Automatische Videoüberwachung: Digitaler Wachmann entdeckt ungebetene Besucher
(4.12.2006) Siemens hat mit „Sistore“ ein Videoüberwachungssystem entwickelt, das unerwünschte Besucher automatisch entdecken und weiter beobachten kann. Wie das Forschungsmagazin „Pictures of the Future“ berichtet hat, digitalisiert das System Aufnahmen der Kameras in Echtzeit und untersucht sie hinsichtlich verdächtiger Bewegungen. Entdeckt es eine Auffälligkeit, etwa einen Eindringling auf einem Gelände, schlägt die Software Alarm und verfolgt die Person mit anderen Kameras.
Wachleute, die heute eine Vielzahl Monitore gleichzeitig beobachten müssen, sollen von der Automatik entlastet werden. Denn laut diverser Studien ermüdet die Bilderflut das Wachpersonal vergleichsweise schnell. Ein Beobachter übersieht demnach bei nur zwei Monitoren mit automatischer Bildumschaltung bereits nach zwölf Minuten fast die Hälfte aller Aktivitäten in den Szenen, nach 22 Minuten sollen es bereits 95% sein.
Sistore erlernt den Normalzustand des Überwachungsbildes, indem es sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums den am häufigsten vorkommenden Zustand „einprägt“ und sich dann für alles interessiert, was von dieser Vorgabe abweicht. Zusätzlich arbeitet das System mit Algorithmen für eine Merkmals-Extraktion: Durch einstellbare Parameter wie Größe und Geschwindigkeit kann beispielsweise ein Menschen von einem Tier oder Fahrzeug unterschieden werden. Aufgrund des erlernten Hintergrundbildes soll zudem Sabotage automatisch erkannt werden können: Verdreht eine Person die Kamera, verändert sich das Hintergrundbild. Die Kamera erkennt dann nicht mehr ihr gewohntes Beobachtungsfeld und schlägt ebenfalls Alarm.
Sistore kann in eine vorhandene Intranet-Struktur eingebunden werden. So können beliebig viele Videosignale angeschlossen und ausgewertet werden. Da das System das Internet als Systemplattform nutzt, können Beobachter die Videosignale auch am Monitor eines PCs ansehen - und das von jedem Punkt der Erde aus.
Übrigens: Ein volldigitales Sistore-System Siemens bei den Asian Games 2006 in Doha eingesetzt . mit rund 1300 Kameras.
siehe auch für weitere Informationen:
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