Baulinks -> Redaktion  || < älter 2010/0266 jünger > >>|  

ift-Forschungsprojekt "Luftdichtheit von Rollladenkästen"

(15.2.2010; fensterbau/frontale-Vorbericht) Im Außenbereich stellt der Rollladenkasten ein wichtiges Bauteil in Bezug auf die Luftdichtheit der kompletten Gebäudehülle dar. In der Praxis ist jedoch festzustellen, dass die notwendige Luftdichtheit oft nicht gegeben ist. Ziele des ift-Forschungsvorhabens "Luftdichtheit von Rollladenkästen" waren daher ...

  • die Festlegung von eindeutigen Prüfkriterien für den Nachweis der Luftdichtheit von Rollladenkästen,
  • die Entwicklung eines Tabellenverfahrens sowie
  • die Erarbeitung von konstruktiven Ausführungen.

Die Luftdichtheit von Außenbauteilen in der Gebäudehülle ist in Deutschland in DIN 4108-2 (Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz) geregelt. Dementsprechend müssen Außenbauteile entsprechend dem Stand der Technik luftdicht sein. Das Produkt Rollladenkasten mit seinen Konstruktionsfugen wird in der Norm eindeutig benannt, der Stand der Technik bezüglich der Luftdichtheit ist jedoch nicht genauer geregelt.

Im Forschungsvorhaben (Durchführung von November 2007 bis Juli 2009 am ift Rosenheim) wurde sowohl von kompletten Rollladenkästen als auch von entsprechenden Durchführungen von Bedienteilen, wie z.B. Gurt- oder Kurbeldurchführungen, die Luftdurchlässigkeit ermittelt. Es erfolgte eine detaillierte Analyse hinsichtlich des Einflusses unterschiedlicher Fugenausbildungen auf die Luftdurchlässigkeit.

Für die Ermittlung der Luftdurchlässigkeit des Rollladenkastens wurden eindeutige Prüfkriterien festgelegt. Als Bezugsgröße für die Bewertung der ermittelten Luftvolumenströme wird die Länge des Rollladenkastens vorgeschlagen, um einen einfachen und praxisnahen Nachweis zu ermöglichen. Als Anforderung an die Luftdurchlässigkeit des Rollladenkastens ergibt sich ein Wert von kleiner 0,25 m³/(h m daPa2/3), bezogen auf die Länge des Rollladenkastens.

Für den Nachweis der Luftdurchlässigkeit wurden konstruktive Merkmale festgelegt, so dass ein Nachweis auch ohne Prüfung möglich ist. Für die Durchführung von Bedienteilen wurden entsprechende Klassen der Luftdurchlässigkeit definiert.

Die aus dem Vorhaben abgeleiteten Ergebnisse werden derzeit in einer separaten Richtlinie zusammengefasst, die zur fensterbau/frontale 2010 erscheinen wird. Diese wird beinhalten

  1. Mindestanforderung an die Luftdurchlässigkeit von Rollladenkästen,
  2. konstruktive Merkmale zum Nachweis der Mindestanforderungen,
  3. Anforderung und Umsetzung an die Bauteilfuge zwischen Rollladenkasten und Fenster,
  4. eindeutige Prüfkriterien für die Ermittlung der Luftdurchlässigkeit von Roll­laden­kästen und eindeutige Prüfkriterien für die Ermittlung der Luftdurchlässigkeit von Durchführungen für Bedienteile,
  5. Klassen zur Einstufung der Luftdurchlässigkeit von Durchführungen für Bedienteile.

Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung gefördert. (Aktenzeichen: Z6-10.07.03-07.12 / II2-80 01 07-12).

Der Forschungsbericht kann als Download oder als Druckfassung auf der ift-Website bezogen werden.

  • Titel: "Erarbeitung von Konstruktionsempfehlungen für die Luftdichtheit von Rollladenkästen", Juli 2009
  • Autoren:
     - Dipl.-Phys. Norbert Sack (Projektleitung),
     - Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Jehl
  • ISBN: 978-3-86791-168-9
  • Preis: 39,00 Euro
  • Seiten: 86

siehe auch für zusätzliche Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH