Kupferkubus mit verdeckter Entwässerung
(17.12.2025) In Köln-Rodenkirchen wurde ein Einfamilienhaus mit kupferverkleidetem Kubus und hochglatter Putzfassade realisiert. Die Flachdach- und Dachterrassenentwässerung erfolgt vollständig verdeckt in der Fassade über ein Kaskaden- und Rohr-in-Rohr-System aus Stahl. Sichtbar bleiben nur Wuppertaler Blenden und schmale Notausläufe.
Kupferkubus als prägendes Element
Der Neubau eines Einfamilienhauses in Köln-Rodenkirchen ist als Zusammenspiel zweier Volumen konzipiert: Ein hoher, kupferverkleideter Kubus steht in einem niedrigeren, hell verputzten Baukörper. Zur Straße und zu den seitlichen Grundstücksgrenzen zeigt sich der Bau weitgehend geschlossen, während sich die Gartenseite mit großzügigen Glasflächen öffnet. In einer Ecke wurde ein Volumen ausgespart, um eine geschützte Terrasse auszubilden.
Die Putzfassade ist hochglatt ausgeführt und in einem hell-weißen Creme-Ton gehalten. Die Schindeln aus beschichtetem Kupfer (KME Tecu Classic coated) sind im Halbversatz auf einer Holzunterkonstruktion verlegt und reichen bis in die Fensterlaibungen hinein. Durch das präzise Fugenbild entstehen homogene Metallflächen, deren Optik langfristig unverändert bleibt, da die beschichteten Kupferelemente keine Patinabildung aufweisen.
Entwässerung vollständig hinter der Fassade geführt
Das Entwässerungskonzept sieht vor, die gesamte Ableitung des Niederschlagswassers hinter der Fassade zu führen. Sichtbare Fallrohre sollten vermieden werden. Auf dem Flachdach genügen zwei Entwässerungspunkte, die in Kaskadenanordnung gleichzeitig die Dachterrassen mit entwässern.
Sichtbar bleiben lediglich zwei Wuppertaler Blenden zur Belüftung der Fallleitungen sowie zwei Notausläufe knapp über dem Gelände. Beide Elemente sind farblich an den Fassadenputz angepasst. Die Notausläufe bestehen aus schmalen Rohren der Nennweite DN 50, die etwa 25 cm über dem Boden austreten und auf die Freifläche entwässern.
Auch die Dachterrassenentwässerung ist vollständig verdeckt. Unter dem Plattenbelag liegen die Abläufe unsichtbar im Aufbau. Nur auf dem nicht einsehbaren Flachdach sind sichtbare Abläufe installiert.
Kaskaden- und Rohr-in-Rohr-System aus Stahl
Für die Entwässerung wurden Stahlkomponenten von Loro eingesetzt. Um mit geringen Rohrdurchmessern hohe Ablaufleistungen zu erzielen, kommt ein System mit drückender Freispiegelentwässerung zum Einsatz. Für Haupt- und Notentwässerung werden Rohrleitungen mit 100 mm Durchmesser verwendet.
Auf dem Flachdach sind an zwei Attika-Positionen Kombi-Abläufe der Serie 43 installiert, die Haupt- und Notentwässerung in einem Bauteil vereinen. Von dort wird das Wasser über ein Rohr-in-Rohr-System weitergeführt: Die äußere Rohrleitung DN 100 dient der Hauptentwässerung, die innenliegende Leitung DN 50 der Notentwässerung.
Unter dem Plattenbelag der Dachterrasse sammelt ein Loro-X Quattroflux-Ablauf die Wassermengen aus Flachdach und Dachterrasse und führt sie getrennt weiter. Das Bauteil bündelt vier Fließwege: Haupt- und Notentwässerung von Dach und Dachterrasse. Auch hier erfolgt die Weiterführung über Rohr-in-Rohr-Leitungen (DN 100 außen, DN 50 innen).
Die vertikalen Fallleitungen verlaufen vollständig in der Außenwandkonstruktion, sodass keine sichtbaren Fallrohre das Fassadenbild unterbrechen.
Belüftung über Wuppertaler Blende
Für das druckfreie Entwässerungssystem ist eine belüftete Fallleitung erforderlich. Auf ein konventionelles Entlüftungsstück auf dem Dach wurde aus gestalterischen Gründen verzichtet. Stattdessen kommen Wuppertaler Blenden zum Einsatz, die nur wenige Zentimeter hervorstehen und farblich an den Putz angepasst sind. Das Belüftungsloch öffnet sich nach oben, während die Unterseite geschlossen ist. Neben der optischen Integration reduziert die Bauform die Geräuschentwicklung in den Fallleitungen.
Handwerkliche Umsetzung
Die handwerkliche Ausführung der Kupferfassade sowie der Dach- und Terrassenentwässerung erfolgte durch die Nebeler Bedachungen GmbH aus Daun. Stefan Kruska, Loro, zur Bedeutung der zurückhaltenden Fassadenelemente: „Die Eleganz der Putzfassade entsteht durch den flächigen, weitgehend geschlossenen Aufbau. Mit der Wuppertaler Blende zur Belüftung der Fallleitungen ist eine harmonische und technisch ausgereifte Lösung für die zuverlässige Dachentwässerung gefunden worden: Anstelle einer Metallhaube ist es hier ein im Farbton des Fassadenputzes gehaltenes, kleines Element. Mit dem schmalen DN-50-Rohr ist zudem auch für die Notentwässerung eine optisch kaum auffallende Variante realisiert.”
Dachdeckermeister Stefan Nebeler über die handwerkliche Umsetzung: „Projekte, an denen handwerkliches Können gefragt ist, reizen uns besonders. Die Kupferfassade ist so zu einer repräsentativen Referenz geworden – die Montage der Schindeln ist reine Handarbeit und unser Team hat hier genau darauf geachtet, dass alles passt und die Anschlüsse sauber und genau eingehalten werden. Die Dach- und Terrassenentwässerung ist ebenso sauber ausgeführt. Hievon sieht man nur die Entlüftung und die kleinen Auslässe der Notentwässerung.”
Projektbeteiligte
- Einfamilienhaus, Köln-Rodenkirchen
- Architekt: Vidale Schnitzler Architekten, Köln
- Projektentwicklung und Bauleitung: Absolut Projektentwicklung GmbH, Köln
- Fachhandwerker: Nebeler Bedachungen GmbH, Daun
- Entwässerungssysteme: Loro, Bad Gandersheim
- Kupferfassade: KME Tecu Classic coated
Weitere Informationen können per E-Mail an Loro angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Dachentwässerung im Dach Magazin bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Regenwassernutzung bei Amazon



