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NoisePhalanX: wartungsfreie und leicht zu montierende Lärmschutzwände

(4.1.2016) Nach Feststellung des Bundestages belaufen sich die volkswirtschaftlichen Lärmkosten des Schienenverkehrs auf 0,83 Mrd. Euro pro Jahr. Vor diesem Hintergrund wurde u.a. die MPA Dresden GmbH durch die Technologieförderung des Bundes bei der Entwicklung eines wartungsfreien und leicht zu montierenden Lärmschutzsystems un­terstützt. Entstanden ist eine einseitig hoch-absorbierende Lärmschutzwand namens NoisePhalanX, die eine Lebensdauer von ca. 50 Jahren erwarten lässt.

Foto: NoisePhalanX 

„Immerhin betrifft dieses Problem ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland, denn so viele Menschen leben an Schienenwegen. Zudem zeichnete sich ab, dass der ‚Lärm­schutzbonus‛ von 5 dB für die Deutsche Bahn entfallen würde“, so Dipl. Ing. Thomas Hübler von der MPA Dresden GmbH.

Anstoß für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Teams aus Projektträgern, Ingenieuren, Beratern und Gutachtern war, dass die bisher eingesetzten Lärmschutz­wände nicht die gewünschten Schallschutzwerte erbrachten. Außerdem wiesen sie nach einiger Zeit massive Schäden auf - speziell auf den Hochgeschwindigkeitsstre­cken bis 300 km/h.

NoisePhalanX ist eine modulare Lärmschutzwand, bei der stranggepresste Aluminium­profile mit einem Absorber gefüllt und vorderseitig entweder mit Lochblech oder mit Streckmetall versehen werden. Auf Wunsch kann das Paneel auch eloxiert werden, wodurch sich zum einen der gestalterische Spielraum erhöht, und zum anderen das System völlig wartungsfrei sein soll.

Im Vergleich zu den wenigen bereits auf dem Markt befindlichen Aluminiumpaneelen hat die MPA Dresden GmbH eine neuartige EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)-Lagerung entwickelt, auf die Gebrauchsmusterschutz besteht. Der Vorteil soll in der leichten Montagefähigkeit liegen. Im montierten Endzustand sei die Lagerung so aus­gelegt, dass eine Lebensdauer von 50 Jahren erreicht werden könne. Ein Nachweis dafür wurde durch einen dynamischen Lastwechselversuch an der TU Graz erbracht. Dabei wurde an einem original aufgebauten Teil einer NoisePhalanX-Lärmschutzwand ein Sog-Druckwechsel nachgebildet, der einem mit 300 km/h vorbeifahrenden Zug entspricht. Gefordert wird der Nachweis für 2 Millionen Lastwechsel, hier wurden so­gar 5 Millionen Lastwechsel nachgewiesen, so dass die dauerhafte Eignung beschei­nigt werden konnte.

Lizenz zum Schallschutz

Die NoisePhalanX-Lärmschutzwände wurden durch das Eisenbahnbundesamt zugelas­sen, und auch eine Anwendererklärung durch die DB Netz AG ist erteilt worden. Eine erste Musterstrecke von 600 m im Raum Heidelberg hat die DB Bahnbau Gruppe GmbH von der Qualität offenbar überzeugt, so dass der Auftrag für eine ca. 7 km lange Sa­nierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke bei Lampertheim  erteilt wurde.

Lärmschutztür und transparente Paneels

Die MPA Dresden GmbH fungiert als Lizenzgeber der Lärmschutzwände und hat be­reits die Arbeit an einer Lärmschutztür aufgenommen, die für Wartungszwecke an der Bahnstrecke in der Lärmschutzwand benötigt wird. Außerdem sei die Konstruktion ei­nes beidseitig absorbierenden Paneels und eines transparenten Paneels abgeschlos­sen.

Weitere Informationen können per E-Mail an NoisePhalanX angefordert werden.

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