Konzeptstudie zur EXPO 2035 in Berlin vorgestellt
(19.11.2025) Die EXPO 2035 Berlin soll sich über die gesamte Stadt erstrecken – mit einem zentralen Areal, Satellitenstandorten wie Tegel und Tempelhof sowie sogenannten Kiez-Labs als Experimentier-Orte. Vorgesehen sind modulare, wiederverwendbare und emissionsarme Strukturen mit Photovoltaik-Hüllen und begrünten Dachlandschaften.
Ausstellung in Bewegung – vernetzte Zukunftsstadt
Das Konzeptteam der EXPO 2035 Berlin GmbH entwirft eine „Ausstellung in Bewegung”, die Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft über die gesamte Stadt hinweg verbindet. Anstelle eines klassischen Ausstellungsgeländes ist ein dezentrales Konzept vorgesehen: ein zentrales EXPO-Areal mit Länderpavillons sowie urbane Satellitenstandorte – genannt werden unter anderem Tegel, Tempelhof, Marzahn und das Funkhaus Nalepastraße. Jeder dieser Orte steht für thematische Schwerpunkte wie Energie und Mobilität, Kreislaufwirtschaft, Stadtproduktion, digitale Bildung oder Kultur. Ziel ist eine polyzentrische Struktur, die bestehende Quartiere stärkt.
Kiez-Labs und Nachnutzung
Zwischen den Hauptstandorten sollen „Kiez-Labs” als temporäre oder dauerhafte Orte entstehen – etwa für urbane Landwirtschaft, lokale Energienetze, Bildung oder neue Wohnformen. Die Architektur ist modular, wiederverwendbar und emissionsarm konzipiert. Zahlreiche Strukturen sollen nach 2035 als Bildungsorte, Werkstätten oder Nachbarschaftshäuser weitergenutzt werden. Visualisierungen zeigen Photovoltaik-Hüllen, adaptive Fassaden, begrünte Dachflächen und digitale Steuerungssysteme.
Wirtschaftlichkeit und Finanzierung
Ein Businessplan von PricewaterhouseCoopers (PwC) attestiert die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Konzepts. Demnach könnte die Weltausstellung 2,1 Mrd. Euro Umsatz generieren und bis 2035 einen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseffekt im zweistelligen Milliardenbereich auslösen. Die IHK Berlin ist als erste Gesellschafterin mit 250.000 Euro beteiligt. Bis Ende des Jahres soll ein Startkapital von 2,5 Mio. Euro eingeworben werden – über öffentliche Mittel, private Partnerschaften und internationale Kooperationen.
Trägerstruktur und Beratungsgremien
Die Idee geht auf die Initiative Global Goals Berlin e.V. zurück, die seit 2022 mehr als 850 Projekte zu den 17 Nachhaltigkeitszielen in Berlin bündelt. Zur operativen Umsetzung wurde 2024 die EXPO 2035 Berlin GmbH gegründet. Begleitet wird das Projekt unter anderem vom „Future Council” unter Leitung von Prof. Dr. Laura Bechthold, Bayerisches Foresight-Institut.
Stimmen aus dem Konzeptteam
„Diese EXPO ist kein reines Schaufenster – sie ist ein Prozess der Zusammenarbeit: offen, partizipativ und zukunftsorientiert”, erklärt Daniel-Jan Girl, Vorstandsvorsitzender des Global Goals Berlin e. V. und Aufsichtsratsvorsitzender der EXPO 2035 Berlin GmbH. Thomas Willemeit (Graft): „Berliner Unternehmen arbeiten in der ganzen Welt und kennen die Begeisterung für Berlin als Stadt, in der das Unmögliche Wirklichkeit werden kann.”
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldung:
- XPlanung24.de - Digitalisierung der Bauleitplanung mit QGIS PlugIn und KI-Analyse (11.11.2025)
- Aktivdach-System von Kraftwerk für kommunale Gebäude (10.11.2025)
- Regenwassermanagement für Sportanlagen: Konzepte für Entwässerung und Reinigung (10.11.2025)
- Komm-X: Plattform für Monitoring der Kommunalpolitik (Bauletter vom 05.11.2025)
- Sagrada Família-Büro kündigt Programm zum 100. Todestag Antoni Gaudís an (29.9.2025)
siehe zudem:
- GaLaBau im Outdoor-Magazin zudem Stadtplanung und Architektur auf Baulinks
- Literatur / Bücher über GaLaBau bei Amazon


