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ACS: Facility Management und "integrative Planung" - neue Aufgaben und Chancen für Architekten und Ingenieure

(6.9.2004) Mit einem Fachforum am dritten Messetag (Freitag, 22.10.04) stellt sich die ACS dem Thema Facility Management (FM). Immerhin entstehen die größten Kostenfaktoren bei Gebäuden und Liegenschaften erst nach der Errichtung: Nur 5 bis 10 Prozent der gebäudeabhängigen Kosten entfallen auf die eigentliche Bauphase. Die restlichen Kosten fallen während der Nutzung an. Durch frühzeitige Einbindung der Anforderungen des FM in den Planungsprozess ergeben sich für Architekten und Planer neue Herausforderungen, aber auch Chancen auf zusätzliche Arbeitsfelder.

Experten sprechen davon, dass sich durch intelligentes Facility Management Einsparungen bei den Gebäudegesamtkosten von bis zu 30 Prozent realisieren lassen. Mieter und Käufer verlangen deshalb heute immer häufiger von Projektentwicklern und Investoren Aufschluss über die Betriebskosten eines Objektes. So etabliert sich bei den Planern ein Kostenbewusstsein weit über die Phase der Planung und Erstellung eines Gebäudes hinaus. Je weiter die Planung voranschreitet, desto geringer werden die Einflussmöglichkeiten auf die Kosten, die später im laufenden Betrieb anfallen. Dennoch werden Planungsentscheidungen von einzelnen Fachplanern, Architekten oder anderen Beteiligten häufig nur Gewerke-bezogen getroffen. Mit Abschluss der Planung sind dann die wichtigsten Weichen gestellt, während der Bauzeit sind lediglich noch kleinere Korrekturen möglich. Mit Fertigstellung des Gebäudes gehen die Möglichkeiten, überhaupt Gebäudekosten beeinflussen zu können, noch weiter zurück. Von nun an müssen die Gebäudenutzer mit den gebauten Realitäten und installierten Systemen leben. Veränderungen sind hier nur mit großem finanziellem und bautechnischem Aufwand möglich.

Für den Planungsablauf bedeutet dies, dass bereits zu einem sehr frühen Planungsstand eine interdisziplinäre Koordination gefordert wird. Alle Beteiligten, vom Bauherrn, Nutzer und Projektsteuerer über den Architekten, Tragwerksplaner und Bauphysiker sowie die weiteren Fachplaner, müssen frühzeitig und zeitsynchron kommunizieren. Planungsinhalte und Betriebsinformationen sind durch den Einsatz umfassender Planungsinstrumente auszutauschen und zeitnah mit Zugriff für alle Beteiligten zu aktualisieren. Fehlerquellen können so eliminiert werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Integration innovativer Techniken wie z.B. die Nutzung alternativer Energien, die neben der nutzungsspezifischen Komponente immer auch gestalterische Anforderungen an den Architekten darstellen.

Dies erfordert bereits im Entwurfs- und Planungsprozess eine ganzheitliche und tief greifende Transparenz von Informationen. Dieser ganzheitliche Planungsansatz wird auch als "integrale Planung" bezeichnet und kann für die Errichtung und den Betrieb eines Gebäudes und dessen technische Einrichtungen eine optimale Lösung schaffen. Darüber hinaus wird eine Planungsphasen-übergreifende Fortschreibung der Planungsinhalte gefordert, die von der Idee über Planung und Ausführung bis hin zum Betrieb, Unterhalt, Umbau und Abriss eine durchgehende Konsistenz der Daten sicherstellt. Diese beginnt bei den geometrischen Daten aus einer CAD-Anwendung und setzt sich bei den alphanumerischen Daten fort.

So können sämtliche gebäuderelevanten Informationen in einer Datenbank zusammengeführt werden. Auf dieser Basis sind dann Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete auch in den komplexesten Bereichen des Facility Managements möglich. Grafische Informationen wie CAD-Zeichnungen und alphanumerische Raum- und Gebäudeinformationen werden während der Planung angelegt und gezielt zu beliebigen Zeitpunkten der Facility Management-Software zur Verfügung gestellt.

Für den Planer und Architekten bedeutet dies einerseits eine noch stärkere Ausrichtung auf die künftigen Nutzungsanforderungen eines Gebäudes im Betrieb; andererseits eröffnet sich gerade in der schwierigen Phase der Bauwirtschaft mit der FM-gerechten Planung und Bereitstellung von Daten auch ein neues Aufgabenfeld mit neuen Chancen: Zusätzliche Honorare während der Planungsphase und neue Aufgaben durch das Anbieten weiterer Dienstleistungen während der Nutzungsphase können generiert werden. Welche Aufgaben und Dienstleistungen dies sein könnten erfahren die Fachbesucher auf der ACS 2004 vom 20.10. bis 22.10.2004 in Halle 6 des Messegeländes in Frankfurt am Main.

Auf der Fachmesse ist das Thema "Facility Management" das Generalthema am dritten und damit letzten Messetag. Gemeinsam mit der GEFMA (Deutscher Verband für Facility Management e.V.) werden zahlreiche Lösungen präsentiert, die den Sprung in dieses neue Aufgabenfeld erleichtern. Die Beiträge des begleitenden Fachforums beleuchten intensiv die Inhalte und Auswirkungen der "integrativen Planung" für die Entwicklungs- und Planungsphase und erläutern die Chancen und Herausforderungen für Planer und Architekten. Unter www.acs-show.com finden Interessierte ab sofort alle Details zur Fachmesse und das komplette Veranstaltungsprogramm.

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