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Ist energieeffizientes Bauen für Bauherren und Planer zu kompliziert?

(24.9.2006) Selbst Fachleute sehen mitunter den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, wenn sie die Vorschriften zur Umsetzung von energieeffizienten Baukonstruktionen berücksichtigen sollen oder in der Flut neuer Haustechnik den Überblick behalten wollen. „Die Komplexität der Materie in Verbindung mit dem steigenden Kosten- und Zeitdruck gefährdet zunehmend die Qualität unserer Neubauten. Schon heute ist die Gefahr immanent, dass unter diesen Einflüssen das eigentliche Ziel, nämlich ein energetisch optimiertes und mängelfreies Bauwerk zu erstellen, aus dem Auge verloren wird“, erklärte Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW, anlässlich einer Diskussionsrunde der Energieagentur NRW und der Ingenieurkammer-Bau NRW („IngenieurImpulse“). Fünf ausgewiesene Experten hatten auf dem Podium Platz genommen und diskutierten das Thema „Bau - vor - Schriften! Oder: Ist energieeffizientes Bauen zu kompliziert?“.

Vor rund 130 Ingenieuren wurde u.a. die „Überregelung“ des Bauens und Sanierens kritisch beäugt. Die Experten befürchten, dass sich Bauwillige durch den „Wust“ an rechtlichen und technischen Vorschriften abschrecken lassen. Daher wird die Forderung nach dem Abbau von Hürden auf dem Weg zu energieeffizienteren Gebäuden immer lauter. Ein typisches Beispiel in diesem Kontext, ist die gesetzliche Forderung bei der Neuverputzung von Außenwänden diese mit einer Außendämmung zu ertüchtigen - gleichzeitig aber die Abstandfläche zum Nachbargrundstück einhalten zu müssen. „Aller Voraussicht nach wird es in NRW dazu eine positive Entwicklung gegeben“, erwartet Dipl.-Ing. Christoph Heemann, Geschäftsführer der Ingenieurkammer-Bau NRW. „Die Landesregierung plane, innerhalb festgelegter Höchstmaße eine nachträgliche Wärmedämmung generell zuzulassen, auch wenn die vorgeschriebene Abstandfläche unterschritten wird. Die für diese Fälle bisher vorgesehene Ermessensentscheidung der Bauaufsichtsbehörde soll nur noch erforderlich werden, wenn diese Höchstmaße überschritten werden.“

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