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Lichte Gartenhallen: Leuchtender Beitrag zur Erweiterung des Städel Museums

(10.8.2012) Das Beleuchtungskonzept spielte für den unterirdischen Erweiterungsbau des Städel Museums in Frankfurt am Main von Anfang an eine zentrale Rolle. Zusam­men mit den Architekten von schneider+schumacher und den Lichtplanern von Licht Kunst Licht hat Zumtobel eine maßgeschneiderte Sonderlichtlösung realisiert, die höchste konservatorische Ansprüche zu erfüllen hat, während das Licht zugleich inte­grativer Bestandteil der Architektur ist.

Der Neubau mit einer Ausstellungsfläche von rund 3.000 m² befindet sich unter dem Garten des Bestandsgebäudes (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps). Eine elegant und leicht wirkende Decke überspannt den bis zu 8,20 m hohen Saal.

Obwohl unterirdisch angelegt, ist der Neubau auch an der Oberfläche sichtbar. Denn der leicht aufgewölbte, begehbare Garten des Museums ist nun mit einem einprägsamen Muster aus kreisrunden Oberlichtern überzogen, die zur Beleuchtung der neuen Museumsflächen dienen - siehe auch Beitrag "Städel Museum: Dichtung zu den „Augen für die Kunst“" vom 27.6.2012.

Die 195 Oberlichter mit Durchmessern von 1,5 bis 2,5 m durch­brechen die frei gespannte und leicht nach oben geschwunge­ne Decke des unterirdischen Saals. Sie bringen Tageslicht in den Ausstellungsraum und dienen gleichzeitig als Kunstlicht­quelle mit einem Ring aus LED-Elementen, die mit warmweißen (2700K) und kaltweißen (5000K) LEDs bestückt sind - eine Sonderlösung von Zumtobel, die in Zusammenarbeit mit den Licht-planern des Büros Licht Kunst Licht und den Architekten schneider+schumacher entwickelt wurde. Bei bedecktem Himmel sowie in den Abend- und Nachtstunden ge­währleisten diese LEDs eine gleichmäßige Beleuchtung der Bilder und Ausstellungsob­jekte.

Die gesamte Gartenhalle wird durch Trennwände in kleinere, kabinettartige Ausstel­lungsräume aufgeteilt. Dabei können die entsprechenden Oberlichter dem entstehen­den Raumbereich zugeordnet werden und ermöglichen damit eine sehr selektive An­passung der Lichtverhältnisse. Durch die von Zumtobel entwickelte Lichtlösung kön­nen nun hochempfindliche Ausstellungsstücke wie Arbeiten auf Papier beispielsweise direkt neben einem Kabinett mit Beleuchtung für Skulpturen gezeigt werden. Die Be­leuchtungsstärken lassen sich den Bedürfnissen entsprechend für jedes Oberlicht in­dividuell anpassen. Um einzelne Objekte hervorzuheben oder Wandflächen einzublen­den, können bei Bedarf gesondert gefertigte Arcos LED-Projektionsstrahler mit ver­schiedenen Optiken in Steckbuchsen an den Oberlichtern eingesetzt werden. Für ein homogenes Lichtbild sind die Oberlichter nach unten mit einem Diffusorfoliensystem verschlossen:

Um eine sinnvolle Nutzung des Tageslichts zu gewährleisten, entschieden sich die Bauherren das Zumtobel Lichtsteuerungsprogramm Luxmate Professional zu verwen­den: Das Lichtmanagement steuert den Einsatz des künstlichen Lichts aus den Ober­lichtern in Abhängigkeit zum vorhandenen Tageslicht und nach Vorgabe des für die ausgestellten Exponate erforderlichen bzw. maximal verträglichen Lichts. Dazu er­mittelt ein Tageslichtmesskopf auf dem Dach des Museumsgebäudes die jeweils vor­herrschende Außenhelligkeit und gibt die Werte an das Lichtmanagementsystem wei­ter, um die Leuchten entsprechend zu steuern. Auch die Möglichkeit die Raumauftei­lung mittels der Trennwände zu verändern, ist für das Lichtsteuerungssystem kein Problem. Durch die Bildung virtueller Räume werden die für einen Raum zugewiesenen Oberlichter gleichmäßig gesteuert.

Zum Lichtschutz der Exponate wurde in jedes Oberlicht zudem ein bewegliches Licht­minderungssystem in Form von Rollos integriert. Es ermöglicht die Reduktion des Ta­geslichts in vier Stufen bis zur kompletten Verdunklung. Die Rollos sind in das Licht­steuerungssystem integriert und werden je nach Sonnenstand und Außenhelligkeit in die vorgesehene Stellung gefahren. Zusätzliche innen liegende Lichtsensoren weisen den Betreiber auf Abweichungen in der Steuerung hin, wie z.B. Laub auf den Oberlich­tern. So bleibt gewährleistet, dass zu jeder Zeit optimale Lichtverhältnisse vorherr­schen, die den Besuchern größtmöglichen Kunstgenuss bescheren.

Bautafel

Weitere Informationen zur Beleuchtung von Ausstellungsräumen können per E-Mail an Zumtobel angefordert werden.

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