BRZ.BIM-Tiefbau: modellbasierende Prozessoptimierung bei Tiefbauprojekten
(6.2.2015; BAU-Bericht) Building Information Modeling speziell für den Tiefbau war ein Schwerpunktthema von BRZ auf der diesjährigen BAU. „BRZ.BIM-Tiefbau“ ermöglicht modellbasierend eine Prozessoptimierung über alle Phasen eines Tiefbauprojektes hinweg:
- Von der Mengenermittlung in der Kalkulation und Angebotserstellung
- über die Arbeitsvorbereitung
- bis hin zu Projektcontrolling und Abrechnung
... lassen sich Mengen, Zeiten und Kosten in einem einzigen 5D-Datenmodell durchgängig abbilden und steuern. Eine Besonderheit: Das System ist für den Einsatz im Tiefbau vorgedacht und ermöglicht u.a. auch die regelbasierte Erstellung von 3D-Volumenkörpern für Kalkulation oder Abrechnung.
Die BIM-Lösung für den Straßen– und Tiefbaubau ist eine Gemeinschaftsentwicklung von BRZ und Dipl. Ing. Frank Kocher (isl-kocher.com), dem Spezialanbieter für Aufgabenstellungen von Straßen- und Tiefbauunternehmen. „Modellbasiertes Arbeiten im Tiefbau gewinnt immer mehr an Bedeutung“, so Frank Kocher. Beispielhaft führt Kocher an: „Die derzeitige Praxis der mehrfachen Mengenermittlung in unterschiedlichen Detaillierungsgraden stellt einen großen Kostenfaktor dar, der die ohnehin knappen Margen der Straßen- und Tiefbaubetriebe stark belastet.“ Zudem berge jede neue Erfassung Fehlerpotenzial, vor allem dann, wenn unterschiedliche Beteiligte mit unterschiedlichen Methoden zu Werke gehen. Langwierige Mess- und Prüfvorgänge verzögern auch alle anschließenden Prozessschritte. „Im ungünstigsten Fall führt das sogar zu gravierenden Liquiditätsengpässen aufgrund einer verspätet erstellten Schlussabrechnung“, ergänzt Johannes Lunz, Geschäftsführer der BRZ Deutschland GmbH. Die gemeinsame 5D-BIM-Lösung für den Straßen- und Tiefbau biete „Baubetrieben jeder Größenordnung entscheidende Vorteile durch die einfache Erstellung und die durchgängige Arbeit im digitalen Modell.“
Exakte Mengen bereits in der Angebotsphase
Die Modellerstellung erfolgt wahlweise auf Basis der gelieferten Daten eines Messgerätes oder aus 2D-Plänen. Bereits in der Kalkulationsphase erfolgt der Zugriff auf exakte Mengen. Bei Ausschreibungen sollen sich hier wertvolle Vorteile sichern lassen, da Angebote wesentlich exakter kalkuliert und schneller erstellt werden könnten.
Für die Arbeitsvorbereitung werden die Mengen im Modell nach einzelnen Arbeitsabschnitten geplant. Diese Informationen werden als exakte Bestellmengen für die Beschaffung oder die Erstellung eines Bauzeitenplans genutzt. Zudem ist der Export von Daten für die satellitengestützte Maschinensteuerung über GPS möglich.
Im Projektcontrolling kommt dann die fünfte Dimension des Modells zum Tragen: Zu jeder Zeit lassen sich die im Modell ermittelten Sollmengen, -kosten und -zeiten mit den Ist-Werten abgleichen.
Komplexe Abrechnungen leicht gemacht
Auf Basis der vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Daten und 2D-Pläne lassen sich je nach Bedarf 3D-Modelle des Bauwerks, digitale Geländemodelle, Querprofile und Absteckdaten für beliebige Vermessungsgeräte und 3D-Maschinensteuerungen erzeugen. Die vollständige Konformität zu den Regelungen für die Elektronische Bauabrechnung (REB) vereinfacht und beschleunigt dabei die Prüfung und ermöglicht die schnellere Rechnungsabwicklung und hat damit positive Auswirkungen auf die Liquidität im Bauunternehmen. Die Flächenberechnung erfolgt dabei über die grafische Mengenermittlung. „Selbst Komplexe Abrechnungen werden dadurch einfach wie Malen nach Zahlen“, verspricht Frank Kocher.
Baufortschritt im Kanal- und Rohrleitungsbau erst simulieren, dann live steuern
Ausgangspunkt ist auch im Kanal- und Rohrleitungsbau das 3D-Modell, das gegebenenfalls innerhalb kürzester Zeit und „intuitiv nahezu ohne Expertenwissen direkt aus PDF-Dateien erstellt wird“, erläutert Frank Kocher. Die erzeugten 3D-Modelle entsprechen den Anforderungen von EN 1610, DIN 4124 und VOB. So soll eine schnelle Mengenprüfung bereits in der Kalkulationsphase möglich sein. Zudem sollen sich beispielsweise die Simulation des Baufortschritts, die Verwaltung von Fertigstellungsgraden, die 3D-Baggersteuerung oder die schnelle Abrechnung und Prüfung über ein einziges Datenmodell abbilden lassen.
Ein Alleinstellungsmerkmal sei, so Frank Kocher, „dass das Modell zur Kalkulation, zur Ermittlung von Bestellmengen und für die GPS-Maschinensteuerung die realen Baukörper berücksichtigt, zur Prüfung und Abrechnung jedoch virtuelle Abrechnungskörper, zum Beispiel nach laufenden Metern ausgibt.“ Für eine weitere vereinfachte Kommunikation ohne Missverständnisse werden unterschiedliche Abrechnungsvorschriften der Auftraggeber im Programm hinterlegt und bei zukünftigen Aufträgen ganz einfach wiederverwendet.
Weitere Informationen zu BRZ.BIM-Tiefbau können per E-Mail an BRZ angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Zustand der Kanalisation in Deutschland 2015 (30.5.2016)
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- Interaktive 3D-Kanalplanung mit CARD/1 (31.5.2012)
siehe zudem:
- AVA-Programme und GIS im Bau IT-Magazin sowie Kanalisation auf Baulinks