Fußgängersimulation von PTV für Architekten
(15.10.2011) Sie laufen kreuz und quer, biegen ohne Ankündigung ab oder bleiben abrupt stehen: Fußgänger gelten als das dynamischste Element städtischer Umgebung. Ob in Fußgängerzonen, Bahnhöfen, Shoppingcentern oder auch bei Veranstaltungen - ihre Wege zu planen, ist eine komplexe Aufgabe. Mit VISWALK bringt PTV jetzt eine speziell auf Fußgänger zugeschnittene Simulationssoftware auf den Markt, die Bahnhofsbetreiber, Stadtplaner, Architekten und Eventmanager bei der Planung ihrer Projekte unterstützt.
Wie führe ich Besucher durch ein Gebäude? Wie breit sollten die Gänge sein? Und wie viele Lifte werden benötigt? Mit Fragestellungen wie diesen beschäftigen sich Architekten. PTV hat nun mit VISWALK ein Simulationstool entwickelt, mit dem sich Fußgängerströme in und außerhalb von Gebäuden optimieren lassen. So ermöglicht VISWALK die Kapazitäten von Gebäuden zu planen, Sicherheitsanalysen zu machen sowie Evakuierungsmaßnahmen zu bewerten. Auf Knopfdruck liefert die Software die Simulation auch in 3D.
Den Fußgänger im Blick
"Pedestrian Engineering" heißt die Disziplin, die die meist genutzte Beförderungsart, das Gehen, im Fokus hat. Sie hat das Ziel, Fußgängerströme sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden sicherer und flüssiger zu machen. Mikrosimulationen unterstützen diesen Prozess. "Eine Besonderheit ist beispielsweise die dynamische Routenwahl", erklärt Dr. Tobias Kretz, Produktmanager bei der PTV und Experte für Fußgängersimulationen. Wie Autofahrer versuchen auch Fußgänger ihr Ziel möglichst schnell zu erreichen. Häufig ist die schnellste Route zugleich auch die kürzeste. "Doch schon in Situationen, in denen beispielsweise eine große Gruppe von Fußgängern um eine Kurve läuft, wird diese 'Regel' durchbrochen", sagt Kretz. "VISWALK berücksichtigt in der Simulation daher beides: die kürzeste und die schnellste Route."
Die Wissenschaft dahinter
In Fußgängermengen herrscht eine Art kollektive Intelligenz: Wie von selbst bilden sich in Korridoren Bahnen oder entstehen an Engstellen Wechselströme. Wissenschaftler bezeichnen diese Dynamik auch als Selbstorganisationsphänomen. Bei der Interaktion zwischen Fußgängern wirken sowohl physikalische als auch soziale Kräfte. Diese lassen sich mathematisch mit Hilfe des Social Force Modells (SFM) beschreiben, das von Prof. Dr. Dirk Helbing entwickelt wurde und in VISWALK zum Tragen kommt.
Weitere Informationen zur Fußgängersimulation VISWALK können per E-Mail an PTV angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Als Weltneuheit vorgestellt: Türschließer mit integrierter Rettungswegverriegelung (15.7.2012)
- Broschüre und Konfigurator zur Planung von Fluchttür-Lösungen (12.4.2012)
- Zulassung erlaubt Variotec-Passivhaustüren in Flucht- und Rettungswegen (10.4.2012)
- Fraunhofer-Institute auf der UrbanTec über smarte Technologien für Städte von morgen (24.10.2011)
- Siedlungs- und Verkehrsfläche wächst täglich um 87 Hektar (16.10.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- ifz info zu Türen in Flucht- oder Rettungswegen (3.8.2011)
- Verglaste WK4 Tür mit Antipanikfunktion von Sälzer (2.8.2011)
- Norm für mehr Sicherheit bei Feststellanlagen und Rauchschaltern (8.3.2011)
- Sicherheit bei Flucht- und Rettungswegen (8.9.2010)
- Freie Bahn auf Fluchtwegen mit den neuen Türzentralen von GEZE (17.12.2009)
- Dynamische Lasten: Wenn die Fans auf der Stadiontribüne hüpfen (2.1.2008)
- Gefahrensituationen bei Großveranstaltungen können umgangen werden (21.6.2006)
- Funktürwächter für Diskotheken (21.6.2006)
- GfS-Schulungsfilm 'Sicherer Fluchtweg' (4.4.2006)
- Warum die Millennium Bridge London ins Schwingen geriet ... (28.11.2005)