KIT: Sanierung des historischen Botanischen Instituts
(17.12.2025) Mit der kürzlich gestarteten Generalsanierung seines ehemaligen Botanischen Instituts führt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eines der architektonisch bedeutendsten Bauwerke auf seinem Campus Süd einer neuen Nutzung zu. Für rund 8 Mio. Euro wird das Gebäude von 1899 denkmalpflegerisch saniert, technisch erneuert und energetisch ertüchtigt.
Das Gebäude an der Südostecke des KIT-Campus Süd wurde 1899 – in einer Reihe mit weiteren Neubauten der damaligen Technischen Hochschule Karlsruhe – nach Plänen des Karlsruher Architekturprofessors und Oberbaudirektors Joseph Durm für die Nutzung als Botanisches Institut errichtet. Diese Verwendung behielt es bis zum Umzug des Instituts im Jahr 2016 bei. Der Bau erlangte jüngst vermehrte Sichtbarkeit im Karlsruher Stadtraum durch die Neugestaltung des Durlacher Tors: In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Abgang zu dem 2021 eröffneten Stadtbahntunnel.
Dr. Stefan Schwartze, Vizepräsident Finanzen, Personal und Infrastruktur des KIT, berichtet: „Als Universität mit zweihundertjähriger Geschichte tragen wir Verantwortung für unser bauliches Erbe. Mit der Generalsanierung des ehemaligen Botanischen Instituts am Durlacher Tor bewahren wir nicht nur ein Stück Karlsruher Architekturgeschichte, sondern schaffen zugleich Raum für die Zukunft – einen Ort, der für Internationalität, Ankommen und Vernetzung steht.”
Im Zuge der Übernahme der Bauherreneigenschaft für den Universitätscampus im Jahr 2024 hat das KIT das Projekt mit Abschluss der Leistungsphase 5 (Ausführungsplanung) vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg übernommen. Die Baustelle wurde im Juli 2025 eingerichtet; aktuell wird eine Schadstoffsanierung durchgeführt.
Denkmalschutz trifft zeitgemäße Nutzung
Die Generalsanierung des architektonisch und handwerklich auf hohem Niveau ausgeführten und als Kulturdenkmal eingestuften Gebäudes umfasst die behutsame Instandsetzung der historischen Fassade sowie eine technische und energetische Erneuerung im Inneren. Die Sandsteinfassaden werden restauriert, Decken und Tragwerke in Teilbereichen statisch und brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Haustechnik wird vollständig erneuert, wobei energetische Verbesserungen mit den Anforderungen des Denkmalschutzes in Einklang gebracht werden. Zudem erhält das Gebäude erstmals eine barrierefreie Erschließung.
Die historische Grundstruktur bleibt auch im Inneren des rund 1.700 m² Nutzfläche umfassenden Durm-Baus weitgehend erhalten. Der ehemalige Mikroskopiersaal im Erdgeschoss wird beispielsweise wieder als großzügiger Raum erfahrbar und mit einem filigranen Ganzglassystem neu gegliedert. Auch die historischen Gusseisenstützen bleiben sichtbar, die freigelegt und restauriert werden. Das Dachgeschoss wird neu ausgebaut, während das Untergeschoss künftig Technik- und Lagerräume aufnimmt.
Nach Abschluss, der bis Mitte 2027 angelegten Sanierungsarbeiten, wird die KIT-Dienstleistungseinheit Internationales (INTL), die derzeit auf mehrere Standorte verteilt ist, zum Hauptnutzer des Gebäudes. Das INTL betreut und unterstützt die internationalen Aktivitäten des KIT in Forschung, Lehre und Innovation, wie beispielsweise Mobilitätsprogramme, internationale Kooperationen, Marketing und Willkommenskultur.
Ein „Welcome Square” wird im Erdgeschoss des sanierten Gebäudes als offener Begegnungsbereich eingerichtet: Besucher können hier erste Fragen klären, sich orientieren und bei einem Kaffee ins Gespräch kommen. Der einstige Mikroskopiersaal dient künftig als flexibel nutzbarer Raum für Workshops, Gruppenarbeiten oder kleinere Veranstaltungen. Damit folgt das Nutzungskonzept den Prinzipien moderner Arbeitswelten: Statt fester Einzelbüros werden gemeinschaftlich genutzte Räume für wechselnde Arbeitssituationen geschaffen – von der konzentrierten Einzeltätigkeit bis zum hybriden Meeting.
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siehe zudem:
- Sanierung auf Baulinks
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