Panikstangen und Drückergriffe nach Vorgaben der DIN 18040 für barrierefreies Bauen
(10.7.2014) Die Sicherheit von Menschen sollte im Fokus stehen bei der Planung und Ausstattung von Gebäuden. Die Sicherung von Flucht- und Rettungswegen hat hierbei eine besondere Bedeutung; zugleich müssen Fluchttüren im Notfall das schnelle Entkommen ermöglichen - auch für Kinder oder Rollstuhlfahrer. Hierzu sollten die Notausgänge ohne größeren Kraftaufwand ohne vorherige Kenntnisse des Benutzers über die Betätigung des Panikverschlusses zu öffnen sein - nämlich über ...
- Panikstangen, die die Anforderungen der DIN EN 1125 für Panikverschlüsse erfüllen, oder
- Drückergriffe, die sich als Notausgangsbeschläge nach DIN EN 179 für Notausgangsverschlüsse eignen.
Panikstangen
Das Sehvermögen nimmt mit fortschreitendem Alter deutlich ab und stellt damit eine Behinderung für breite Teile der Bevölkerung dar. Damit sich Menschen, die schlecht sehen können, in Gebäuden zurechtfinden, müssen Informationen kontrastreich und nach dem Zwei-Sinne-Prinzip dargeboten werden. Mindestens zwei Sinne (Sehen, Hören oder Fühlen) sollen hierbei gleichzeitig angesprochen werden. So kann die fehlende oder eingeschränkte Wahrnehmung über einen anderen Sinn ausgeglichen werden. Bei der Panikstange von Hewi beispielsweise wird die Handhabung durch den aufgedoppelten Griffbereich aus farbigem Polyamid visualisiert und auch taktil erfassbar:
Die Tür öffnet sich bei Druck gegen die horizontale Betätigungsstange. Durch die Kennzeichnung des optimalen Druckpunktes nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erfüllt die Panikstange auch die Vorgaben der DIN 18040 für barrierefreies Bauen.
Drückergriffe
Drückergriffe können an Notausgängen eingesetzt werden, an denen nicht mit einer Paniksituation zu rechnen ist, da die Menschen im Gebäude die Ausgänge kennen (DIN EN 179). Sie empfehlen sich besonders bei schwereren Türen, da sich diese mit dem Drückergriff müheloser mit einer Hand öffnen lassen. Drückergriffe eignen sich nicht nur als Notausgangsverschlüsse, sie ermöglichen auch barrierefreien Bedienkomfort in variabler Greifhöhe. Damit auch Rollstuhlfahrer oder kleine Kinder schwere Türen, wie Eingangs- oder Bereichsabschnittstüren, einfach öffnen und schließen können, empfiehlt sich laut DIN 18040 eine Bedienhöhe von 85 cm. Hierdurch wird aber die Betätigung des Drückers für große Personen und Rollatornutzer unkomfortabel. Eine geeignete Lösung sind Drückergriffe – sie ermöglichen eine flexible Greifhöhe von 75 bis 120 cm.
Weitere Informationen zu Panikstangen und Drückergriffen können per E-Mail an Hewi angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Flucht- und Rettungswege, barrierefreie Türen und Türtechnik bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Türen bei Amazon