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Planungs- und Betriebssicherheit in der Brandschutz-Grauzone „Objektmöbel“

(20.5.2012) Auch beim baulichen Brandschutz gilt, dass der beste Schutz präventiv ansetzt - z.B. bei der Reduzierung der Brandlasten. Das betrifft nicht nur die Verwen­dung entsprechender Baustoffe, sondern auch die Ausstattung mit Mobiliar. Dieses ist jedoch in keiner expliziten Brandschutznorm erfasst. Planungs- und Betriebssicherheit versprechen in dieser Grauzone Objektmöbel von Brunner. Diese entsprechen in vielen Ausstattungsvarianten der DIN 4102 B1 „schwer entflammbar“.

Zehn Kilogramm eines konventionellen Schaumstoffes für die Polsterung von Sitzmöbeln entwickeln im Brandfall bis zu 25.000 Kubikmeter Rauch. Das be­deutet: Wenige nicht brandhemmend ausgerüstete Polstermöbel reichen bereits aus, um große Hallen mit undurchdringlichem Rauch zu füllen und Fluchtwege unpassierbar zu machen. Dieses Problem kann durch Nutzung von Möbeln mit entsprechenden Zertifizierungen vermieden werden.

Und das wird im öffentlichen und halböffentlichen Bereich nicht nur immer häufiger von Baubehörden verlangt, sondern auch von Versicherungen. Spätestens dann wirkt sich Prävention nicht nur im Ernstfall lebensrettend aus, sondern minimiert schon die Betriebskosten im Normalbetrieb.

Für Objektmöbel insgesamt existieren keine expliziten Brand­schutznormen. Gleichwohl gehen Bauaufsichtsbehörden und auch Versicherer immer häufiger dazu über, für Fluchtwege oder Bereiche mit hohem Publikumsverkehr schwer entflamm­bare Materialien zu fordern. Diese sollten der Norm DIN 4102 B1 entsprechen. Das Problem: Bei dieser Norm handelt es sich um die klassische Norm für Baustoffe. Das heißt sie hat nur Gültigkeit für Materialien und Bauteile, die fest mit dem Gebäude verbunden sind. Wie sieht es nun mit Brandschutznormen für Möbel aus, die insbesondere in Gebäuden wie Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Hotels, Verkehrsbauten oder öffentlichen Verwaltungs­gebäuden zum Einsatz kommen?

Das Auseinandergehen von Anforderungen und Normen ist für Planer und Objektein­richter zunächst verwirrend, woran sollen sie sich orientieren? U.a. der in Rheinau ansässige Objektmöbelhersteller hat sich mit dieser Problematik eingehend befasst - und bietet mit seinem Produktportfolio verschiedene Lösungsansätze, um die poten­ziellen Brandlasten in Gebäuden entscheidend zu reduzieren. so machen spezielle Verleimungen und Lackierungen Objektmöbel „schwer entflammbar“. Brunner lässt dazu die einzelnen Werkstoffe seiner Objektmöbel von externen Prüfbüros gemäß DIN 4102 untersuchen, um sicherzustellen, dass sie der Kategorie „schwer entflammbar“ auch wirklich entsprechen.

Während Holzbauteile konventionell verarbeitet in die Brand­schutzklasse B2 „normal entflammbar“ fallen würden, sorgt Brunner durch spezielle Verleimung und Lackierung dafür, dass sie der Brandschutzklasse B1 „schwer entflammbar“ entspre­chen. Dafür sorgt ein UV-härtender Wasserlack, der das Holz­substrat vor der Hitzeeinwirkung über eine gewisse Zeit schützt. Mit diesen Maßnahmen wird auch der „Papierkissen­test“ nach DIN 54341 bestanden. Bei diesem Test wird ein normiertes Papierelement mit 100 Gramm Gewicht auf dem Prüfmöbel entzündet. Der Test ist bestanden, wenn die Flam­men ...

  • spätestens nach 15 Minuten selbst verlöschen und
  • nicht höher als 45 Zentimeter über die Rückenlehne reichen.

Diese Ausrüstung bietet der Objektmöbelspezialist bereits in der Standard-Ausführung seiner Produkte, gewissermaßen serienmäßig. In der Version „Extra“ sind Formholzteile zusätzlich schwer entflammbar verleimt. Gestelle aus Aluminium und Stahl, wie sie bei Brunner zum Einsatz kommen, gelten übrigens generell als nicht brennbar.

Polsterung mit Spezialschäumen

Großes Augenmerk legt Brunner auf den Polsterverbund. Stan­dardmäßig erfüllen sämtliche Bezugsstoffe im Verbund bereits die Forderungen des „Zigarettentests“ nach DIN 66084 Pc: Wird eine brennende Zigarette in exakt definierter Weise in den Winkel eines Testpolsters gelegt, darf der Polsterverbund 60 Minuten nach dem Start der Prüfung weder glimmen, schwelen oder gar gezündet haben.

Einen Schritt weiter geht die Variante „Standard Plus“ mit schwer entflammbaren Bezugsstoffen (DIN 4102 B1) auf Stan­dardschaum: Hier wird im Verbund der „Streichholztest“ nach DIN 66084 Pb ohne Probleme bestanden: Bei Einwirkung einer Flamme, die ein brennendes Streichholz simuliert, müssen in­nerhalb von zwei Minuten nach Entfernen der Zündquelle die Flammen erloschen sein.

Die Version „Extra“ nutzt neben schwer entflammbaren Bezugstoffen den ebenfalls schwer entflammbaren CMHR-Schaum (Combustion Modified High Resilience) und be­steht sowohl den „Streichholztest“ (DIN 66084 Pb) als auch die britische Norm BS 5852 crip5, die häufig ergänzend für die Prüfung von Polsterverbunden eingesetzt wird. Eine noch widerstandsfähigere Ausrüstung steht hinter der Variante „Ultra“, die auf „Extra“ basiert, aber zusätzlich das nicht brennbare Glasgewebe „Interglas flam­line“ (Baustoffklasse A2) zwischen Bezug und Polster integriert.

Materialvermeidung als Strategie – Brunner entwickelt Konzepte mit Designern

Neben der Verwendung spezieller Materialien oder brandhemmender Additive bei Kunststoffteilen geht Brunner mit seinen Designern auch noch den Weg der Material­vermeidung. Das Sitzprogramm „take“ für Flughafen-Terminals etwa besteht fast ausschließlich aus metallischen Werkstoffen, die Polsterung aus Polyurethanschaum reduziert sich auf jenes Minimum, das noch für ausreichenden Sitzkomfort sorgt:

„take“-Designer Wolfgang C. R. Mezger, der seit über zehn Jahren für Brunner ent­wirft, geht bei der Konzeption von Objektmöbeln, die für sensible Bereiche gedacht sind, von vornherein anders vor: „Wir nehmen Material weg, schließen kritische Werk­stoffe aus und bedienen uns einer reduzierten Formsprache.“

Üppige Polsterungen oder ausgreifende, materialintensive For­men wird man also hier vergeblich suchen. Ein „Brandschutz-Design“ gibt es zwar nicht, doch wird es stets klar, sachlich und aus­gesprochen hochwertig sein. Und damit ganz auf der Designlinie von Brunner liegen, die laut Geschäftsführer Dr. Marc Brunner „stets Funktionalität mit Ästhetik und Sachlich­keit mit Emotion verbindet.“

Weitere Informationen zu schwer entflammbaren Objektmöbeln können per E-Mail an Brunner angefordert werden.

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