Arup berät DB beim BIM-Einsatz auf der Großbaustelle Tunnel Rastatt
(8.1.2016) Arup, ein weltweit agierendes Planungs- und Beratungsunternehmen, berät die Deutsche Bahn (DB) bei der digitalen Planung eines neuen Eisenbahntunnels unter Raststatt und hat die BIM-Implementierung für das Infrastrukturprojekt begleitet. Die Bauarbeiten für die Tunnelröhre beginnen im Frühjahr 2016.
Die DB Netz AG sieht in der Planung und Visualisierung von Bau-Großprojekten mit Building Information Modeling (BIM) eine neue Chance, die Transparenz und die Effizienz der Abläufe zu steigern. Der Einsatz von BIM verspreche eine effizientere Projektsteuerung und dadurch eine höhere Wirtschaftlichkeit und Termintreue. „Auf BIM zu setzen, ist wegweisend für künftige Infrastrukturprojekte“, ist sich auch Jörg Obergfell, verantwortlicher Projektleiter bei der Arup Deutschland GmbH, sicher. „BIM bietet die Möglichkeit, Projekte transparenter zu planen. Die Koordination, insbesondere bei komplexen Großprojekten, wird so deutlich optimiert. Zeit- und Budgetrahmen lassen sich viel besser im Blick behalten, als bei herkömmlichen Planungs- und Steuerungsmethoden. Das bietet den Bauherren mehr Sicherheit.“ Die Deutsche Bahn folgt mit dem BIM-Pilotprojekt den Empfehlungen der Reformkommission Großprojekte - siehe u.a. Baulinks-Beitrag „Bundeskabinett beschließt ,Aktionsplan Großprojekte‘“ vom 14.12.2015.
Die Großbaustelle Tunnel Rastatt
Der Rastatter Tunnel ist mit 4.270 m Länge das zweitgrößte Einzelbauwerk im Großprojekt „Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel“. Diese gehört zur Güterverkehrsstecke Rotterdam-Genua, einer der europäischen Hauptverkehrsachsen mit täglich rund 250 Zügen.
Der Tunnel Rastatt wird das Stadtgebiet von Rastatt unterqueren (siehe GoogleMaps). Dafür wird der Eisenbahnverkehr bis zu 20 m tief unter die Oberfläche geleitet, was eine deutlich geringere Lärmbelastung für die Einwohner erwarten lässt. Um so wenig wie möglich in die Umwelt einzugreifen, werden die durch Rastatt verlaufenden Gewässer Murg und Federbach ohne dauerhafte Beeinträchtigung durch den Tunnel unterquert.
Video „Nutzung von Building Information Modeling (BIM) im Pilotprojekt Tunnel Rastatt“ von DB Netze (Thumbnails für eine schnelle Inhaltsübersicht) |
Im Frühjahr 2016 beginnt der Tunnelvortrieb. Die gesamte Bauzeit ist auf fünf Jahre angesetzt, ab 2019 soll die technische Tunnelausrüstung erfolgen.
BIM als Mittel zur Qualitätsverbesserung
Auf Basis der traditionell(!) erstellten Planung des Tunnels soll im Rahmen dieses Pilotprojekts die Anwendung der BIM Methode erprobt werden. Dazu wurde eine 3D-Planung erstellt und um Termin- und Kostenplanung als vierte bzw. fünfte Dimension erweitert. Auf diese nun deutlich größere Datenbasis können alle Projektbeteiligten zugreifen, was die Transparenz im Hinblick auf Termin- und Kostenpläne deutlich steigert.
Arup hatte bereits im Vorfeld eine Strategie zur Implementierung der Methode BIM für Großprojekte der DB Netz AG erarbeitet.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Handlungsempfehlungen für digitales Planen und Bauen zum BIM-
4- Infra- Projektabschluss (19.8.2018) - Arup-Studie zu grünen Gebäudehüllen und ihrer postiven Wirkung aufs Stadtklima (21.9.2016)
- BIM-Pilotprojekt „Tunnel Rastatt“ gestartet (30.5.2016)
- Neuer BIM-Blog mit BIM-Praxisleitfaden 1.0 zum Download (1.5.2016)
- BIM-Kompendium neu vom Fraunhofer IRB Verlag (3.4.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- BIM soll bis 2020 (für Infrastrukturprojekte) stufenweise eingeführt werden (15.12.2015)
- Bundeskabinett beschließt „Aktionsplan Großprojekte“ (14.12.2015)
- BIM-Studie vom Fraunhofer IAO: „Digitales Bauen noch Zukunftsmusik“ (31.8.2015)
- Abschlussbericht der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ und erste Reaktionen (29.6.2015)
- Studie: Öffentliche Großprojekte sind im Durchschnitt 73% teurer als geplant (4.5.2015)
- VDI setzt auf Digitalisierung der Baubranche (8.2.2015)
siehe zudem:
- BIM und Architektur-CAD im Bau IT-Magazin von Baulinks