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Wohnungsbau mit „Luft nach oben“

(13.5.2012) Die Baufertigstellungen haben im Jahr 2011 noch nicht die Marke von 200.000 Wohneinheiten überschritten, so die Einschätzung von LBS Research. Den Neubaubedarf schätzen die Forschungsinstitute in Deutschland dagegen weitaus höher ein:

  • Mit 59 Prozent sieht die Mehrheit der Experten den Neubaubedarf für den Zeit­raum bis 2020 in einer Bandbreite zwischen 225.000 und 300.000 Wohnungen pro Jahr.
  • Für 29 Prozent bleibt er bei bis zu 225.000 Einheiten,
  • 12 Prozent dagegen sehen sogar über 300.000 als notwendig an.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Landesbausparkassen (LBS), an der sich alle Institute beteiligt haben, die sich mit den quantitativen Entwicklungen des deutschen Wohnungsmarktes beschäftigen.

Für die LBS-Immobilienexperten bestätigen die Befragungsergebnisse, dass die Ent­wicklung der Neubautätigkeit in Deutschland damit auf dem richtigen Weg ist. Denn im letzten Jahr wurden bereits 228.000 Wohnungen genehmigt, deren Realisierung nun ansteht - siehe auch Beitrag "21,7% mehr genehmigte Wohnungen im Jahr 2011" vom 18.3.2012. Aber es sei zusätzliches Potenzial "nach oben" vorhanden. Dafür spreche eine Vielzahl demografischer und ökonomischer Faktoren, die sich jetzt vor allem in den Schwerpunkten der Wohnungsnachfrage vielfach bereits mit Preis- und Mietsteigerungen bemerkbar machten. Weitere Engpässe seien nur mit mehr Neubau zu beseitigen.

Laut LBS Research zeigen beispielsweise die Prognosen des Statistischen Bundesam­tes, dass die Zahl der Privathaushalte in Deutschland bei großen regionalen Unter­schieden insgesamt noch bis zum Jahre 2025 weiter steigen wird. Außerdem dürfe nicht übersehen werden, dass im letzten Jahr wegen eines stark gestiegenen Zuwan­derungssaldos auch die Bevölkerungszahl wieder gestiegen sei.

Auch hierin kommt nach Einschätzung der LBS-Experten die relativ günstige wirt­schaftliche Entwicklung hierzulande zum Ausdruck. Immer mehr werde deutlich, dass sich nach Jahren der Verunsicherung die Beschäftigungs- und Einkommensperspek­tiven verbesserten und auch die Lage an den Kapitalmärkten mit niedrigen Zinsen In­vestitionen in den Wohnungsbau immer attraktiver machten. Die Belebung der Nach­frage mache sich längst vor allem in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen bemerk­bar. Hinzu komme nicht zuletzt ein zunehmender Ersatzbedarf.

Das LBS-Umfrageergebnis zeigt beim Ausmaß des Neubau-Anstiegs eine erhebliche Bandbreite der Experten-Schätzungen. Am unteren Rand liegt - wie traditionell - das Baseler Prognos-Institut mit 210.000 benötigten Wohneinheiten pro Jahr. Auf der anderen Seite gehört das Pestel-Institut in Hannover zu denjenigen, die den Bedarf sogar über der Marke von 300.000 Einheiten sehen. Auch die jüngst veröffentlichte Prognose des Ifo-Instituts sieht einen Anstieg bis auf rund 300.000 Fertigstellungen bis zum Jahre 2021. Trotz dieser Differenzen bleibt eines klar: Wenn der Genehmi­gungsaufschwung tatsächlich umgesetzt wird, ist damit nur das Minimum der nötigen Neubautätigkeit erreicht. Für die meisten Fachleute ist die Lücke zwischen Neubau und Bedarf dagegen noch längst nicht geschlossen.

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