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Laminatbodenmärkte 2012 zwischen Konjunktur und Trends

(20.2.2013; Domotex 2013-Bericht) Die positive Stimmung im Vorstand des EPLF hat gute Gründe: Der stagnierende Absatz der Verbandsmitglieder in einigen Länder-Märk­ten scheint vorrangig konjunkturbedingt zu sein. Und dort, wo die Substitution von Laminatböden durch Alternativen einsetzt, sind es häufig EPLF-Mitglieder, die von der ersten Stunde an als Lieferanten der neuen Produkte dabei sind. Alles in allem: Trotz Krise in Südeuropa verzeichnete der Laminatboden-Absatz der EPLF-Mitglieder in 2012 nur einen leichten Gesamtrückgang.

Die 22 ordentlichen Mitgliedsfirmen des Verbandes der europäischen Laminatfußboden­hersteller e.V. (EPLF) haben 2012 weltweit 460 Mio. m² aus europäischer Produktion abgesetzt (Vorjahr 468 Mio. m²). Der mengenmäßige Absatz damit um 1,7% zurück­gegangen.

In der Spitzengruppe der westeuropäischen nationalen Märkte hat sich an der Rang­folge nichts geändert, wohl aber bei den Dimensionen und absoluten Abständen. Die Marktregion als Ganzes ist mit einem Absatz von knapp 298 Mio. m² (Vj. 299 Mio. m²) relativ stabil geblieben (-0,6%). Deutschland baut ab auf 76 Mio. m² (Vj. 80 Mio. m²), als größter Einzelmarkt der Region verharrt man aber weiterhin an der Spitze des Ran­kings aller westeuropäischen Länder. Die Fachleute des EPLF sehen diese Entwicklung weniger konjunkturbedingt als durch das Vordringen neuer Bodenbelags-Systeme ver­ursacht.

Die Türkei, die der EPLF traditionell zur Ländergruppe Westeuropa zählt, kommt mit 66 Mio. m² (Vj. 54 Mio. m²) auf den zweiten Platz. Sowohl das gute Wirtschaftswachs­tum das Landes - verbunden mit Bevölkerungszunahme, Verstädterung und damit ein­hergehendem Bauboom - als auch die Entwicklung bei den türkischen Mitgliedsfirmen des EPLF bilden eine solide Grundlage. In Frankreich hat der Laminatboden zwar um eine halbe Million m² nachgelassen, trotzdem kletterte das Marktvolumen wie im Vor­jahr über die Marke von 40 Mio. m² (Vj. knapp 41 Mio. m²) - stabil auf Platz 3. Nach Jahren des massiven Rückgangs gab es in Großbritannien annähernd eine Konsolidie­rung: 29 Mio. m² (Vj. 30 Mio. m²) sichern Rang 4 in Westeuropa.

Einen Hort der Stabilität boten in der Vergangenheit die Niederlande. Ein Rückgang um über 2 Mio. m² auf 19 Mio. m² (Vj. 21 Mio. m²) gefährdet zwar noch nicht den angestammten Platz 5, bedeutet aber aus Sicht des EPLF-Vorstandes ähnlich wie in Deutschland eine Verschiebung der Nachfrage hin zu anderen Produkten ähnlicher Konstruktion. Nennenswerte zweistellige Millionenabsätze generiert nach wie vor Spa­nien - 15 Mio. m² nach 18 Mio. m², damit Rang 6. Die vor allem südeuropäisch gepräg­te Konjunkturkrise in Europa hinterlässt hier ähnlich wie in den übrigen westeuropäi­schen Märkten ihre Spuren. Die übrigen 18 Länder dieser wichtigsten Absatzregion für den EPLF bringen es auf 53 Mio. m² nach 55 Mio. m² im Vorjahr - immerhin ein Minus von knapp 4%.

Auch in Osteuropa ist die Kontraktion des Marktes noch nicht abgeschlossen: 99 Mio. m² nach Vj. 104 Mio. m² haben vielfältige Ursachen (-4,8%). Polen verteidigt mit 24 Mio. m² (Vj. 26 Mio. m²) Rang 1, gefolgt von Russland mit 23,7 Mio. m² (Vj. 25 Mio. m²). Auf Russland bezogen vertritt man beim EPLF die Meinung, dass diese Zahl zwar die Wirklichkeit der Mitglieder des Verbandes widerspiegelt, nicht aber den Markt als solches, der positiver eingeschätzt wird. Ursache: Im Lande erfolgreich angelaufene Kapazitäten außerhalb des EPLF-Kreises. Rumänien erholt sich langsam wieder mit 9,8 Mio. m² (Vj. 9,2 Mio. m²) und bleibt auf dem dritten Platz vor der Ukraine mit 8 Mio. m² (Vj. 8 Mio. m²). Ungarn - 4,3 Mio. m² (Vj. 5,5 Mio. m²) - verliert den fünften Rang an Bulgarien: 4,8 Mio. m² (Vj. 4,4 Mio. m²). Die übrigen 13 Länder dieser zweiten Teil­region des EPLF-Heimatmarktes bringen es auf 24 Mio. m² nach 26 Mio. m² im Vorjahr – immerhin ein Minus von 7,7%.

Der Rückgang in Nordamerika hat sich deutlich verlangsamt. 24 Mio. m² bedeuten nach 27 Mio. m² im Vorjahr aber nur das sprichwörtliche „Nachlassen des Schmerzes“, denn in 2010 hatte der Absatz in dieser Region des EPLF-Überseehandels noch bei 41 Mio. m² gelegen. Vom Absatz 2012 entfielen 12 Mio. m² auf die USA (Vj. 13 Mio. m²), parallel die Entwicklung in Kanada – ebenfalls 12 Mio. m² nach 13 Mio. m² im Vorjahr.

Asien-Pazifik zeigt leichte Wachstumstendenzen auf niedrigem Niveau. Nachdem Jahre zuvor der China-Markt nicht überraschend durch den dortigen Aufbau der eigenen Produktion für die von EPLF-Mitgliedern importierte Böden zusammenbrach, zeigen sich jetzt „Roll-back“-Tendenzen im Bereich hochwertiger, spezialisierter Markenware. Chi­na mit Hong Kong überschreitet wieder die 3 Mio. m² (Vj. 2,3 Mio. m²), Israel liegt bei 1,9 Mio. m² (Vj. 2 Mio. m²), gefolgt vom Iran mit 1,6 Mio. m² (Vj. 1,6 Mio. m²) und Australien mit 1,5 Mio. m² (Vj. 1,4 Mio. m²).

In den übrigen Regionen bzw. Ländergruppen tut sich Nennenswertes vor allem in Chi­le mit 6,5 Mio. m², Mexiko 4,3 Mio. m², Kolumbien 2,1 Mio. m², Südafrika 1,9 Mio. m² und Argentinien 1,6 Mio. m². Gemessen am Gesamtvolumen sind das vergleichsweise geringe Zahlen, aber wenn man sich mal eine Fläche von 1.000.000 m² = 1 km² vor­stellt…?

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