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Zustand der Kanalisation in Deutschland 2015


  

(30.5.2016) Rund ein Fünftel aller Kanalisationshaltungen in Deutschland weist Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig zu sanieren sind. Diese Zahl nannte die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) auf der IFAT (30. Mai bis 3. Juni in München) bei der Vorstellung der Ergeb­nisse ihrer Umfrage zum Zustand der Kanalisation und zur Be­wirtschaftung der „unsichtbaren“ Infrastruktur zur Siedlungs­entwässerung. Außerdem teilte die DWA mit, dass ...

  • das durchschnittliche Alter der Kanalisation in Deutsch­land bei knapp unter 40 Jahren liegt und dass
  • aktuell jährlich 1,1% des Kanalnetzes in Deutschland saniert werden.

Mehr Reparatur statt vollständiger Erneuerung

Im Rahmen der Umfrage wurden ferner Daten zu den eingesetzten Sanierungsverfah­ren und zur Materialverteilung im öffentlichen Kanalnetz erhoben. Demnach nimmt der Anteil der Erneuerungen weiter ab, während der Anteil der Reparaturverfahren steigt und der Anteil der Sanierung durch Renovierungsverfahren unverändert bleibt. Die am häufigsten eingesetzten Rohrmaterialien sind nach wie vor Beton und Steinzeug, der Anteil der Kunststoffrohre nimmt aber zu.

Private Entwässerung, die wenig bekannte Größe

Die Gesamtlänge der Grundstücksentwässerungsanlagen in Deutschland kann auf et­wa 1,1 Mio. km hochgerechnet werden, was etwa der doppelten Länge des öffentli­chen Kanalnetzes entspricht. Der Kenntnisstand zum Zustand der privaten Leitungen ist weiterhin gering. Für die meisten Bürger besteht aber die Möglichkeit, über den Be­treiber der öffentlichen Kanalisation eine Beratung zur Inspektion und Sanierung ihrer Grundstücksentwässerungsanlage zu erhalten.

Kanalnetzmanagement umfassend umgesetzt

An der Umfrage, die auf Daten aus dem Jahr 2013 basiert, beteiligten sich 339 Kanal­netzbetreiber aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Umfrage zeigt, dass in Deutsch­land sehr umfangreiche Kenntnisse über den Zustand der öffentlichen Kanalisation vorliegen und ein Kanalnetzmanagement im Sinne des Substanzerhalts und der Erha­ltung der Betriebsfähigkeit umfassend umgesetzt wird.

Die DWA führt bereits seit 1984 regelmäßig Umfragen zum Zustand der Kanalisation in Deutschland durch. Ziel der Umfrage ist, ein möglichst repräsentatives Bild des Zustandes zu erheben. Mit der Durchführung und Auswertung der nun erschienenen siebten Erhebung dieser Reihe hatte die DWA das Institut für Siedlungswasserwirt­schaft (ISA) der RWTH Aachen beauftragt.

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