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VHV-Bauschadenbericht Tiefbau zur sicheren Infrastruktur veröffentlicht

(26.4.2023) Das Institut für Bauforschung e.V. (IFB) in Hannover hat die Daten und Fakten von annähernd 40.000 Schadenfällen im Auftrag der VHV für den Bauschadenbericht mit dem Fokus Tiefbau zum Thema „Sicherheit der Infrastruktur“ wissenschaftlich ausgewertet und aufgearbeitet.

„Der Bau- und Sanierungsbedarf bei der Infrastruktur in Deutschland ist enorm. So sind beispielweise rund 13.000 Brücken in Deutschland sanierungsbedürftig. Baumängel und -schäden können enorme Kostensteigerungen und Verzögerungen verursachen. Das muss nicht sein. Mit dem VHV-Bauschadenbericht wollen wir dazu beitragen, dies zu vermeiden“, sagt Dr. Sebastian Reddemann, Sprecher des Vorstandes der VHV Allgemeine Versicherung AG.

Bild: VHV 

Durchschnittliche Kosten pro Schadenfall und Jahr um rund 30% gestiegen

Die Ergebnisse zeigen die Entwicklung der Bauschadenzahlen, des Schadenaufwands (der Kosten) im Rahmen des Regulierungsprozesses, der Schadenarten und der Schadenursachen. Der Fokus lag auf dem Zeitraum zwischen 2017 und 2021. Diese Daten umfassen etwa 27.000 gemeldete Schadenfälle und einen Schadenaufwand von insgesamt rund 87 Millionen Euro. Ergebnis: Ein kontinuierlicher Anstieg der jährlichen Schadenbeseitigungskosten im Betrachtungszeitraum um rund 24%. Der Blick auf die Kosten, die im Durchschnitt pro Schadenfall und Jahr aufzuwenden sind, fällt noch deutlicher aus: Hier gibt es einen Anstieg um rund 31%.

Bild: VHV 

Häufigste Schadenart: Kabel- und Leitungsschäden

Die häufigste Schadenart bleiben unverändert Kabel- und Leitungsschäden. Dabei gab es noch einmal einen Anstieg bei Schäden an Kommunikationsleitungen. Die häufigste Ursache ist – auch dies ist unverändert wie in den vorherigen Untersuchungen – die Bedienung von Arbeitsmaschinen; den größten Anteil haben dabei Bagger.

Bild: VHV 

Menschliche Fehlerquellen und Handlungsbedarf bei Verfügbarkeit detaillierter Lagepläne

Die Ergebnisse zeigen, welche Situationen besondere Risiken im Hinblick auf die Mangel- und Schadenprävention beinhalten: vor allem menschliche Fehlerquellen durch zum Beispiel mangelhafte Arbeitssorgfalt, etwa bei der Bedienung von Maschinen. Weitere Fehlerquellen sind Ausführungs- und Montagefehler, die unzureichende Einholung von Leitungsauskünften oder die Nutzung fehlerhafter Leitungsauskünfte, fehlende Fachkräfte bei parallel steigenden (technischen) Anforderungen an die Tiefbauarbeiten sowie unzureichende Bauüberwachung. 

Die Analyse dieser Ursachen und deren Folgen bildet die Basis der Perspektiven im Tief- und Infrastrukturbau. Hier stellt der vorliegende Bericht Entwicklungen und Innovationen für den Planungs- und Bauprozess vor, die helfen können, künftig Schäden zu vermeiden. Hierzu zählen auch Aus- und Weiterbildungsstrategien sowie innovative Produkt- und Strategieentwicklungen.

Der Bericht zeigt Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen. Unter anderem bei der Verfügbarkeit detaillierter Lagepläne von Leitungen ist er enorm. Aber auch bei der Verwendung genormter Warneinrichtungen und bei der Qualifizierung von Fachkräften besteht noch Luft nach oben.

 

Der Bauschadenbericht steht hier zum kostenlosen Download bereit. Die Printversion des Bauschadenberichts erscheint in Kürze.

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