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EPLF-Merkblatt „Unterlagsmaterialien“ aktualisiert


  

(6.9.2019) Nach der Veröffentlichung der EN 16354 hat der Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller EPLF sein Technisches Merkblatt mit dem Titel „Unterlagsmaterialien unter Laminatfußbodenelementen - Prüfnormen und Kennzahlen“ aktualisiert. Das Dokument gibt Anweisungen und Hilfen zur richtigen Auswahl von Unterlagen unter Laminatböden bei unterschiedlichen Anwendungen.

  • Was ist beim Verlegen von Laminat auf beheizten oder gekühlten Unterböden zu beachten?
  • Wie muss eine Unterlage beschaffen sein, um verschiedenen Belastungen - wie schweren Möbeln, rollenden Bürostühlen oder dem Aufprall von Gegenständen - standzuhalten?
  • Wie hoch sollte die Trittschallminderung einer Verlegeunterlage mindestens sein?

Das EPLF-Merkblatt bietet Planern, Handwerkern, Händlern und interessierten Endverbrauchern wie auch Produzenten und Zulieferern die nötigen Informationen, um Fragen wie diese zu beantworten.

Generell muss das gesamte Bodensystem, also die Kombination aus Laminatboden und Verlegeunterlage, die vom Anwender gewünschten Anforderungen erfüllen, sei es in der Wohnung oder im gewerblichen Bereich. Dabei spielen die konstruktiven Gegebenheiten des Bauwerkes und die vorhandene Unterbodenkonstruktion genauso eine Rolle wie die Nutzung des Bodens oder die akustischen Anforderungen.

Das Merkblatt zeigt die gebräuchlichen Kennzeichnungen, es erklärt, wofür die technischen Abkürzungen stehen, und führt auf, mit welchen technischen Kennzahlen man die Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit einer Verlegeunterlage beurteilen kann. Daraus ergeben sich eindeutige Kriterien für die Wahl der passenden Unterlagsmaterialien unter schwimmend verlegten Laminat-Fußböden. Konkrete Empfehlungen werden jeweils anhand von Mindestwerten sowie Werten für erhöhte Anforderungen gegeben. Farbig hervorgehobene „Je - desto“- Merkregeln liefern praktische Hilfen für die Bewertung.

Eigenschaften neu bewertet

In der Vergangenheit wurden Werte wie Dichte oder Dicke in der Qualitätsbeurteilung gern verallgemeinert - z.B. „Hohe Dichte = gute mechanische Eigenschaften“ oder „Hohe Dicke = gutes Trittschallverhalten“. Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass dies nicht unbedingt zutreffen muss. So kann beispielsweise eine Verlegeunterlage aus Material A mit geringer Dichte erheblich druckfester sein als eine aus Material B mit höherer Dichte.

Je dicker eine Verlegeunterlage ist, desto weicher ist sie meist. Starke Verformungen können jedoch das Klicksystem oder die HDF-Trägerplatte der Laminatdielen irreparabel schädigen. Die Fähigkeit einer Unterlage, das Verbindungssystem zu unterstützen, wird mit dem CS-Wert (Druckbeanspruchung / Compressive Strength) angegeben.

  • Je größer der CS-Wert ist, ...
  • desto besser kann die Verlegeunterlage das Verbindungssystem schützen und Fugenbildung oder -bruch entgegenwirken.

Ein CS-Wert von mindestens 10 kPa bietet den Laminatböden eine ausreichende mechanische Stabilität, für höhere Anforderungen sollte er mindestens 60 kPa betragen.

Im Gegensatz zu Trittschall (Geräuschwahrnehmung in darunterliegenden oder benachbarten Räumen) wird unter Gehschall das Geräusch verstanden, das im Raum selbst zu hören ist, in dem der Bodenbelag begangen wird. Auf Basis der EN 16205 wurde speziell für Laminatbodenbeläge ein Testverfahren entwickelt, das die „wahrgenommene Lautstärke” eines Bodenbelags mit dem RWS-Wert (radiated walking sound) widerspiegeln kann. Je niedriger der RWS-Wert einer Unterlage, desto mehr wird die Wahrnehmung von Gehgeräuschen im Raum reduziert.

In der EN 16354 werden solche Aspekte durch die Auswahl geeigneter Prüfmethoden berücksichtigt. Das EPLF-Merkblatt beschreibt, welche Anforderungen sich daraus für die Unterlagsmaterialien ergeben. Im Anhang des Dokuments sind die Unterlags-An­forderungen übersichtlich in einer Tabelle zusammengefasst. So lässt sich die passende Verlegeunterlage auswählen, mit der man das Laminatboden-System optimieren und die Nutzungsdauer erhöhen kann.

Das Merkblatt ist via eplf.com/de > Services > Infomaterial kostenlos downloadbar (direkter PDF-Download).

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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