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Neuer VPB-Leitfaden zum barrierearmen Planen und Bauen

VPB-Leitfaden „Vorbauen und Umbauen: barrierearm und altersgerecht“
  

(1.6.2014) Die „Babyboomer“ gehen demnächst in Rente. Die bundesweit tätigen Berater des Verbandes Privater Bauherren (VPB) beobachten in diesem Kontext drei Tendenzen:

  • Ein Teil der Älteren baut seine Immobilie fürs Alter um,
  • ein weiterer Teil sucht gezielt nach Seniorenwohnungen mit angeschlossenem Service und
  • eine dritte, wachsende Gruppe wagt noch einmal den kompletten Neubau.

Und Letztere sehen sich dabei nicht nur auf dem Schlüssel­fertigmarkt um, sondern versuchen, ihre individuellen Wünsche mit einem Architekten zu realisieren.

Problematisch ist nach VPB-Erfahrung der Kauf so genannter „Seniorenwohnungen“, denn ein keiner Stelle ist genau definiert, was eine solche Wohnung an Komfort und Hilfen bieten muss. Der VPB rät deshalb allen Kaufinteressierten, sich im Vorfeld Ge­danken darüber zu machen, welche Aspekte ihnen persönlich wichtig sind. Denn was nützt einem stark Sehbehinderten oder Blinden aller Komfort, wenn sein Begleithund nicht mit in die neue Wohnanlage ziehen darf?

Das Schlagwort „barrierefrei“ ist nach Erfahrung des VPB oft nichtssagend. Es gibt zwar DIN-Normen, die Türbreiten, Griff- und Sitzhöhen oder Bewegungsflächen im öf­fentlichen Bereich und in Heimen regeln - aber benötigt jeder Senior diesen Standard? Längst nicht jeder sitzt beispielsweise im Rollstuhl! Genau genommen sind laut Statis­tischem Bundesamt (Zahlen von 2012) rund 1,6 Millionen auf den Rollstuhl angewie­sen. Die Hälfte ist über 65.

Viel weiter verbreitet als Krankheiten, die den älteren Menschen an den Rollstuhl fes­seln, sind Sehbehinderungen. Diese stellen sich in der Regel schleichend ein. Laut Ro­bert Koch-Institut (Gesundheitsbericht des Bundes 2012) nehmen Sehschwierigkeiten ab 45 deutlich zu. Mit 65 beklagen ein gutes Drittel aller Frauen und über ein Viertel aller Männer schwere Sehprobleme oder sogar den Verlust des Sehvermögens, was die Mobilität im Alltag erheblich einschränkt - ebenso wie schlechtes Hören oder gar Taubheit. Je nach Handicap muss also das eigene Heim individuell gestaltet und tech­nisch ausgestattet werden.

Ober Menschen, die an einer Rheumaerkrankung leiden: Sie leben zum Teil mit gravie­renden Einschränkungen beispielsweise der Hände, was die Selbstversorgung im Alltag erschwert, aber auch der Hüfte, Knie, Fuß- und Zehengelenke, was wiederum die Mo­bilität erheblich beeinträchtigen kann. Rheumatische Erkrankungen beginnen bei den meisten Betroffenen zwischen 55 und 65 Jahren, belasten also das Alter und sollten in die Planung des Alters-wohnsitzes einfließen. Gleiches gilt für Arthrosepatienten. Arthrose ist eine typische Alterskrankheit, die sich bislang auch nicht aufhalten lässt. Auch die Osteoporose gehört zu den klassischen Alterskrankheiten. In Verbindung mit dem im Alter ohnehin erhöhtem Sturzrisiko führt sie ab Mitte 70 bei vielen Menschen zu zahlreichen Knochenbrüchen, vor allem zu Oberschenkelhalsfrakturen. Dies ist z.B. ein (weiterer) guter Grund, den Alterssitz stufenlos zu gestalten, um das Risiko eines Sturzes klein zu halten.

Die Suche nach dem idealen Alterssitz beginnt sinnvollerweise beim Hausarzt. Er weiß, welche Probleme seinen Patienten zu schaffen machen und wie sich die bestehenden Krankheiten voraussichtlich entwickeln werden. Daraus ergeben sich wichtige Anhalts­punkte, was im neuen Heim wirklich wichtig ist. Steht das fest, können Senioren ge­zielter planen, umbauen oder nach einer Immobilie suchen. Behilflich sind dabei unab­hängige Bausachverständige, die sich mit dem Bauen, aber auch mit Zuschüssen und Vorschriften auskennen.

Der Leitfaden „Vorbauen und umbauen: barrierearm und altersgerecht“ kann im VPB-Shop bestellt werden. Er kostet 5 Euro plus Versandgebühren. Zudem ist er unter vpb.de > Service > VPB-Shop > Leitfaden zum „Barrierearm Bauen“ download­bar (direkter PDF-Download).

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