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Fußbodenheizungen nicht teurer als Radiatorheizungen?

(27.6.2001) Fußbodenheizungen sind nicht teurer als Radiatorheizungen - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. an der TU Berlin, in der fast vierzig bundesweit eingeholte Angebote für die Installation von Fußbodenheizungen und Radiatorheizungen miteinander verglichen werden.

Seit Jahren herrscht in der Fachliteratur Uneinigkeit in diesem Punkt. Der vom Bundesverband Flächenheizungen e.V. in Hagen in Auftrag gegebene unabhängige Kostenvergleich zeigt aber auf, dass die Kosten für die Installation von Fußbodenheizungen und Radiatorheizungen in der Praxis gleich sind: Dazu wurden in fünf repräsentativen Regionen Deutschlands zwischen November 2000 und Januar 2001 Heizungsbaufachbetriebe entweder um Angebote für Fußbodenheizungen, für Radiatorheizungen oder für beide Heizungssysteme gebeten. Die Leistungsverzeichnisse basierten auf der Heizlastberechnung eines vorgegebenen freistehenden Einfamilienhauses als Beispielgebäude, dessen baulicher Wärmeschutz der Wärmeschutzverordnung von 1995 entspricht.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten für Fußbodenheizungen maßgeblich von der Art der Angebotsabgabe abhängen:

  • Werden die Kosten für Fußboden- und Radiatorheizungen unabhängig voneinander von verschiedenen Firmen kalkuliert, so ist die Fußbodenheizung durchschnittlich um ca. 500 DM günstiger als die Radiatorheizung.
  • Gibt eine Firma hingegen Angebote für beide Heizsysteme ab, sozusagen in Konkurrenz zu sich selbst, so ist die Fußbodenheizung erheblich - durchschnittlich um ca. 1.300 DM - teurer als die Radiatorheizung.

"Die Heizungsbaufachbetriebe stellen den Verbrauchern offensichtlich einen Mehrwert an Wohn- und Heizkomfort für die Fußbodenheizung in Rechnung, der nicht in tatsächlichen Mehrkosten, etwa von Arbeitsleistung, Material oder Systemkomponenten, begründet ist.", kommentiert Joachim Plate, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flächenheizungen e.V., die Ergebnisse der TU Berlin. Doch auch bei der Auswertung aller Angebote, unabhängig von der Art der Angebotsabgabe, sind Fußbodenheizungen kaum teurer als Radiatorheizungen.

Bauherren sollten also vor der Auftragsvergabe mehrere Vergleichsangebote für Fußboden- und Radiatorheizungen von verschiedenen Firmen erstellen lassen. Wichtig ist auch, so ein weiteres Ergebnis der Studie, die jeweils enthaltenen Leistungen sorgfältig zu vergleichen: In den Kosten für Fußbodenheizungen sind beispielsweise systembedingt höhere Standards in der Wärme- und Trittschalldämmung bereits enthalten, die beim Bau einer Radiatorheizung noch hinzugerechnet werden müssen.

Fußbodenheizungen sind ein zukunftsfähiges und zugleich preiswertes Heizsystem. Als Niedrigtemperaturheizungen sind sie für den Einsatz von energieeffizienten, umweltschonenden Heizanlagen wie beispielsweise der Solartechnik besonders geeignet. Hier können langfristig erhebliche Energiekosten eingespart werden. Die aktuelle Studie belegt nun, dass Fußbodenheizungen auch in der Investition nicht teurer sind als andere Heizsysteme.

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