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Holzhybridneubau der Kreisverwaltung Eutin mit Trittschallschutz von Schöck

(25.11.2025) Für den Erweiterungsbau der Kreisverwaltung Ostholstein in Eutin wurde ein dreigeschossiger Holzhybridbau realisiert, der moderne Arbeitsräume und eine nachhaltige Bauweise kombinieren soll. Der Entwurf von Bieling Architekten orientierte sich am Cradle-to-Cradle-Gedanken; Holz kam als primärer Baustoff zum Einsatz. Das Gebäude wurde im Innenhof des denkmalgeschützten Hauptgebäudes errichtet und erweitert das Verwaltungsensemble um zusätzliche Büroflächen.

Innenhof des denkmalgeschützten Haupthauses der Bezirksverwaltung Ostholstein. Für den Erweiterungsbau wurde ein dreigeschossiger Holzhybridbau realisiert. (Bild: Schöck Bauteile GmbH / Arne Mayntz) 

Der Neubau fügt sich gestalterisch in die vorhandene Struktur ein. Eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade aus Faserzementplatten ergänzt die Holzkonstruktion. Drei Geschosse mit Einzel- und Doppelbüros sowie Besprechungsräumen wurden organisiert; ein Verbindungssteg koppelt den Bau an das Haupthaus.

Ein massives Untergeschoss bildet die Basis für die Holzstützen und -träger der oberen Geschosse. Stahlbeton wurde gezielt für die Holz-Beton-Verbunddecken, den Aufzugsschacht und die Treppenläufe des Flucht-Treppenhauses eingesetzt. Die Treppenhauswände bestehen aus Kreuzlagenholz mit brandschutztechnischer Bekleidung. Die Kombination von Massivbetontreppen und Holzbauteilen erforderte eine spezielle Lösung für den Trittschallschutz.

Das Bürokonzept der Kreisverwaltung Eutin vereint über drei Geschosse 44 Einzel- und sechs Doppelbüros (Bild: Schöck Bauteile GmbH / Arne Mayntz) 

Trittschallschutz im Holzhybridbau

Um die Anforderungen von 53 dB an den Trittschallschutz der Treppen einzuhalten, wurden zur Entkopplung der Treppenläufe und Podeste verschiedene Typen von Schöck Tronsole eingebaut. In der rückwärtigen Wand kamen Elemente des Typs Q, in den seitlichen Wänden Tronsole Typ Z zum Einsatz. Am Hauptpodest wurden zusätzlich Elemente der Typen Z und B integriert. Der Einsatz des Trittschalldämmelements im Holzhybridbau ist ein Novum, wie Liam Owen Winckler von Drewes + Speth berichtet: „Der Erschließungskern und das Treppenhaus werden im Holz- und Holzhybridbau in der Regel aus Massivbeton erstellt. Dabei ist für die Montage und den Bauablauf eines Holzbaus eine konsequente vertikale Tragstruktur aus Holz, wenn möglich die zielführendste Lösung. Somit hatten wir es mit einem Stahlbeton Massivtreppenlauf an Massiv-Holzwänden zu tun. Wir standen daher vor der Frage, ob eine Tronsole die Entkopplung und damit den Schallschutz sicherstellen kann.”

Um die Anforderungen von 53 dB an den Trittschallschutz der Treppen einzuhalten, wurden zur Entkopplung des Flucht-Treppenhauses verschiedene Typen von Schöck Tronsole eingesetzt. (Bild: KSK Ingenieure / Marco Sendler) 

Zur Klärung wandte sich der Ingenieur an die Mitarbeiter von Schöck. „Das offene Ohr, schnell technisch zu unterstützen, zeichnet Schöck ja generell aus”, sagt Owen Winckler. Ausschlaggebend für ihn, den Versuch zu wagen, waren die guten Trittschallkennwerte von Schöck Tronsole.

Da bisher nur begrenzte Messdaten zum Trittschallschutz im Holz- und Holzhybridbau vorliegen, wurde das Projekt wissenschaftlich durch Christoph Fichtel, Geschäftsführer der Step GmbH aus Winnenden begleitet und geprüft. Der Bauphysiker, der für den Bauteile-Experten auch Messungen im Prüfstand durchführt, sagt dazu: „Wir schauen immer nach interessanten Bauobjekten, weil wir wissen wollen, wie sich die auf dem Prüfstand generierten Ergebnisse auch am Bau widerspiegeln und ob, beziehungsweise inwieweit sie sich 1:1 übertragen lassen.” 

Das Fluchttreppenhaus im Rohbaustadium, als die Trockenbau-Wände noch nicht erstellt waren. In diesem Bauabschnitt erfolgte die erste Trittschallmessung. (Bild: Drewes + Speth / Martin Speth) 

Trittschall-Messungen

Die erste Messung wurde im Rohbaustadium, als die Trockenbau-Wände noch nicht erstellt waren, vorgenommen und erfolgte daher über Körperschallaufnehmer anstatt über eine direkte Luftschallmessung mittels Mikrofon. „Körperschallaufnehmer sind Schnellepegelmesser, die auf die Holzbetonverbunddecke geklebt wurden. Das war das einzige Bauteil, das in den Raum abstrahlen konnte”, erklärt Christoph Fichtel.

Aus den gemessenen Körperschallpegeln wurde rechnerisch der resultierende Norm-Trittschallpegel berechnet. „Im Vorfeld haben wir auf Grundlage der Prüfstandsmessungen rechnerisch abgeschätzt, dass mit der Schöck Tronsole aufgrund der sehr guten Trittschalldämmwerte die Anforderungswerte an den Trittschallschutz auch beim Einbau in Treppenhauswänden aus Holz erreicht werden können”, sagt Christoph Fichtel. „Mit den Messungen im Rohbau hat sich diese Annahme bestätigt.” Mit Schöck Tronsole wurden die geforderten Werte von 53 dB im Holzhybridbau deutlich unterboten.

Nach Fertigstellung wurde eine Abnahmeprüfung im Luftschallverfahren durchgeführt. Auch diese Messung zeigte Unterschreitungen der zulässigen Pegel, sodass die Wirksamkeit von Schöck Tronsole in der Holzhybridbauweise bestätigt wurde.

Weitere Informationen können per E-Mail an Schöck Bauteile angefordert werden.

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