Kellermodernisierung wertet den Altbau auf
(20.9.2003) Der Keller bietet wertvolle Nebenräume, die das Leben angenehmer machen und den Wert von Bestandsimmobilien erheblich steigern. Eine hochwertige Kellernutzung erfordert Schutz gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich, Wärmedämmung sowie eine Überprüfung der Belichtung und Belüftung.
Abdichtung gegen Erdfeuchte
Bei vielen Bestandsimmobilien schützt die Abdichtung den Keller nicht mehr ausreichend gegen die Erdfeuchte. Keller nachträglich von außen mit bituminösen Abdichtungssystemen zu dichten, lässt sich bei Altbauten häufig nicht realisieren. In diesem Fall braucht der Keller eine Innenabdichtung. Bei ihr bleibt die Kellerwand zwar feucht, die Feuchte gelangt jedoch nicht in die Kellerräume. Dafür stellt die Baustoffindustrie ausgereifte Systeme zur Verfügung.
Innenabdichtung
Für die Innenabdichtung eignen sich besonders zementgebundene
starre oder elastische Dichtungsschlämmen. Sobald diese abgebunden haben, lässt
sich jeder Belag aufbringen, z.B. ein Kalk-Zement-Putz, ein Sanierputz oder eine
Wärmedämmung. Nicht zu empfehlen sind im Untergeschoss Putze auf Gipsbasis, weil
Gips unter Feuchtebelastung quillt!
Zu überprüfen ist die Notwendigkeit einer Horizontalsperre gegen aufsteigende
Feuchtigkeit. Fehlt bei einer innenseitig aufgebrachten Abdichtung die
Horizontalsperre unter der Kellerdecke, kann die Feuchtigkeit ins Erdgeschoss
aufsteigen. Die Situation ist dann schlimmer als vorher. Horizontalsperren
lassen sich nachträglich einfach mit Emulsionen herstellen.
Tauwasserschutz
Eine weitere Ursache feuchter Keller ist unzureichender
Tauwasserschutz. Ungedämmte Kellerwände und -böden sind auf der Raumoberfläche
sehr kalt. Hier kann sich - wie auf einem kalten Weinglas - der in der Raumluft
enthaltene Wasserdampf niederschlagen. Um die Oberflächentemperaturen zu erhöhen
müssen vor allem die Wände wärmegedämmt und die Räume bei Bedarf beheizt sein.
Optimal ist eine außenseitige Dämmung des Kellers. Da dies bei Altbauten häufig
nicht möglich ist, bleibt nur die Innendämmung. Vorteilhaft für die Innendämmung
sind direkt mit einem Spezialkleber auf die Kellerwand geklebte,
geschlossenzellige Hartschaumplatten aus extrudiertem Polystyrol. Eine
Dampfbremse schafft Sicherheit, dass der Wasserdampf aus der Raumluft nicht
durch die Dämmung zur Kellerwand diffundieren und in der Grenzschicht zwischen
Dämmung und Wand kondensieren kann. Als Dampfbremse eignen sich 0,2 mm dicke
PE-Folien oder aufgeraute Aluminiumfolien. Letztere eignet sich als Putzgrund.
Belichtung und Belüftung
Hochwertige Nutzung des Untergeschosses erfordert genügend Licht
und Luft. Zu kleine Fenster sollten vergrößert werden. Eventuell lassen sich
zwei kleine Fenster zu einem größeren vereinigen. Noch einfacher ist es, die
Höhe der Fensteröffnung zu vergrößern. Moderne Lichtschächte aus Kunststoff
sorgen durch ihre Formgebung und weiße Farbe für hohen Lichteinfall. Durch ihre
einfache Montage und ihr geringes Gewicht lassen sie sich auch nachträglich
leicht montieren.
Fensterlaibungen können eine kritische Wärmebrücke, mit der Gefahr von
Schimmelbildung bilden. Da das Wasser aus der Raumluft sich immer an der
kältesten Stelle niederschlägt, sind ungedämmte Fensterlaibungen feucht.
Schimmelpilze setzen sich fest. Wärmegedämmte Fensterzargen verhindern dieses.
Ihre integrierte Wärmedämmung hebt die raumseitige Oberflächentemperatur auf -
auch bei hoher Luftfeuchtigkeit - unkritische Werte von über 15,5°C an. An sie
schließt sich die außenliegende Perimeterdämmung oder die Innendämmung der
Kellerwand nahtlos an.
siehe auch:
- Verbraucherzentrale warnt vor fragwürdiger Schimmelsanierung (22.4.2006)
- Fachtagung: Baustoffe, Bauelemente und Bauverfahren für hochwertige Kellernutzung (19.11.2005)
- Abwasserhebeanlagen erweitern Nutzungsmöglichkeiten des Kellers (12.6.2005)
- Keller aus Kalksandstein (2.6.2005)
- Broschüre informiert über Keller aus Beton (27.1.2005)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- neuer ACO Lichtschacht: druckwasserdicht montierbar, vereinfachte Lagerhaltung(19.5.2003)
- Günstiger geht´s kaum: Beliebter Wohnraum im Ziegelkeller(22.2.2003)
- Tipps zur Kellersanierung bzw. wohnlichen Kellernutzung (13.9.2002)
- Schluss mit "schwitzenden" Kellerwänden (20.6.2002)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen "Bautechnik", "Innenausbau" bei Amazon.de - konkret z.B.
- "Fertigkeller" • "Außenwände" • "Abdichten" bei Baulinks