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Abwasserentsorgung für 34 Cent/Tag laut „Wirtschaftsdaten der Abwasserbeseitigung“

(13.5.2012) Die jährlichen Ausgaben der Haushalte für die Ab­leitung und Behandlung von Abwasser sind seit 2002 stabil. Dies zeigen die am 8. Mai 2012 in München veröffentlichten Ergebnisse einer breit angelegten Umfrage zu den Wirtschafts­daten der Abwasserbeseitigung, die die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durchgeführt hat. Danach zahlen die Deut­schen pro Jahr knapp 125 Euro pro Person, das entspricht 34 Cent täglich, für die Entsorgung ihres Abwassers.

Pro Kopf 125 Euro jährlich für die Abwasserentsorgung

In Deutschland werden die Abwassergebühren nach dem Kostendeckungsprinzip erho­ben. Dies bedeutet, dass der Bürger verursachungsgerecht nur die Kosten trägt, die dem Abwasserbeseitiger für die Ableitung und Behandlung entstehen. Die durch­schnittliche jährliche Gebühren- und Beitragsbelastung beträgt knapp 125 Euro. Dieser Betrag wurde bereits in der Umfrage im Jahr 2003 ermittelt, trotz geringer Schwan­kungen blieben die Abwassergebühren somit stabil. Bei der Berechnung der Gebühren kommt bei kleineren Unternehmen häufig noch der Einheits- oder Frischwassermaßstab zum Tragen. Der Trend hin zu einem gesplitteten Maßstab (mit getrennten Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser) wird aufgrund einer sich ändernden Recht­sprechung in einzelnen Bundesländern zukünftig weiter zunehmen.

Privatwirtschaft profitiert von Investitionen

Das erhebliche Investitionsvolumen der überwiegend von öffentlichen Unternehmen geprägten Abwasserbranche von rund 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2011 kommt zu einem Großteil dem Mittelstand, insbesondere der mittelständischen Bauwirtschaft zugute. Bezieht man Reparaturen und ähnliche Leistungen in die Betrachtung ein, fällt die Summe deutlich höher aus. Etwa 54 Prozent aller Leistungen für die Abwasserbe­seitigung werden - gemessen an den Gesamtausgaben - von privatwirtschaftlichen Unternehmen erbracht. Die spezifischen Investitionen der Unternehmen im Jahr 2011 liegen im Mittel bei etwa 53 Euro pro Einwohner und Jahr.

Hohe Fixkosten

Die Investitionen werden in Form von Zinsen und Abschreibungen wiederum zu Kosten der Unternehmen. Diese Art der Kosten - ebenso wie zum Beispiel Personalkosten - fällt bei den Entsorgern unabhängig davon an, wie viel Abwasser eingeleitet und spä­ter gereinigt wird. Der mit 75 bis 85 Prozent sehr hohe Anteil fixer Kosten ist beson­ders charakteristisch für die Wasserwirtschaft. Für die Steigerung der Gebührensätze ist daher auch der zunehmend sinkende durchschnittliche Frischwasserverbrauch auf­grund des Wassersparens ursächlich. Die tatsächlichen jährlichen Kosten für den Ver­braucher bleiben allerdings konstant, wenn man davon ausgeht, dass tatsächlich weniger Wasser verbraucht wird.

Regional unterschiedliche Belastung des Bürgers

Auffällig ist, dass sich die finanziellen Belastungen der Bürger regional sehr stark unterscheiden. Ursächlich sind hierfür Strukturunterschiede, der schwankende Was­serverbrauch und Unterschiede in der örtlichen Geländetopografie. Auch Unterschiede bei der zeitlichen Investitionstätigkeit, deren Finanzierung und bei Zuschüssen sowie abweichende Kalkulationsgrundlagen wirken sich aus.

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