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Verband Deutscher Makler: Mehr Wohnqualität kostet mehr Geld

(5.12.2001) Wohnen sei zwar generell teurer geworden, so der Verband Deutscher Makler (VDM), doch erhalten die Bürger dafür auch deutlich mehr Wohnkomfort. Zwischen 1962 und 1998 hat sich der Anteil der Mieten an den Haushaltsausgaben von 11,1 auf 24,8 Prozent mehr als verdoppelt. Die Gesamtausgaben für das Wohnen einschließlich Energie und Wohnungsinstandhaltung betragen fast ein Drittel der Haushaltsausgaben. 1973 lagen sie noch bei 21 Prozent, 1983 bei 26 Prozent. Einen Großteil der Steigerungen machen die Nebenkosten aus, die mit dem reinen Wohnen nichts zu tun haben. Hier sieht der VDM die Kommunen als "Preistreiber" bei Wasser, Abwasser und anderen Gebühren.

Für die Mehrausgaben beim Wohnen erhalten die Mieter jedoch auch deutlich mehr als früher. Betrug 1965 die Wohnfläche in der alten Bundesrepublik pro Einwohner noch 22 m², sind es zu Beginn des neuen Jahrhunderts in Gesamtdeutschland rund 40 m². In einzelnen Bundesländern, wie z.B. Hessen, liegt sie sogar bei rund 44 m². Eine Durchschnittswohnung des Jahres 2000 ist rund 90 m² groß. 1968 waren es nur 70 m². "Wesentlicher als diese statistischen Daten sind jedoch qualitative Ausstattungsmerkmale", so Erich Hildenbrandt, Pressesprecher und Vizepräsident des VDM. Mittlerweile verfügen fast alle Wohnungen im früheren Bundesgebiet und rund 95 Prozent in den neuen Bundesländern über Bad und WC, Warmwasser sowie eine moderne Heizung. Mitte der Siebziger Jahre waren es nur rund zwei Drittel.

Deutlich gestiegen ist die Zahl der so genannten Gäste-WC und Zweitbäder. Verfügte 1980 nur jede zwölfte Neubauwohnung über ein Gäste-WC, sind es derzeit fast ein Drittel. Zahlenmäßig nicht zentral erfasst dagegen sind verschiedene bautechnische Ausstattungsmerkmale. So gehören Schallschutz- und Isolierglasfenster fast schon zum Standard. Andere Ausstattungen, wie Laminatfußböden, Entlüftungssysteme, Fußbodenheizungen u.ä. sind viel weiter verbreitet als früher. Auch hochwertige Einbauküchen werden in vielen Bundesländern von Mietern gefordert und von Vermietern angeboten. Zugenommen hat auch die Größe der nichtbewohnten Nebenflächen. Das betrifft größere Abstellräume, aber auch Balkone und Loggias, über die rund 80 Prozent der Wohnungen verfügen. 1984 waren es nur zwei Drittel. Hildenbrandts Fazit: Ins richtige Verhältnis gesetzt geben die Bundesbürger heute im Durchschnitt einen größeren Anteil ihres Einkommens fürs Wohnen aus und nehmen dafür erheblich mehr Wohnfläche und Wohnqualität in Anspruch. Trotzdem verbleibt ihnen heute auch weit mehr für Freizeit und Reisen als z.B. in den sechziger Jahren.

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