Einbrecher waren 2014 weiterhin auf dem Vormarsch
(6.5.2015; ISH-Bericht) Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, haben heute (6.5.) gemeinsam in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) sowie die Fallzahlen für die Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) für das Jahr 2014 vorgestellt.
Wohnungseinbrüche nahmen demnach in Deutschland erneut zu. Seit 2009 stieg die Zahl der Einbrüche stetig um insgesamt 33 Prozent an. Vor allem die Einbruchserien in Privatwohnungen und Eigenheime reißen nicht ab. Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2014 zählte insgesamt 152.123 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstählen, was einem Anstieg um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bereits 2013 war die Anzahl um etwa 4 Prozent gestiegen.
41,4% der Einbrüche sind im Versuchsstadium stecken geblieben
Hierzu stellte IMK-Vorsitzende Lewentz fest: "Wir wissen, dass wir es fast immer mit überregional agierenden Banden zu tun haben, die wir auch überregional bekämpfen müssen. Darum haben die Innenminister der Länder unter anderem beschlossen, in Zukunft auf Grundlage länder- und staatenübergreifender Analysen grenzübergreifende Ermittlungskommission einzurichten und bereits bestehende nationale und internationale Sicherheitskooperationen zu verstärken. Wir wollen die Aufklärungsquote verbessern. Darum ist die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Die Ermittler brauchen Hinweise, um Tatmuster erkennen und Banden effektiv bekämpfen zu können. Erfreulich ist, dass 41,4% der Einbrüche im Versuchsstadium stecken geblieben sind. Offenkundig haben die Menschen unsere Appelle ernst genommen und in den technischen Einbruchsschutz investiert.""
Starke regionale Unterschiede
Die Unterschiede der aktuellen Einbruchzahlen sind in den einzelnen Bundesländern erheblich. Während Wohnungseinbrüche in Thüringen um 17 Prozent abnahmen, wurde in Baden-Württemberg und im Saarland ein Anstieg von jeweils fast 20 Prozent und in Bayern von rund 28 Prozent registriert. Die Stadtstaaten verzeichneten ebenfalls Zuwächse bei Einbrüchen. Zusätzlich schlagen Einbrecher wieder am helllichten Tag zu: 2014 wurde tagsüber 63.282 Mal in Wohnungen eingebrochen. Dies macht weit mehr als ein Drittel aller Wohnungseinbrüche aus. Die aktuelle Einbruchbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für 2014 belegt einen weiteren Anstieg der Schadensumme durch Einbrüche auf rund 490 Millionen Euro.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Polizeiliche Kriminalstatistik 2014
- Bundesinnenministerium
- Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“
- Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
- Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 verzeichnet Rückgang der Einbruchszahlen (24.4.2017)
- Stimmungshoch in der Sicherheitsbranche (31.5.2016)
- Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2015: 10% mehr Wohnungseinbrüche (31.5.2016)
- Servounterstützte Türentriegelung incl. Einbindung in SmartHome-Konzepte (15.4.2016)
- Test: Jede zweite Türsicherung ist schnell geknackt (15.4.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- „Widerstand nicht zwecklos!“ Roto startet vernetzte Einbruchschutz-Kampagne (9.11.2014)
- Zuschussvariante ergänzt seit 1.10. das KfW-Kreditprogramm „Altersgerecht Umbauen“ (6.10.2014)
- Böses Erwachen: Alarmanlagen-Sets zum Selbsteinbau im Test (19.7.2013)
siehe zudem:
- Einbruchschutz im Security-Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Haustüren bei Baubuch / Amazon.de