Metsä bringt hybrides Wandelement mit geringem CO₂-Fußabdruck auf den Markt
(7.6.2024) Optimale Nutzung von Materialvorteilen - das war das Ziel des schwedischen Betonherstellers Heidelberg Materials Precast Contiga und von Metsä Wood bei der Entwicklung eines hybriden Wandelements mit geringem CO₂-Fußabdruck. Nun ist es marktreif und kann in Schweden zum Einsatz kommen.
Das hybride Wandelement verfügt über einen dreischichtigen Aufbau aus klimaoptimiertem Beton auf der Außenseite, Dämmung sowie Kerto LVL als tragende Furnierschichtholzlage. Im Vergleich zum herkömmlichen Betonsandwichelement soll es eine um rund 30-50% geringere Klimabelastung erzielen und in etwa 60% leichter sein.
Da doppelt so viele Elemente auf einmal angeliefert werden können, reduzieren sich damit auch die Transportwege zur Baustelle um etwa die Hälfte. In der Gesamtbetrachtung reduziert somit der Einsatz des hybriden Wandelements die Klimabelastung um 15-25%.
Heidelberg Materials Precast Contiga ist auf die Herstellung von Stahl- und Betonelementen spezialisiert und fertigt in den eigenen Werken in Norrtälje und Uddevalla, Schweden. Vor etwa zwei Jahren begannen erste Gespräche mit Metsä Wood, um ihre Kompetenz sinnvoll zu erweitern, mit dem Ziel ein hybrides Element mit Holzanteil für den schwedischen Markt zu entwickeln. Dabei wird das Wissen über die materialspezifischen Eigenschaften des Naturbaustoffs Holz von Metsä Wood mit einbezogen, wie Daniel Eriksson, Bereichsleiter bei Heidelberg Materials Precast Contiga, erklärt: „Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach ökologischen, intelligenten Lösungen. Die Einführung des neuen Wandelements ist die passende Ergänzung unseres Portfolios. Die Fertigungsmethode ist dabei unserer bisherigen sehr ähnlich. So können wir die hybriden Wandelemente nach demselben Prinzip herstellen und mussten keine größeren Investitionen tätigen. Auch die Montage unterscheidet sich nicht.”
„Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dazu kann und muss die Bauindustrie einen wichtigen Beitrag leisten. So erleben wir auch in diesem Bereich eine gestiegene Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen. Das neue Hybridelement punktet in diesem Kontext damit, dass Bauunternehmen ihre bisherige Arbeitsweise nicht ändern müssen und dennoch die Kohlendioxidemissionen senken können. Gleichzeitig reduziert sich die Wandstärke um 50 bis 75 mm. Das trägt zu einer Steigerung der nutzbaren Fläche im Gebäude bei”, erklärt Håkan Arnebrant, Business Development Manager bei Metsä Wood.
Feuchtemessungen im Testgebäude
Die Wandelemente wurden in einem Testgebäude auf dem Werksgelände in Norrtälje eingesetzt, um deren Praxistauglichkeit zu untersuchen. Dabei sind diese mit Feuchtigkeitssensoren ausgestattet, um auch die Prozesse im Inneren der Wandelemente zu überwachen und zu testen. Im Gebäude wurden verschiedene Installationsvarianten aufgebaut, bei denen nirgends Feuchtigkeit aufgetreten ist.
Für Gebäude mit bis zu fünf Stockwerken erweist sich das hybride Wandelement als gewinnbringend. Es ist kein veränderter Herstellungs- oder Montageprozess notwendig, sodass sich die Umstellung von der herkömmlichen Produktion als simpel erweist. Das Wandelement repräsentiert dadurch einen vielversprechenden Schritt in Richtung nachhaltiger Baupraxis.
Weitere Informationen können per E-Mail an Metsä Wood angefordert werden.
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siehe zudem:
- Holzbau und Baustoff-Recycling bei BAULINKS.de
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