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Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e.V.

(11.7.2025) Die Kalksandsteinindustrie blickt auf 125 Jahre Verbandsgeschichte zurück – ein stolzes Jubiläum inmitten einer Bauwirtschaftskrise. Die Branche zeigt, wie man mit Zusammenhalt, Innovation und klarer Kommunikation Kurs hält. Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie e.V. eröffnete die diesjährige Mitgliederversammlung am 27. Juni 2025 in Braunschweig mit leicht positiven Botschaften: Die Genehmigungszahlen im Wohnungsbau steigen seit Jahresbeginn, zwar auf sehr niedrigem Niveau aber kontinuierlich, ebenso das Finanzierungsvolumen. Auch bei Projektentwicklern und Bauunternehmen hellen sich die Aussichten etwas auf.

Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung (Bild: Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V., Henning Stauch) 

„Auch wenn wir in Sachen Inflation, Zinsniveau und Kreditnachfrage erste vorsichtige Anzeichen für die dringend nötige Marktbelebung sehen, politisch bleibt riesiger Handlungsbedarf, um Wohnungsuchende, Bauwirtschaft und Baustoffindustrie vor dem Kollaps zu bewahren. Wir brauchen Entbürokratisierung, Steuererleichterungen und vor allem neues Vertrauen in die dringend notwendige und überarbeitete Förderpolitik. ... Der Koalitionsvertrag enthält etwa mit dem Bau-Turbo, der EH55-Förderung zur Aktivierung des Bauüberhangs und der Stärkung des sozialen Wohnungsbaus gute Ansätze. Angesichts der dramatischen Lage am Wohnungsmarkt sowie bei Bauwirtschaft und Baustoffindustrie kommt es jetzt darauf an, dass Tempo gemacht wird”, so Jan Dietrich Radmacher.

Die Kalksandsteinindustrie diskutiert offen über die aktuell sehr großen Herausforderungen. (Bild: Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V., Henning Stauch) 

Wechsel im Vorstand

„Wir freuen wir uns, dass Karsten Mechau, Geschäftsführer der Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG und der Unika Kalksandsteinwerke Südbayern GmbH & Co. KG, dem Ruf in den Vorstand des Bundesverbands gefolgt ist. Mit ihm gewinnen wir einen ausgewiesenen Experten der Mauerwerksindustrie. Seine große Erfahrung wird dabei helfen, unsere ambitionierten Ziele zu verwirklichen”, so Jan Dietrich Radmacher nach der Wahl. 

Kalksandstein-Nachhaltigkeitsgütesiegel

Um die Erfolge der treibhausgasarmen Produktion zu dokumentieren, hat die Kalksandsteinindustrie ein neues Nachhaltigkeitsgütesiegel entwickelt und im Frühjahr 2025 am Markt eingeführt. Es soll unter anderem die Einhaltung strenger Grenzwerte hinsichtlich der Reduktion von Treibhausgasen (Global Warming Potential) und des Nicht-erneuerbaren Primärenergiebedarfs (PENRT) bescheinigen. Bereits zur Einführung im April 2025 bewarb sich rund die Hälfte der 69 deutschen Kalksandsteinwerke um die Teilnahme. Im Rahmen der Mitgliederversammlung konnten die nächsten 18 Gütesiegel an Kalksandsteinwerke in ganz Deutschland überreicht werden.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung konnten 18 Gütesiegel überreicht werden. (Bild: Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V., Henning Stauch) 

Geschäftsführer Roland Meißner: „Aktuell haben bereits 20 Werke durch eine Ökobilanz nachgewiesen, dass sie die strengen Anforderungen des Gütesiegels erfüllen. Zahlreiche weitere Anträge sind in Prüfung. Das zeigt, wie wichtig Nachhaltigkeit für unsere Mitglieder ist. Architekten, Planer und Verarbeiter können sich darauf verlassen, dass die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) berücksichtigt werden. Bauherren und Projektentwickler können aufgrund der nachgewiesenen Nachhaltigkeitsqualitäten von staatlichen Fördermitteln profitieren.”

Forschung gestaltet Zukunft

Die gemeinsame vorwettbewerbliche Forschung ist seit Jahrzehnten eine Stärke der Kalksandsteinindustrie. Ob Produktoptimierung oder Herstellungsprozesse – alle Forschungsprojekte dienen dem in der „Roadmap für eine treibhausgasneutrale Kalksandsteinindustrie in Deutschland” von 2021 beschriebenen Ziel einer klimaneutralen Kalksandsteinindustrie. Eine Aktualisierung der Roadmap ist für die kommenden Monate geplant. Auf dem Weg zur Klimaneutralität werden aktuell verschiedene Forschungsprojekte durchgeführt, unter anderem zur Reduktion der Kalkdosis und zur Optimierung von Rezepturen. Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) werden sowohl der Prozess der Autoklavierung als auch die vorausschauende Wartung der Produktionsanlagen optimiert.

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