild: Union Bau- und Verkehrstechnik GmbH) 

Bei der Instandsetzung der im Jahr 1899 errichteten Brücke, einem bogenförmigen Fachwerkkonstrukt aus genietetem Stahl mit fortgeschrittener Korrosion, bestand die Anforderung, Gewicht zu reduzieren, ohne die Tragfähigkeit oder Verkehrssicherheit zu beeinträchtigen. Aufgrund statischer Vorgaben wurde frühzeitig auf den Einsatz von Normalbeton verzichtet. Stattdessen kam ein Leichtbeton der Betongüte LC25/28D1.4 auf Basis von Liapor zum Einsatz. Insgesamt wurden rund 100 m³ des Materials verwendet.

„Um das Tragwerk zu entlasten, wurden die neuen Fahrbahn- sowie die Gehwegplatten aus Liapor-Leichtbeton erstellt. Dadurch konnten rund 100 Tonnen Gewicht gegenüber des ursprünglichen Normbeton-Aufbaus eingespart werden und die Brücke so für die Brückenklasse 30/30 ertüchtigt werden”, erklärt Dennis Wanagat, Produktionsleiter bei der Holcim Beton und Betonwaren GmbH in Sprockhövel, die den Baustoff produzierte und lieferte.

Die Planungsleistungen wurden durch die EZI-Ingenieure GmbH mit Standorten in Bremen und Solingen für die Stadt Wuppertal als Bauherrin erbracht. Die Ausführung übernahm die Union Bau- und Verkehrstechnik GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen.

Vor der Sanierung: Die 125 Jahre alte Brücke mit genietetem Bogenfachwerk und darüber die Wuppertaler Schwebebahn. (Foto: Wikimedia/atamari) 

Bauarbeiten unter der Schwebebahn

Besondere Herausforderungen ergaben sich durch die Nähe zur Wuppertaler Schwebebahn, die nur wenige Meter oberhalb der Brücke verläuft. Der begrenzte Raum ließ keinen Einsatz von Kränen oder Schüttkübeln zu. Aus diesem Grund wurde der Leichtbeton mit Fahrmischern angeliefert und mithilfe eines Förderbands direkt auf die Brücke befördert. Vor dem Betoniervorgang wurde eine exakt gefertigte Schalung errichtet, die mit 15 Tonnen Bewehrungsstahl verstärkt war.

Im Dezember 2023 erfolgte die Betonage. Der Beton wurde eingebracht, verteilt, verdichtet und geglättet. Nach dem Aushärten erhielten die 30 cm starken Platten eine Asphaltdeckschicht. Damit war die neue Fahrbahn auf dem historischen Bauwerk fertiggestellt.

Geringes Gewicht, hohe Festigkeit

Die besonderen Materialeigenschaften des Leichtbetons sind auf die im Beton enthaltenen Liapor-Blähtonkugeln zurückzuführen. Diese werden aus etwa 180 Mio. Jahre altem, naturreinem Lias-Ton hergestellt. Ihre geschlossene, luftgefüllte Struktur trägt maßgeblich zur Gewichtsreduktion bei.

Liapor-Leichtbeton soll gegenüber Normalbeton ein um bis zu 30% geringeres Gewicht aufweisen. Gleichzeitig werden Dichte und Festigkeit des Betons optimiert, wodurch neue konstruktive Möglichkeiten für tragfähige, schlanke und wirtschaftliche Bauteile entstehen. Zudem ist das Material laut Aussagen von Liapor beständig gegenüber Frost, Tausalzen und Korrosion, was es für Infrastrukturprojekte besonders geeignet macht.

Sanierung mit Signalwirkung

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden neben der Fahrbahn auch die Stahlkonstruktion, Lager und Geländer instandgesetzt. Die Verwendung von Liapor-Leichtbeton leistete dabei einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Nutzbarkeit des Bauwerks.

Seit Februar 2025 ist die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben. „Der Liapor-Leichtbeton bot hier die ideale statische Lösung zur Sanierung der historischen Brücke”, so Dennis Wanagat. „Sie ist damit mindestens für die nächsten 50 Jahre wieder voll einsatzbereit.”

Weitere Informationen können per E-Mail an Liapor angefordert werden.

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