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4,8% mehr Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2012

(17.3.2013) 2012 wurde in Deutschland der Bau von 239.500 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt hat, waren das 4,8% oder 11.100 Wohnungen mehr als im Jahr 2011. Damit setzte sich die seit dem Jahr 2010 anhaltende positive Entwicklung bei den Baugenehmigungen von Wohnungen fort. Der hohe Zuwachs aus dem Jahr 2011 (+21,7% gegenüber 2010) konnte jedoch nicht er­reicht werden.

Von den im Jahr 2012 genehmigten Wohnungen waren 211.200 Neubauwohnungen in Wohngebäuden (+5,5% gegenüber 2011). Der Anstieg von Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+13,3%) fiel dabei deutlich höher aus als der An­stieg von Genehmigungen für Wohnungen in Zweifamilienhäusern (+3,6%). Baugeneh­migungen für Einfamilienhäuser gingen zurück (–5,8%).

Im Jahr 2012 ging der umbaute Raum der genehmigten neuen Nichtwohngebäude ge­genüber 2011 um 2,1% auf 209,2 Mio. m³ zurück. Diese Entwicklung ergab sich aus dem Rückgang von Genehmigungen für nichtöffentliche Bauherren um 1,6% und für öffentliche Bauherren um 7,5%.

Mittlerweile hat sich also die Neubautätigkeit im Wohnungsbau auf den Mehrfamilien­hausbau - und damit auch auf den Mietwohnungsbau - verlagert; dabei dürfte es sich in aller Regel um Wohnungen im oberen Preissegment handeln. Bei den Ein- und Zwei­familienhäusern wurden insgesamt ca. 5.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als in 2011, wogegen bei den Mehrfamilienhäusern mit rund 96.200 Wohnungen rund 11.000 mehr als in 2011 genehmigt wurden.

Wie viele Wohnungen in 2012 tatsächlich neu gebaut wurden, werden jedoch erst die Fertigstellungszahlen, die im Sommer veröffentlicht werden, zeigen. Das deutsche Baugewerbe geht von rund 210.000 neuen Wohnungen aus.

ZDB: „Baugenehmigungszahlen immer noch unter dem eigentlichen Bedarf“

„Die ... vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Baugenehmigun­gen 2012 zeigen einmal mehr, dass immer noch zu wenig neue Wohnungen auf den Markt kommen, zumal Genehmigungen keine Fertigstellungen bedeuten. Die Notwen­digkeit von steuerlichen Anreizen ist offenkundig, aber in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu erwarten,“ kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, die aktuellen Baugenehmigungs-Zahlen.

Pakleppa weiter: „Wir erwarten, dass eine neue Bundesregierung nach der Wahl im Herbst hier die Weichen richtig stellt. Für den Mietwohnungsbau muss die steuerliche Absetzbarkeit von zwei auf vier Prozent erhöht werden. Das setzt Anreize, ohne zu Fehlentwicklungen zu führen. Darüber hinaus muss der Bund seine Ausgleichszah­lungen für die soziale Wohnraumförderung in Höhe von mind. 518 Mio. Euro auch über das Jahr 2014 aufrechterhalten. Ein ausgeglichener Haushalt darf nicht auf Kos­ten von Investitionen erreicht werden, sondern muss zwingend konsumtive Ausgaben reduzieren.“

Haus & Grund: „Der Wohnungsmarkt funktioniert ganz offensichtlich!“

Aus Sicht des Haus & Grund-Präsidenten Rolf Kornemann funktioniert der Wohnungs­markt. Immerhin seien die nach aktuellen Berechnungen notwendigen rund 200.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich übertroffen worden. Er kommentiert den Anstieg der Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern um 13,3 Prozent so: „Die hektischen Diskussionen der vergangenen Wochen über Wohnungsnot und Miet­enexplosionen sind nichts anderes als Panikmache im Vorwahlkampf. Die Mieter mit erfundenen Horrormeldungen verrückt zu machen, muss ein Ende haben.“ Fatal sei es auch, potenzielle Bauherren zu verunsichern.

Jegliches Eingreifen in das Mietrecht sei „absolut kontraindiziert“. Die beispielsweise von der SPD vorgeschlagene Begrenzung von Neuvertragsmieten und weitere Begren­zung von Bestandsmieten schadeten dem insgesamt gut funktionierenden Wohnungs­markt und damit mittelfristig nicht nur den Investoren, sondern auch den Mietern. „Wir sollten auch nicht durch puren Aktionismus künstlich den Neubau anheizen. An­gesichts der demografischen Entwicklung würde mit Steuergeld der Leerstand von morgen finanziert“, sagte Kornemann.

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