Adapteo expandiert in die Kreislaufwirtschaft
(21.11.2025) Adapteo hat eine Finanzierung in Höhe von 2 Mrd. Euro abgeschlossen. Das Kapital setzt sich aus grünen Privatplatzierungsanleihen, Bankdarlehen und revolvierenden Kreditlinien zusammen. Nach Angaben des Unternehmens wurde das Finanzierungsvolumen von Banken und Investoren deutlich überzeichnet.
Das Unternehmen gehört seit 2021 mehrheitlich zum Portfolio von Goldman Sachs Asset Management und entwickelt modulare Gebäudelösungen für die Kreislaufwirtschaft. Die Module können errichtet, demontiert und für veränderte Nutzungen angepasst werden, etwa in Bildungseinrichtungen, im Gesundheitswesen oder in gewerblichen Anwendungen. Der durch Wiederverwendung erzielbare CO₂ Fußabdruck wird von Adapteo mit einer Reduktion von bis zu 96 % im Vergleich zu konventionellen Bauweisen angegeben.
Im Zusammenhang mit der modularen Bauweise erläutert Johanna Persson, CEO von Adapteo: „Das Versetzen von Gebäuden ist eine alte Technik, wir setzen sie nur im industriellen Maßstab um. So tragen wir erheblich zur Nachhaltigkeit im Bausektor bei.”
Die Bekanntheit in Deutschland wurde durch Beteiligungen an Projekten im Infrastrukturumfeld sowie durch Anwendungen in unterschiedlichen Branchen erreicht. Dazu zählt auch das kurzfristig errichtete Northvolt Bürogebäude in Heide. Benjamin Schretter von Wohlgemuthheim, Managing Director der Adapteo GmbH, beschreibt die Marktlage wie folgt: „Das Interesse der großen Infrastrukturprojekte an Interimslösungen dokumentiert, dass zirkuläre Kreisläufe und auch die Wirtschaftlichkeit des Konzepts attraktiv sind.” Zudem hebt er hervor: „Wegen der kurzen Bauzeiten, der Flexibilität, des hohen Komforts, der Funktionalität und durch das zirkuläre System wächst die Nachfrage nach modularen Interimsgebäuden.”
Der Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten liegt laut Adapteo im Durchschnitt bei etwa sieben Jahren. Dieser Zeitraum wird häufig nicht durch klassische Neubauten abgedeckt. Nach Angaben des World Green Building Council entfällt etwa ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen und des weltweiten Energieverbrauchs auf das Bauwesen. Mit der neuen Finanzierung soll die nutzbare Gebäudefläche von derzeit 1,6 Mio. auf rund 2,4 Mio. m² erweitert werden.
Die Finanzierungsrunde wurde durch Jefferies Financial Group und NatWest Group als Joint Debt Advisers begleitet. Die rechtliche Beratung erfolgte durch Latham und Watkins.
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