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Von der gescannten Punktwolke für jedermann zum 3D-Modell und zur Mengenermittlung auf Knopfdruck

(23.11.2018) Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) fördert zwei Jahre im Rahmen des Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand (ZIM) das Projekt MOBILO. Dabei geht es um das Erstellen von IFC-Modellen durch Laser Scanning und andere optische Verfahren. Die Antragsteller sind ...

  • Prof. Stephan Schulz von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,
  • Prof. Christophe Bobda von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und
  • MWM Software & Beratung GmbH.

Darstellung der Punktwolke und Erstellung der IFC-Datei in MWM-Azzurro ohne weitere Eingaben. 

Automatisierter Prozess für die 3D-Digitalisierung von Bestandsgebäuden

Die MOBILO-Protagonisten haben sich zum Ziel gesetzt, einen automatisierten Prozess für die Digitalisierung von bestehenden Gebäuden zu entwickeln. Dieser soll die Erstellung eines digitalen Zwillings für den Anwender im Handwerk erleichtern. Ein Jahr nach Antragstellung präsentierte das MOBILO-Konsortium jetzt erste Ergebnisse. Diese be­inhalten - gestützt auf die BIM-Methodik - zwei innovative Ansätze:

  • „Scannen für jedermann“ sowie
  • „Auf Knopfdruck von der Punktwolke zum 3D-Modell und zur Mengenermittlung“.

Erweiterungen im GAEB-Datenaustausch

MWM konzipiert im Rahmen des Forschungsprojektes neben der Entwicklung des Programms MWM-Azzurro und dessen Anbindung an MWM-Libero, Standards für die deutsche Bauinformatik. MWM-Azzurro überführt Punktwolken in ein IFC-Modell und stellt die Daten MWM-Libero, einem Programm für die Mengenermittlung zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund arbeitet das Bonner Softwarehaus auch mit den im Bundesverband Bausoftware (BVBS) organisierten Mitgliedern und der GAEB-Geschäftsstelle an den erforderlichen Erweiterungen im GAEB-Datenaustausch. Denn die Verwendung von Standards im Datenaustausch hat auch im Forschungsvorhaben MOBILO eine hohe Priorität. So soll es mit dem zukünftigen Datenaustauschformat GAEB DA XML 3.3 möglich sein, GAEB-typische Elemente wie Projekt, Position und Teilmenge durch einen eindeutigen und lebenslang gültigen Identifikator mit Bauteilen aus dem 3D-Modell zu verbinden.

Der im Forschungsvorhaben MOBILO entwickelte 3D-Scanner erstellt Punktwolken im ply-Format. MWM-Azzurro liest Daten dieses Formats ein und wandelt es in eine IFC-Datei um.

  • Derzeit funktioniert die Wandlung der Punktwolke in eine IFC-Datei für einzelne Räume,
  • nun folgt die Entwicklung für mehrere Räume.

Per IFC-Datei lassen sich dann die Mengen in vorher ausgewählte GAEB-Positionen in MWM-Libero übergeben. Diese GAEB-zertifizierte Anwendung erzeugt aus der automatisierten Mengenermittlung eine GAEB X31-Datei – die GAEB-Datei für die Mengen­er­mittlung. Der Arbeitskreis Datenaustausch im BVBS hat eine Absprache zwischen den BVBS-Mitgliedsfirmen publiziert, damit Mengenermittlungsansätze beliebigen Kriterien zugewiesen werden können. Somit ist eine modellbasierte Mengenermittlung wesentlich besser zu dokumentieren und der im GAEB festgelegte Standard wird beibehalten.

Das erste Fazit des Forschungsvorhaben lautet: Das 3D-Messsystem mit smarter Datenverarbeitung, IFC-Konvertierung zur Mengenermittlung und offenen Schnittstellen bietet schon im derzeitigen Entwicklungsstand interessante Ansätze zur breiten Anwendung von BIM in der Bauwirtschaft und das Ziel „Scannen für Jedermann“ ist in greifbare Nähe gerückt.

Weitere Informationen zu MOBILO-Ergebnissen können per E-Mail an MWM angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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