Immobilienwirtschaft fordert politische Entscheidungen, damit Mieten bezahlbar bleiben
(21.1.2013) Zu der teilweise angespannten Lage auf den Wohnungsmärkten deutscher Ballungszentren, den Veränderungen im Mietrecht, der Sanierung im Zuge der Energiewende, den Verschlechterungen des steuerlichen Umfeldes wie beispielsweise durch Überlegungen zur Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie den möglichen Auswirkungen von Regulierungsvorhaben für die Immobilienwirtschaft gibt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immobilienwirtschaft (BID) einen Ausblick auf das Wahljahr 2013. Die Präsidenten des BFW, GdW, IVD und ZIA sehen großen Handlungsbedarf bei der Gesetzgebung, damit der notwendige Wohnungsbau nicht gebremst wird.
"Die Immobilienwirtschaft schaut mit großen Erwartungen auf die
kommende Bundestagswahl. Insbesondere erhöhte
Grunderwerbsteuersätze, die Verschärfung der
Energieeinsparverordnung und die nicht umgesetzte steuerliche
Abschreibungsmöglichkeit von energetischen
Modernisierungsmaßnahmen gefährden derzeit Investitionen in den
Neubau und sorgen für steigende Mieten in Deutschland", erklärt
Walter Rasch, BID-
"Der Staat hat immer weniger Geld für Daseinsvorsorge, Stadtentwicklung und Wohnraum. Stattdessen greift er Immobilien- und Wohnungsunternehmen sowie privaten Eigentümern über steuerliche Belastungen, Finanzmarktregulierung und Pflichten bei der energetischen Sanierung immer stärker in die Tasche. Die Wiedereinführung einer Vermögensteuer und ausufernde Regulierung werden sich negativ auf die Immobilienwirtschaft auswirken und den Wohnungsbau bremsen. Die Politik würde das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich will und der Druck auf die Mieter würde sich verschärfen. Wir warnen vor einer finanziellen oder sozialen Überforderung der Immobilienwirtschaft", sagt Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentralen Immobilien Ausschusses.
"Intakte Städte mit bezahlbarem Wohnraum wird es angesichts der großen demografischen Herausforderungen in Zukunft nur noch geben, wenn auch die Politik dazu intakt ist. Aktuell setzt die Politik aber die Zukunft unserer Städte aufs Spiel", mahnt Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen auf der Pressekonferenz. "Um Wohnungen altersgerecht zu gestalten und bezahlbar zu halten, brauchen wir eine Gesamtstrategie. Dazu gehört auch, dass baldmöglichst wieder Bundesmittel für das KfW-Förderprogramm 'Altersgerecht Umbauen' bereitgestellt werden", so der GdW-Chef.
In Bezug auf stetig steigende Mieten gab Jens-Ulrich Kießling, Präsident des Immobilienverbands IVD, zu bedenken, dass eine regionale Absenkung der Kappungsgrenzen für Mieterhöhungen marktwirtschaftlich nicht sinnvoll sei, da sie die Ursache für steigende Mieten nicht anpacke, sondern nur an den Symptomen herumdoktere. "Die steigenden Mieten sind eine Folge der geringen Neubautätigkeit des vergangenen Jahrzehnts und der dadurch entstandenen Verknappung des Wohnungsangebots, insbesondere in Ballungsräumen wie Berlin, München und Hamburg", führt Kießling aus.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID)
- Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW)
- GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
-
Immobilienverband Deutschland IVD
Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen - ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
- Wertschöpfungskette Bau stellt Positionspapier zur Bundestagswahl 2013 vor (20.5.2013)
- Immobilienbarometer: Glaube an Wertsteigerung ungebrochen (22.4.2013)
- Immobilienbranche warnt vor Verschärfung energetischer Anforderungen für Gebäudebestand (22.4.2013)
- 4,8% mehr Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2012 (17.3.2013)
- Bundesvereinigung Bauwirtschaft stellt Forderungen zur Bundestagswahl vor (11.3.2013)
- weitere Details...
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siehe zudem:
- Energieeinsparverordnung, Verbände, öffentliche Hand und Baupreise bei Baulinks
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