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Bauforschung: Mobilfunkdaten sollen Hochwasser frühzeitig erkennen

(7.7.2025) Im Rahmen eines von der NSW-Regierung und dem State Emergency Service unterstützten Projekts, haben Forscher der University of Technology Sydney (UTS) gemeinsam mit der australischen TPG Telecom Feldversuche abgeschlossen. Diese zeigen, dass eine KI-gestützte Auswertung von Daten aus 5G-Netzen in Kombination mit einem digitalen Zwilling, ein virtuelles Abbild realer Überschwemmungsszenarien darstellen kann.

Die Technologie wurde bei einer offiziellen Demonstration am 16. Juni 2025 in Iron Cove am Parramatta River in Sydney gezeigt.

Associate Professor Wenjing Jia zeigt ein digitales Überschwemmungsmuster. (Bild: uts.edu.au) 

Laut dem NSW-Minister für Notdienste, Jihad Dib, könne das Smart Flood and Storm Intelligence-Projekt Gemeinden dabei unterstützen, schneller auf wichtige Sturm- und Überschwemmungsinformationen zuzugreifen. „Diese Technologie hat das Potenzial, die Katastrophenhilfe zu verbessern, den Verlust von Menschenleben zu verringern und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft in NSW zu stärken.”

SES-Kommissar Mike Wassing (zweiter von links) stellt die Technologie vor: v.l.n.r.: Sydney Morning Herald Journalist Angus Dalton, TPG Group Chief Technology Officer Giovanni Chiarelli und UTS Professor Jay Guo. (Bild: uts.edu.au) 

KI-Tools im Einsatz

Daten, die durch die Reflexion von Signalen an Mobilfunkmasten gewonnen werden, werden mittels Künstlicher Intelligenz analysiert und visuell aufbereitet. Dadurch wird sichtbar, wie sich Wasser in einer Überschwemmungssituation dynamisch ausbreitet. Zuständige Behörden erhalten auf dieser Basis die Möglichkeit, betroffene Personen frühzeitig zu warnen.

Nach Aussage von UTS-Professor Jay Guo, Direktor des Global Big Data Technologies Centre und Projektleiter, könne die bestehende Netzwerkinfrastruktur, die physische Umweltveränderungen erfasse, eine hochpräzise und nachhaltige Lösung für die Hochwasserüberwachung und Frühwarnung darstellen. „Wir kommen mit dem aus, was bereits existiert. Wir müssen für unser Prognosesystem nichts Neues aufbauen, etwa ein komplettes Sensornetzwerk.” Erforderlich sei lediglich ein digitaler Zwilling der zu überwachenden Region, einschließlich der Bebauungsstruktur, des Höhenprofils und der Gewässer.

Zusammenarbeit mit Raumfahrtbehörden

Im weiteren Verlauf des Projekts soll die Zuverlässigkeit und Anpassungsfähigkeit von 5G-basierten Hochwasserprognosesystemen gesteigert werden. Dies soll durch ein adaptives Systemdesign sowie eine robuste Architektur erfolgen, die auch in datenarmen und netzwerktechnisch eingeschränkten Umgebungen funktionsfähig bleibt.

„Dazu ist es unerlässlich, die Zusammenarbeit mit den Raumfahrtdiensten von NSW und möglicherweise anderen großen Mobilfunknetzbetreibern auszubauen, um ausreichende räumliche Daten, eine umfassende 5G-Abdeckung und die langfristige Skalierbarkeit des Sensorsystems sicherzustellen”, so Jay Guo.

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