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Tapeten-Institut tiefenpsychologisch auf der Spur der „Tapeten-DNA“

(4.2.2014) So nah waren sich Mensch und Tapete wohl noch nie. Auf der imm cologne verschmolzen Mensch und Tapete zum Abbild der Persönlichkeit. Am Messestand des Deutschen Tapeten-Instituts (DTI), im „Tapetenhaus“, konnten die Besucher am Er­öffnungstag erleben, wie sich individuelle Tapeten-Charaktere mit einer tapezierten Wand identifizierten - so verblüffend echt, dass es schwer fiel, die „lebenden Tape­ten“ von den Wandkleidern zu unterscheiden.

So nah waren sich Mensch und Tapete wohl noch nie (Bild vergrößern)

Charakterprofile mit Tapetenmustern entschlüsselt

Hintergrund der ungewöhnlichen Tapeteninszenierung war eine in dieser Form erstma­lig durchgeführte tiefenpsychologische Studie des DTI, welche den Zusammenhang zwischen verschiedenen Tapetendessins und Käuferpsychologie entschlüsseln sollte. „Verschiedene Tapetenmuster erlauben uns spannende Einblicke in die Psychologie des Verwenders und verraten viel darüber, wie sich ein Mensch sieht und wie er von anderen wahrgenommen werden will“, so Karsten Brandt, DTI Geschäftsführer, anläss­lich der Möbelmesse. In dem Tapetenhaus auf der imm cologne zeigten das DTI - ein wenig überzogen - vier verschiedene Wohntypen, die die Studie zum Vorschein ge­bracht hat. Doch Vorsicht mit zu schnellen Einschätzungen: Die Studie hat auch of­fenbart, dass sich Menschen nicht mehr so leicht wie vielleicht noch vor 20, 30 Jah­ren in Kategorien aufteilen lassen. Unterschiedliche „Wohntypen“ sind nicht auf de­mografische Merkmale festgelegt. Das heißt, jeder Typ kann in allen Alters-, Bildungs- oder Einkommensgruppen gefunden werden.

Zeig mir Deine Tapete und ich sage Dir, wer Du bist?

Auf dem DTI Messestand wurden die Studien-Ergebnisse auf­fällig visualisiert. Vier besonders ausgeprägte Einrichtungs-Charaktere verrieten in vier komplett tapezierten Lebensräu­men ihre „typologische Tapeten-DNA":

  • So hatte sich der so genannte „Wilde Kreative“ gegen alle Konventionen verwirklicht und ein Unterwasser-Ba­dezimmer tapeziert.
  • „Der Pragmatiker“ hatte nach sorgfältiger Planung mit Bedacht, aber nicht einfallslos, sein Schlafzimmer ge­staltet.
  • Besondere Effekte prägten vor allem beim „Prestigebe­wussten“ die Auswahl der Tapeten für das Wohnzim­mer: Hier liegen hochwertige Design-Kollektionen hoch im Kurs.
  • Der vierte definierte Tapeten-Typus ist der so genannte „Unbekümmerte“, der aus dem Bauch heraus agiert und spontan von der Situation inspiriert entschei­det, was das Esszimmer zu seinem Esszimmer macht.

Grenzen sind fließend

Die vier Typisierungen sind nicht starr und unbeweglich zu verstehen. Jede Tapete hat das Potenzial, jedem der vier Typen zu gefallen. Der „Wilde Kreative“ kann in einer besonderen Lebenssituation zu ein- und derselben Tapete wie der „Unbekümmerte“ greifen. Beiden gefällt sie, aber in ihrer individuellen Lebenswelt wird sie jeweils anders eingeordnet. Entscheidend sind oft auch das Interieur und der gesamte Einrichtungs­stil für eine individuelle Wohnraumkomposition.

Über die Studie

Die aufwendige Grundlagenstudie wurde Ende 2013 im Auftrag des DTI vom PMF Marktforschungsinstitut Köln durchgeführt. In Einzel- und Gruppensitzungen mit Tape­tenverwendern erarbeitete die Studie die tiefenpsychologische Bedeutung und Funk­tion von Tapeten. Dafür war es wichtig, über offensichtliche Aussagen wie „gefällt mir“ oder „das sieht schön aus“ hinaus, die zugrunde liegenden psychologischen Mo­tive und Bedürfnisse der Käufer zu analysieren.

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